Candace Owens zählt zu den führenden rechtsgerichteten Influencern in den USA. Eine ihrer Erzählungen ist, dass Brigitte Macron in Wahrheit keine Frau sei. Die Gattin des französischen Präsidenten verklagt sie deshalb - und kündigt nun einen drastischen Schritt an.
Candace Owens hat es in ihren Kreisen weit gebracht. Die 36-Jährige war bereits Kommunikationschefin der Organisation "Turning Point USA", die vom nun ermordeten Rechtsaktivisten Charlie Kirk gegründet wurde. Sie war lange ein Liebling von Donald Trumps MAGA-Bewegung, auch wenn sie sich inzwischen vom US-Präsidenten distanziert - unter anderem wegen dessen Nahost-Politik und dem Umgang mit den Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Jahrelang war Owens beim rechtskonservativen Mediennetzwerk "Daily Wire" beschäftigt, ehe sie sich auch mit dessen Machern wegen unterschiedlicher Haltungen gegenüber Israel überwarf. Inzwischen betreibt Owens einen eigenen Youtube-Kanal mit rund fünf Millionen Abonnenten.
Vor einem halben Jahr saß sie mit Russlands Chef-TV-Propagandisten Wladimir Solowjow in einer Talkshow des türkischen Senders "TRT World" zusammen, der sein Programm in englischer Sprache produziert. Dort nannte sie - sicher sehr zur Freude von Solowjow - den ukrainischen Präsidenten Wolodymir Selensky einen "Hollywood-Schauspieler" und machte vor allem die Nato-Osterweiterung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verantwortlich.
Erzählung kursiert seit 2017
Kurzum: Owens besitzt eine gewichtige Stimme im rechtspolitischen Lager der USA. Diese benutzte sie in der Vergangenheit auch dazu, um manche Verschwörungserzählung zu befeuern, zum Beispiel die "Mutter" aller Mythen, dass die Mondlandung der USA 1969 nicht stattgefunden habe. Wesentlich heikler ist jedoch die von Owens hartnäckig vertretene Behauptung, Frankreichs First Lady Brigitte Macron sei eine Transgender-Person, die nicht als Frau, sondern als Mann zur Welt gekommen sei.
Ursprünglich hatte eine Französin namens Natacha Rey, die sich selbst zur Journalistin ernannt hat, die Erzählung 2017 in Umlauf gebracht. Als sie diese vier Jahre später in einem Youtube-Gespräch mit dem ebenfalls selbst ernannten Medium Amandine Roy wiederholte, wurde auch Owens darauf aufmerksam. Die US-Influencerin übernahm die Behauptung und verbreitete sie seither mehrfach in der Öffentlichkeit.
Brigitte Macron und ihr Mann, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, entschieden sich, das nicht durchgehen zu lassen und reichten deshalb Klage gegen Owens ein - so wie zuvor auch schon gegen Rey und Roy. Die Französinnen wurden dann auch wegen Verleumdung zu Geldstrafen verurteilt. Dass ein Berufungsgericht vor wenigen Wochen diese Verurteilung unter dem Hinweis auf die Meinungsfreiheit wieder kassierte, schlug in Frankreich hohe Wellen. Die Macrons gehen aktuell gegen diese Aufhebung des Urteils vor - der Ausgang ist noch offen.
"Es geht um meine Ehre"
So wie auch im Fall der Klage gegen Owens, die seit Juli im US-Bundesstaat Delaware vorliegt. Laut einem aktuellen Bericht der britischen BBC wirft das Ehepaar Macron darin der Influencerin vor, sie habe "alle glaubwürdigen Beweise, die ihre Behauptung widerlegen, ignoriert und stattdessen bekannten Verschwörungstheoretikern und erwiesenen Verleumdern eine Plattform gegeben".
Schon im August sagte Emmanuel Macron dem französischen Magazin "Paris Match": "Es geht darum, meine Ehre zu verteidigen! Denn das ist Unsinn. Hier geht es um eine Person, die genau wusste, dass sie falsche Informationen hat und dies tat, um Schaden anzurichten - im Dienste einer Ideologie und mit fixen Verbindungen zu rechtsextremen Führungspersonen."
Die von Owens beauftragten Anwälte fordern die Abweisung der Klage und berufen sich dabei auf formale Gründe. Da es nicht um die Unternehmen gehe, die Owens in Delaware angemeldet habe, gebe es keinen Anlass, den Fall in diesem US-Staat zu verhandeln. Owens selbst äußerte sich zudem trotzig. Sie glaube an die Wahrheit ihrer Aussage - es gebe nichts Amerikanischeres als die freie Meinungsäußerung.
Fotos von den Schwangerschaften?
Der Anwalt der Macrons, Tom Clare, machte unterdessen nun im BBC-Podcast "Fame Under Fire" deutlich, dass seine Mandanten auch zu drastischen Schritten bereit seien, um Owens juristisch zur Verantwortung zu ziehen. Demnach planten der französische Präsident und seine Gattin, fotografische und wissenschaftliche Beweise dafür vorzulegen, dass Brigitte Macron eine Frau ist.
Detailliert wollte Clare nicht auf die Art der Beweise eingehen. Seine Mandanten seien jedoch bereit, "sowohl allgemein als auch konkret" nachzuweisen, dass die Anschuldigungen falsch seien. Es sei "unglaublich erschütternd", dass Brigitte Macron sich dem aussetzen müsse. "Aber sie ist dazu bereit. Sie ist fest entschlossen, alles zu tun, um die Sache richtigzustellen", so der Anwalt.
Auf Nachfrage wollte Clare nicht ausschließen, dass seine Mandaten Bilder der schwangeren Brigitte Macron und Aufnahmen der Präsidenten-Gattin mit ihren drei Kindern vor Gericht präsentieren würden. Entsprechendes Material würde in jedem Fall existieren.
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