Der Hamburger Senat hat den Weg frei gemacht für den Bau einer neuen Oper auf dem Baakenhöft. „Hamburg hat die einmalige Chance, direkt an der Elbe eine architektonisch herausragende Oper zu bekommen, die Lust macht auf großes Musiktheater und kulturellen Austausch“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). „Sie kann das Baakenhöft zu einem lebendigen Ort für alle machen.“
Die Stadt hatte sich im Februar mit der Kühne-Stiftung auf einen Vertrag über den Neubau einer Oper auf dem Baakenhöft geeinigt. Der Vertrag sieht vor, dass eine Projektgesellschaft die neue Oper baut, an der neben der Stiftung noch die Stadt mit 14,9 Prozent und die Oper mit 10,1 Prozent beteiligt sind. Die Stadt übernimmt 147,5 Millionen Euro der Kosten für den Bau der Oper für standortspezifische Mehrkosten, zum Beispiel für Gründung und Flutschutz. Dieser Betrag ist nach Angaben des Senats gedeckelt.
Kühne stellt 330 Millionen Euro bereit
Die weiteren Kosten für den Bau des neuen Opernhauses übernimmt die Stiftung komplett. Der Milliardär Klaus-Michael Kühne hatte angekündigt, für den Neubau bis zu 330 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Nach Fertigstellung gehen der Bau und die Anteile der Stiftung an der Projektgesellschaft als Schenkung an die Stadt über. Der Senat hat nun die Bürgerschaft um Zustimmung zu dem Vertrag gebeten.
Außerdem wurde der Senat zur Freigabe weiterer Mittel in Höhe von 95 Millionen Euro für den Betrieb des Opernhauses an der Dammtorstraße gebeten. Diese zusätzlichen Mittel sind notwendig, damit der Opernbetrieb im Bestandsgebäude bis zum Umzug in das neue Opernhaus auf hohem Niveau fortgesetzt werden kann, hieß es. Der Senat geht davon aus, dass die neue Oper „bei einem reibungslosen Ablauf“ Mitte 2034 fertig sein kann.
Der Steuerzahlerbund sieht die Lage weniger optimistisch. Der Hamburger Landesvorsitzende Sascha Mummenhoff blickt dabei auf die Erfahrungen mit Neubauten: „Hamburgs Kostendeckel hatten zuletzt die Haltbarkeit einer Seifenblase. Wer die Vorgaben bei Vereinsheimen und Bädern reihenweise reißt, muss beim Opern-Großprojekt mehr liefern als warme Worte.“ Er sieht angesichts der städtischen Beteiligungen an Herrichtung des neuen Grundstücks und Sanierungszahlungen für den Bestandsbau auch keinen „Free Lunch“. Auch die Linke blickt kritisch auf das Zahlenwerk des Senats.
Die Massen lassen sich mit dem Thema aber eher nicht mobilisieren – eine unter anderem vom Denkmalverein im Februar initiierte Online-Petition gegen den Opern-Umzug hat bislang gerade einmal gut 6300 Unterzeichner gefunden.
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