Eine wunderschöne Jugendstil-Schale möchte Oliver Degner bei "Bares für Rares" verkaufen. Der Experte ist begeistert – wäre da nur nicht der verheerende Schaden.

Oliver Degner steht schon unter großem Erwartungsdruck, bevor er den Expertenraum von "Bares für Rares" betritt: Der 59 Jahre alte Kaufmann aus Leichlingen will unbedingt die Händlerkarte bekommen – "damit ich mich zu Hause wieder blicken lassen kann".

Mitgebracht hat er eine schöne Fußschale. Colmar Schulte-Goltz bestätigt, dass es sich um ein rares Objekt handelt, "das aus dem Jugendstil heraus gedacht ist". Die Entstehungszeit datiert der Experte um die Jahre 1914 und 1915, der Entwurf stamme von Alfred Walter, der von 1873 bis 1960 gelebt hat. Die Schale bestehe aus satiniertem Glas, das schwarz und golden bemalt sei und unter anderem sechs Pfauen darstelle. Es handele sich um ein Unikat der Fachschule Steinschönau in Tschechien, das in Serie gegangen sei.

"Bares für Rares": Waldi winkt direkt ab

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So weit, so positiv. Doch dann kommt der Wermutstropfen: Der Pokal befinde sich insgesamt in einem guten Zustand - "bis auf diesen verheerenden Abschlag am Fuß". Das mache den Gegenstand für Käufer nicht sehr interessant, so Schulte-Goltz und zeigt auf die deutlich sichtbare Beschädigung.

Die Beschädigung drückt auch den Wunschpreis, Degner wäre schon mit einem Tausender zufrieden. Die Expertise bestätigt die reduzierten Erwartungen. Colmar Schulte-Goltz schätzt den Wert auf 1000 bis 1500 Euro.

Aber lässt sich diese Summe tatsächlich erzielen? Den Händlern springt der Schaden bei der Besichtigung sofort ins Auge. "Ist das auf dem Weg hierher passiert?", will Anaisio Guedes wissen. Julian Schmitz-Avila hat dazu einen passenden Spruch: "Ist der Chip auch noch so klein, lass das Glas beim Verkäufer sein." Und Walter Lehnertz winkt direkt ab. "Ich kriege das nicht verkauft", sagt "Waldi".

Eine Versteigerung gibt es trotzdem: Ferdi Adanir startet mit 100 Euro. In kleinen Schritten geht es bis auf 300 Euro hoch. Doch das ist dem Verkäufer deutlich zu wenig. Schmitz-Avila erhöht auf 400 Euro, doch unter 900 Euro möchte Degner den Pokal nicht abgeben? Guedes unternimmt noch einen letzten Versuch und bietet 500 Euro – doch der 59-Jährige nimmt das Objekt lieber mit nach Hause. "Ich wollte nicht um jeden Preis verkaufen", sagt Oliver Degner hinterher. Ihm bleibe die schöne Erinnerung an seine Schwiegereltern.

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