Die "Tatort"-Ermittler Batic und Leitmayr suchen einen Triebtäter, der vor 30 Jahren eine Studentin ermordet hat und nun eine zweite Frau tötete. Oder doch nicht? Ein Krimi, der für reichlich Verwirrung sorgt.
  • 3 von 5 Punkten
  • Kriminalpsychologisches Experiment, das vielversprechend beginnt, am Ende aber leider verpufft

Worum geht's in dem "Tatort"?

Die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) sind auf der Suche nach einem verurteilten Straftäter. Alois Meininger (Martin Leutgeb) soll 1987 eine junge Studentin ermordet haben und wurde dafür zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie ist Meininger untergetaucht. Zuvor wurde eine weitere weibliche Leiche gefunden. Die Tat weist Parallelen zu dem Mord vor 30 Jahren auf. Um herauszufinden, wo sich Meininger aufhalten könnte, wenden sich die Ermittler an dessen früheren Therapeuten Dr. Norbert Prinz (Peter Franke). Der ist jedoch inzwischen an Demenz erkrankt und nicht wirklich vernehmungsfähig. Um doch an ihn heranzukommen, setzen Batic und Leitmayr auf die Hilfe des renommierten Neuropsychologen Prof. Ralph Vonderheiden (André Jung) und sein Verfahren der Erinnerungstherapie.

Fernseh-Krimi Der Sound im Tatort als ewiges Ärgernis

Warum lohnt sich der Fall "Flash"?

Seit 1991 ermitteln die Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr in München. Nur "Tatort"-Kollegin Lena Odenthal ist noch länger dabei. Da stets neue, spannende Drehbücher zu finden, ist eine Herausforderung. Die Idee der Autoren Sönke Lars Neuwöhner und Sven S. Poser klingt zumindest vielversprechend: Der demente Psychologe Norbert Prinz soll mittels der Reminiszenztherapie in die Zeit zurückversetzt werden, als er aktiv war und den Straftäter Alois Meininger therapierte. Dafür wird im Film seine Praxis aus dem Jahr 1985 originalgetreu nachgebaut. Möbel, Gerüche, Musik, Kleidung: All das soll dabei helfen, die 30 Jahre zurückliegenden Erinnerungen hervorzurufen. Ein spannendes psychologisches Experiment, auf das sich die Münchner Ermittler da einlassen.

Was stört?

Der "Tatort" hat leider mehrere Schwächen. Zu Beginn geht die Geschichte direkt in medias res und springt immer wieder zwischen den Zeitebenen. Es erfolgt keinerlei Einordnung oder Erklärung. Das sorgt für reichlich Verwirrung. Wer nur einige Minuten nicht aufpasst, hat den Faden verloren. Am Ende ist der gesamte Plot zu holprig, zu stark konstruiert und leider auch zu vorhersehbar. Schade, die Chance ein spannendes psychologisches Kammerspiel zu inszenieren, wurde hier leider vertan.

Wiener "Tatort"-Duo quittiert den Dienst – auch diese Ermittler sind nicht mehr dabei

Als Major Bibi Fellner und Oberstleutnant Moritz Eisner haben sich Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer im Laufe der Jahre in die Herzen des "Tatort"-Publikums gespielt. Die beiden österreichischen Ermittler verbindet ein spezieller Humor und eine kollegiale Freundschaft. Nun haben Neuhauser und Krassnitzer für Ende 2026 ihren Abschied angekündigt. "Es war eine sehr gute, sehr spannende, sehr kreative Zeit mit Adele, mit Bibi und Moritz! Jetzt ist es der absolut richtige Zeitpunkt, dass wir uns verabschieden. Besser wird es nicht mehr!", sagte Krassnitzer. Neuhauser ergänzte: "Es war eine symbiotische und zutiefst freundschaftliche Zusammenarbeit mit Harry, und ich möchte keine Sekunde davon missen. Aber wenn es am schönsten ist, ist es Zeit für neue Abenteuer." Beide verlassen die Krimireihe auf eigenen Wunsch. Krassnitzer ist seit 1999 im Einsatz, Neuhauser wurde im Jahr 2011 seine Kollegin. Wer auf die beiden folgt, soll "zu gegebener Zeit" mitgeteilt werden © ARD Degeto Film/ORF/Hubert Mican
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Die Kommissare?

Der Fall weckt bei Kommissar Leitmayr Jugenderinnerungen. Das titelgebende "Flash" war in den Achtzigern ein angesagter Club in München, in dem auch er als junger Polizeischüler wild tanzte und knutschte, wie er seinem Kollegen Batic anschaulich berichtet. Die genauen Hintergründe ihrer Ermittlungen erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer erst ganz zum Schluss. Denn in diesem "Tatort" ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Ein- oder ausschalten?

Wer den Film anfängt, sollte auch bis zum Ende durchhalten. Erst dann werden alle Fragen beantwortet.

Die "Tatort"-Folge "Flash" wurde erstmals am 19. Juni 2022 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Film am Sonntag, 7. September 2025 um 20.15 Uhr

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