Mit respektlosen Witzen über Donald Trump feiert Southpark den größten Zuschauererfolg seit Jahren. Nun erklärten die Serienmacher, wie der Präsident zum Dauer-Stargast wurde.

Wer sich mit Donald Trump anlegt, dem ergeht es dieser Tage meist schlecht in den USA. Die Kult-Animationsserie Southpark hingegen feiert mit humoristischen Brachialattacken gegen den US-Präsidenten ein phänomenales Comeback. Die Zuschauerzahlen der aktuellen Staffel seien etwa doppelt so hoch wie der vergangenen Staffel vor zwei Jahren, berichtet die "New York Times".

Schon die erste Folge der 27. Staffel, die im Juli startete, sorgte mit einer vollen Breitseite gegen Trump für maximale Aufmerksamkeit. Der US-Präsident steigt darin mit Satan ins Bett, wobei explizit Trumps sehr kleiner Penis thematisiert (und gezeigt) wird. "Wir mussten einfach irgendwie unsere Unabhängigkeit zeigen", erklärt Southpark-Macher Matt Stone nun in der "New York Times" die Entscheidung, Trump zum "Star" des Staffelauftakts zu machen. 

Kritik an der Trump-Regierung sei das neue Tabu in den USA geworden und Tabus zögen ihn und seinen Co-Autor Trey Parker nun mal an "wie Honig die Fliegen", sagt Stone. Was die Brisanz noch vergrößert: Southpark läuft beim Sender Comedy Central, der zum Medienkonzern Paramount gehört. Und Paramount wiederum war erst kurz zuvor in einem millionenschweren Rechtsstreit mit Donald Trump eingeknickt und hatte zusätzlich die Absetzung der populären "Late Show" von Trump-Kritiker Stephen Colbert beschlossen.

TV-Serie Trump mit dem Teufel im Bett: Weißes Haus stinksauer auf "South Park"

Southpark macht Trump zum Dauer-Stargast

Doch Trump und seine Sex-Eskapaden mit dem Teufel blieben kein One-Hit-Wonder. Beflügelt vom erfolgreichsten Staffelstart seit 25 Jahren reiten die Southpark-Macher die Welle gnadenlos weiter. Auch in weiteren Folgen tauchen Trump, der mittlerweile ein Baby mit Satan erwartet, sowie Vize-Präsident JD Vance und weitere MAGA-Gestalten als Witzfiguren auf. In einer der jüngsten Folgen (offiziell schon die 28. Staffel) wird der Abriss des Ostflügels des Weißen Hauses thematisiert, wobei Trump dem Teufel ein neues Kinderzimmer fürs gemeinsame Kind verspricht, während er insgeheim ein Partyzimmer für sich selbst plant.

Dabei beteuern die Southpark-Macher, sie seien überhaupt nicht politisch geworden. Es sei vielmehr so, dass "Politik zur Popkultur geworden" sei, sagt Parker. "Wir sind einfach ganz normale Mitte-Typen. Wir machen uns über alle Extremisten lustig, egal welcher Art. Das haben wir jahrelang mit dem Thema 'Woke' gemacht. Das fanden wir urkomisch. Und das hier finden wir auch urkomisch."

Weniger komisch dürfte es Donald Trump finden. "Diese Serie ist seit über 20 Jahren nicht mehr relevant und hält sich mit uninspirierten Ideen in einem verzweifelten Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, mühsam über Wasser", ätzte eine Sprecherin des Weißen Hauses nach der ersten Trump-Penis-Satan-Folge. Doch die Quoten sprechen eine andere Sprache.

Vielleicht auch deshalb lässt Paramount seinen aufmüpfigen Witzemachern bislang freie Hand. Man lasse sie einfach machen, versichert Stone. Ins Nachdenken bringt sie eher, dass sie auch von manch eigenen Fans gespiegelt bekommen, dass die so langsam keine Lust mehr auf die ganzen Trump-Figuren in der Serie hätten. Nächstes Jahr werde die Serie daher wahrscheinlich wieder anders aussehen, sagt Parker. Und Richtung Trump-Regierung: "Wenn wir eines wissen, dann ist es, dass unsere Show viel länger laufen wird als ihre."

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