In "The Running Man" muss der Kandidat einer TV-Show um Leben und Tod kämpfen. Kein ganz neues Erfolgsrezept: Auch in anderen Produktionen müssen die Protagonisten an tödlichen Spielen teilnhemen.

Es ist ein perfides Spiel um Leben und Tod – vor laufenden Kameras: Mit "The Running Man" kommt nun ein Stoff erneut ins Kino, der nichts von seiner Aktualität verloren hat. Die Grundlage für den Actionthriller bildet die Stephen-King-Dystopie "Menschenjagd" aus dem Jahr 1982, die mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle schon einmal auf die große Leinwand transportiert wurde. In der jetzt anlaufenden Fassung verkörpert der aktuell angesagte Glen Powell ("A Killer Romance") einen Mann, der Teilnehmer einer mörderischen Fernsehspielshow wird.

"The Running Man"

In einer nahen Zukunft hört die beliebteste TV-Show auf den Namen "The Running Man". Was verniedlichend nach einer Sportsendung der Marke "Ninja Warrior" klingt, ist in Wahrheit ein tödlicher Wettbewerb, bei dem die Teilnehmenden, sogenannte Runner, nur eine Aufgabe haben: 30 Tage überleben! Kompliziert wird die Sache dadurch, dass ihnen eine Horde Profikiller an den Hacken klebt. Alle Entwicklungen werden dem sensationsgierigen Publikum live serviert. Je länger ein Spieler durchhält, umso mehr Geld kann er einstreichen.

Locken lässt sich von diesem Angebot auch der aus der Arbeiterklasse stammende Ben Richards (Powell), dessen Tochter schwer erkrankt ist. Um sie zu retten, nimmt er an der unmenschlichen Veranstaltung teil. Mit Trotz, Instinkt und Mut schafft er es, zum Fanliebling aufzusteigen. Während die Einschaltquoten explodieren, nimmt auch der Druck auf ihn gewaltig zu. Immerhin stellt Bens Erfolg eine Bedrohung für das ganze System dar.

Eine ähnliche Geschichte erzählte schon der prophetische deutsche Fernsehfilm "Das Millionenspiel" (eine Adaption der Kurzgeschichte "The Prize of Peril" von Robert Sheckley), mit dem Regisseur Tom Toelle und Drehbuchautor Wolfgang Menge Anfang der 1970er-Jahre für Aufsehen sorgten. Ein Teil des Publikums glaubte nach der Erstausstrahlung im WDR, es handle sich bei der im Film gezeigten mörderischen Gameshow um ein real existierendes Format. Manche beschwerten sich über so viel Barbarei, andere wollten sich gleich als Kandidaten bewerben.

Blickt man auf die aktuelle gesellschaftliche und politische Lage in den USA, wirkt Stephen Kings Stoff aus den frühen 1980er-Jahren gar nicht mal so abwegig. Der Ton im Land wird immer härter, die Gräben vertiefen sich, für viele Menschen scheint zunehmend wieder das Recht des Stärkeren zu gelten. Eine passendere Zeit für eine Neuauflage von "The Running Man", eine Geschichte voller sozialkritischer Zwischentöne, kann es kaum geben. Inszeniert wurde die neue Verfilmung von Regisseur Edgar Wright ("Shaun of the Dead", "Last Night in Soho").

"Squid Game"

In drei Staffeln erzählt die südkoreanische Netflix-Serie "Squid Game" von einer brutalen Gameshow, in der 456 hoch verschuldete Menschen wie der arbeitslose und wettsüchtige Chauffeur Geong Gi-hun (Lee Jung-jae) teilnehmen und in Spielen aus ihrer Kindheit um einen Millionengewinn, aber auch um ihr Leben kämpfen. Sechs Runden stehen an – und wer eine davon verliert, verliert auch sein Leben. Pro gefallenem Teilnehmer wandert noch mehr Geld in den Jackpot. Inszeniert wird dieses Spektakel von mysteriösen Maskenmännern an einem abgelegenen Ort.

"Als Überlebensspiel ist sie Unterhaltung und menschliches Drama. Die dargestellten Spiele sind extrem einfach und leicht zu verstehen. Das erlaubt es den Zuschauern, sich auf die Figuren zu konzentrieren", erklärte Autor und Regisseur Hwang Dong-hyuk den Reiz von "Squid Game".

