Digitale Medizinprodukte schenken Menschen mit Herzproblemen Sicherheit und Lebensqualität. Doch was, wenn Cyberkriminelle diese Technik für ihre Zwecke missbrauchen? Genau dieses beunruhigende Gedankenspiel bildet die Grundlage des zehnten Zürich-"Tatorts" mit den beiden Schweizer Hauptdarstellerinnen Anna Pieri Zuercher (geb. 1979) und Carol Schuler (38).
In dem Drehbuch von Petra Ivanov und André Küttel wird eine Erpressung zum Ausgangspunkt einer Kette von Enthüllungen über dunkle Abhängigkeiten, persönliche Geheimnisse und einen lange verschleierten Skandal. Regisseurin Barbara Kulcsar inszeniert den Fall im "Tatort: Kammerflimmern" (28. September, 20:15 Uhr, das Erste) so realitätsnah, dass die Bedrohung durch digitale Verwundbarkeit beklemmend spürbar wird.
Worum geht's im "Tatort: Kammerflimmern"?
Eines Morgens ereignet sich in Zürich und der Umgebung ein erschütterndes Ereignis: Mehrere Menschen brechen beinahe zeitgleich mit Herzversagen tot zusammen. Verursacht werden die Todesfälle durch die Manipulation implantierter Defibrillatoren (ICD), nachdem deren Hersteller Opfer eines Hackerangriffs wurde. Die Täter fordern ein Lösegeld in dreistelliger Millionenhöhe, um den Konzern wieder arbeitsfähig zu machen. Für die Ermittlerinnen Isabelle Grandjean (Zuercher) und Tessa Ott (Schuler) beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit, denn die Zahl der Opfer steigt und steigt.
Der Firmenleiter von Lauber Cardio, Kilian Berger (Elias Arens), weist jede Schuld von sich, während sein Bruder Simon Berger (Martin Vischer), Technologieleiter des Unternehmens, fieberhaft nach der Sicherheitslücke sucht. Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) versucht derweil, eine drohende Massenpanik durch eine Nachrichtensperre zu verhindern. Doch die ehrgeizige Journalistin Bianchi (Annina Walt) arbeitet bereits an einer Enthüllungsgeschichte.
Während Grandjean ihre Ermittlungen auf interne Unterlagen des Unternehmens stützt, ist die Lage für Ott besonders heikel: Ihre eigene Mutter, Madeleine Ott (Babett Arens), trägt eins der gefährdeten Implantate - und ahnt nichts von der tödlichen Gefahr...
Lohnt sich das Einschalten beim "Tatort: Kammerflimmern"?
Ja. Der Zürich-"Tatort: Kammerflimmern" lohnt sich für alle, die Lust auf einen hochaktuellen, technologiegetriebenen Krimi mit spürbarer Bedrohungslage und persönlicher Tragweite haben. Die Handlung verknüpft Cybercrime, Wirtschaftskriminalität und persönliche Dramen geschickt miteinander. Denn auch im Privatleben einer Ermittlerin spitzt sich vieles zu: Die getrennten Eltern von Tessa Ott treten gemeinsam auf, was den Fall emotional erdet und der Figur der Ermittlerin zusätzliche Tiefe verleiht. Kleine Plot-Twists, wie ein Hacker, der plötzlich selbst gehackt wird, bringen überraschende Momente in den Krimi.
Regisseurin Barbara Kulcsar setzt auf eine dystopische und doch realitätsnahe Inszenierung, die beklemmend plausibel wirkt. Splitscreens verstärken die Dynamik, Szenenwechsel von Seeidylle zu Herzstillständen schaffen starke Kontraste, und immer wieder wird dem Publikum vor Augen geführt: Digitale Medizin, die eigentlich Leben retten soll, kann im falschen Moment zur tödlichen Waffe werden. "Kammerflimmern" lebt von seiner Aktualität und zeigt eindrücklich, wie zerbrechlich digitale Sicherheit ist.
Die Bedrohungslage im Krimi eskaliert rasend schnell und die Zahl der Todesopfer steigt unaufhörlich - und übertrifft am Ende sogar den tragischen Rekord aus dem Wiesbaden-Krimi "Tatort: Im Schmerz geboren" (2014).
SpotOnNews- Tatort
- Hackerangriff
- Zürich
- Isabelle Grandjean
- Tessa Ott
- Anna Pieri
- Carol Schuler
- Todesfall
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke