"Cat's Eyes" startet in Deutschland bei ZDFneo. Darauf dürfen sich Manga- und Krimi-Fans bei der französischen Neuinterpretation freuen.

Remakes und Realverfilmungen sind längst kein Trend mehr, sondern Alltag. Nicht nur Disney verpasst seinen Klassikern einen neuen Anstrich. Netflix ist mit "One Piece" eine Realfilmadaption des weltweit erfolgreichsten Mangas geglückt. Mit "Cat's Eyes" wagt sich nun auch ZDFneo auf dieses Terrain und holt die französische Serie somit nach Deutschland.

Die achtteilige Action-Krimiserie startet am 18. Juli in der ZDFmediathek und feiert am 27. Juli zur Primetime Free-TV-Premiere bei ZDFneo. Sie basiert auf dem Manga "Cat's Eye" von Tsukasa Hōjō (66), der bereits als Animeserie adaptiert wurde. Hierzulande lief diese in den 1990er Jahren unter dem Titel "Ein Supertrio". Anders als etwa bei den Netflix-Serien "One Piece" oder "Avatar - Der Herr der Elemente", die vor allem optisch großen Wert auf Originaltreue legen, nehmen sich die Macher von "Cat's Eyes" einige kreative Freiheiten. Die Serie dürfte nicht nur für Manga-Fans von großem Interesse, sondern könnte auch ein echter Geheimtipp für Krimi-Freunde sein.

Darum geht es in "Cat's Eyes"

Nach fünf Jahren kehrt Tamara Chamade (Camille Lou, 33) zu ihren entfremdeten Schwestern Sylja (Constance Labbé, 37) und Alexia (Claire Romain, 30) nach Paris zurück. Sie ist sich sicher, dass der Tod ihres Vaters kein Unfall war und will auch ihre Schwestern davon überzeugen. Der Kunsthändler Michaël Heinz (Grégory Fitoussi, 48) starb bei einem Brand in seiner Galerie. Seine wertvolle Sammlung fiel ebenfalls den Flammen zum Opfer. Doch bei einer Ausstellung im Eiffelturm taucht eines dieser Werke Jahre später wieder auf. Jetzt wollen die Schwestern in Erfahrung bringen, was in der Nacht, als die Galerie abbrannte, wirklich geschah. Es beginnt eine rasante Jagd durch die Kunstszene von Paris auf der Suche nach einem Gemälde, das den entscheidenden Hinweis zur Aufklärung geben soll. Um die wahre Identität vor der Polizei und einer kriminellen Organisation für illegalen Kunsthandel zu verbergen, operiert das Trio unter dem Tarnnamen Cat's Eyes.

Setting wechselt von Tokio nach Paris

Der offensichtlichste Unterschied zum Manga und Anime ist das Setting. Es wurde vom Tokio der 1980er-Jahre in das heutige Paris versetzt. Entsprechend wurden auch die Namen und Hintergründe der Charaktere angepasst. So wurden aus den Kisugi-Schwestern die Chamade-Schwestern. Die Neuauflage, die gleichzeitig auch eine Art Vorgeschichte erzählt, setzt stärker auf menschliches Drama und rückt die tragische Vergangenheit der Hauptcharaktere sowie familiäre Konflikte mehr in den Mittelpunkt. Die Hauptdarstellerinnen glänzen dabei mit einer guten Chemie, während sich die Figuren als Schwestern schön ergänzen, ohne dabei in Stereotype zu verfallen.

Das Doppelleben als Kunstdiebinnen hat auch signifikante Auswirkungen auf das Privatleben der jungen Frauen. Alexia gefährdet ihre akademische Zukunft, und Syljas Beziehung zu ihrem Freund Abel (Simon Ehrlacher) leidet unter Ausreden und Notlügen. Tamara setzt die Aufklärung des ominösen Todes ihres Vaters an die Spitze ihrer Prioritäten. Dabei kommt ihr aber immer wieder ihr Ex-Freund Quentin (MB14, 31) in die Quere. Er arbeitet inzwischen als Polizist, ausgerechnet in der Abteilung für Kunstraub und illegalen Kunsthandel. Zusammen mit seiner Kollegin Gwen (Cindy Bruna, 30), in der er auch eine neue Liebe gefunden hat, ermittelt er gegen die mysteriösen Diebinnen, die sich hinter dem Tarnnamen Cat's Eyes verbergen.

Auf Raubzug im Stil von "Lupin"

Dem daraus resultierenden Liebesdreieck fehlt es leider ein bisschen an Tiefe, obwohl das Konfliktpotenzial vorhanden wäre und gerade bei Gwen auch nachvollziehbar ausgespielt wird. Das ist nicht das Einzige, bei dem das Publikum ein Auge zudrücken muss. Gerade bei den Actionszenen gerät die Glaubwürdigkeit öfter ins Wanken. Die Hacker-Skills und auch Kampftechniken der Schwestern erreichen im Verlauf der Serie immer höhere Level - ohne eine Erklärung dafür zu geben. Ihr Vorgehen ähnelt stilistisch aber auch dem von Assane Diop (Omar Sy, 47) in der Netflix-Serie "Lupin", die ebenfalls aus Frankreich stammt. Das zeigt, sich etwa in den ausgeklügelten Plänen, die dem Publikum erst im Nachhinein durch Rückblenden offenbart werden.

Trotz der freien Interpretation lassen sich an vielen Stellen Verweise auf Manga und Anime ablesen. So tragen die Cat's Eyes ganz ähnliche Outfits bei ihren Raubzügen, wie es ihre Pendants tun. Ihrem Vater wird eine Vorliebe für japanische Kunst attestiert, die sich gleich im ersten Werk, einem Kakemono, zeigt, das im Eiffelturm ausgestellt wird. Wer genau hinsieht, erkennt in einer Szene auch ein Poster von "City Hunter", ebenfalls eine Manga-Reihe von Hōjō.

"Cat's Eyes" kommt ernster und erwachsener daher als seine japanische Vorlage, bleibt aber leichte Unterhaltung mit einer Prise Humor. Der Kern der Geschichte fügt sich hervorragend in das Pariser Setting mit all seinen kulturellen Wahrzeichen ein. Getragen wird die Handlung von einem starken Ensemble nahbarer Charaktere. Zudem hält das Rätsel um das Schicksal von Michaël Heinz und seiner Kunstsammlung über alle acht Folgen hinweg den Spannungsbogen aufrecht.

Zweite Staffel bereits bestätigt

Wie "Deadline" Anfang des Jahres berichtete, hat der französische Sender TF1 bereits eine zweite Staffel bestellt, die wieder von der Produktionsfirma Big Band Story umgesetzt wird. Diese produzierte auch schon die erste Staffel in Kooperation mit ZDFneo, Prime Video und Newen Connect. Am 27. Juli findet sie ihren Weg ins deutsche Fernsehen: jeden Sonntag ab 20:15 Uhr in Doppelfolgen auf ZDFneo.

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