Tatsächlich traf "Squid Game" einen Nerv und eroberte nicht nur in Rekordtempo die Netflix-Bestenlisten, sondern auch die sozialen Medien. Ein Kinderlied aus der Serie entwickelte sich auf TikTok zum Trend, die Follower-Zahlen der Darsteller explodieren, Clips mit dem Hashtag #squidgame wurden milliardenfach abgespielt.

"The Hunger Games"

Oscargewinnerin Jennifer Lawrence wurde in der Rolle der spröden Kämpferin zum Superstar. Dabei war Katniss Everdeen nicht immer sympathisch, und doch wollten die Leser der Romanvorlagen, dass sie um jeden Preis triumphierte: Sie bleibt als schroffe Heldin aus Suzanne Collins' Sci-Fi-Reihe "Die Tribute von Panem" unvergessen.

Viel zu lachen hat der Zuschauer hier allerdings nicht – weil auch Katniss nicht viel zu lachen hat. Die 16-Jährige lebt unter erbärmlichen Verhältnissen in einem futuristischen Land namens Panem, das früher einmal die USA war und nach einem langen, Jahrzehnte zurückliegenden Krieg nun in zwölf Distrikte unterteilt ist, die das siegreiche Kapitol strengstens kontrolliert.

Jahr für Jahr werden aus der Bevölkerung eines jeden Distrikts ein männlicher und ein weiblicher Teenager ausgelost und als Tribute in das mit beeindruckender Detailvielfalt dargestellte Kapitol entsandt. Dort müssen sie im Rahmen eines riesigen Medienspektakels gegeneinander und gegen die Tribute der anderen Distrikte kämpfen – bis zum Tod.

"Nerve"

Bist du Player? Oder bist du Watcher? Diese Frage stellt sich auch Vee (Emma Roberts), als sie das erste Mal vor dem illegalen Onlinespiel "Nerve" sitzt. Eigentlich ist die Schülerin bekannt für ihre schüchterne Art. Im Freundeskreis gilt die Teenagerin als jemand, die sich hinter ihrer Kamera versteckt. Der klassische Watcher also: passiv, zurückhaltend, ein bisschen langweilig. Dennoch oder genau deshalb beschließt Vee, sich als Player bei dem Onlinespiel anzumelden. Schon beginnt eine seltsame Verwandlung, die der Thriller "Nerve" (2016) beschreibt.

Mit ihrem Spielpartner IAN (Dave Franco) gibt Fee rasch das perfekte "Nerve"-Team ab. Ihre gemeinsamen Challenges beginnen als harmlose Streiche. Doch schnell werden die Prüfungen härter und steigern sich schließlich bis ins Lebensgefährliche: "Fahrt mit verbundenen Augen 60 Kilometer pro Stunde auf dem Motorrad."

Wie verändert sich das Bewusstsein, wenn die Watcher-Anzahl steigt? Was macht eine hohe Punktezahl mit dem Selbstwertgefühl? Die Antworten in dem bildgewaltigen Thriller "Nerve", der die Realität auf den Straßen und die Virtualität im Netz geschickt verknüpft, sind mitunter verstörend.

"Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot"

In zerrissenem, blutverschmiertem Brautkleid und abgewetzten Sneakers hetzt die junge Grace (Samara Weaving) durch ein altes Herrenhaus. Sie ist auf der Flucht vor der völlig irren Familie ihres Ehemannes. Denn die spielt ein grausames Spiel mit ihr: Verstecken – und zwar mit Waffen. Wenn Grace bis zum Morgengrauen überlebt, ist sie frei, ansonsten soll sie in einer okkulten Zeremonie geopfert werden.

"Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot" (2019) will ein hintersinniger Kommentar zur Kluft zwischen Arm und Reich sein – und zeitgleich eine launige Horror-Comedy. Auch wenn sich die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett bei diesem Experiment etwas zu viel vorgenommen haben, lohnt sich der Gruselschocker schon wegen der großartig aufspielenden Hauptdarstellerin Samara Weaving.

TELESCHAU

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