Hat Culcha Candela eine Dolmetscherin von der Bühne verwiesen – oder war der Eklat ein Missverständnis? Darüber ist ein Streit entbrannt, der auf Social Media ausgetragen wird.

Der Auftritt von Culcha Candela beim Kölner Christopher Street Day hat eine Debatte über Inklusion ausgelöst. Am Samstag trat die Berliner Band auf dem Kölner Heumarkt auf. Berichten zufolge stand am Set, anders als bei allen vorherigen Acts des Abends, keine Gebärdensprachdolmetscherin mit auf der Bühne. Eine Person sei zuvor von der Bühne verwiesen worden und habe abseits der Bühne gearbeitet, hieß es.

Die Influencer @kindakiri posteten ein Video des Vorfalls auf Instagram, bezeichneten ihn als "Skandal" und der Clip ging viral. Die Band entschuldigte sich daraufhin: Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. "Es tut uns auf jeden Fall super leid und hätten wir davon gewusst, wäre sie natürlich geblieben!", antwortete sie auf kritische Kommentare unter einem eigenen Post über ihren CSD-Auftritt.

Culcha Candela auf dem CSD

Die Veranstalter sahen das anders. "Cologne Pride" erklärte am Montag, ebenfalls auf Instagram, dass die Band "auf eigenen Wunsch" auf Gebärdensprachdolmetscherinnen verzichtet habe. Ein Mitarbeiter der Produktion der Band habe die Dolmetscherin oder den Dolmetscher verwiesen. "Uns ist es wichtig, euch das transparent zu machen", schrieben die Organisatoren. Der Vorfall sei nicht diskutierbar gewesen, da er während des laufenden Konzerts stattgefunden habe.

Culcha Candela insisitiert dagegen: "Wir wussten von nix bis nach dem Auftritt, nicht mal, dass es Dolmetscher/innen gibt." Vom Statement des Veranstalters seien die Bandmitglieder verletzt und würden sich nun "kacke fühlen". Nach 23 Jahren Engagement für den Christopher Street Day lasse man sie nun "ins offene Messer laufen". Die Reggae-Band ist vor allem für ihren Hit "Hamma!" bekannt, der 2007 auf Platz eins der deutschen Singlecharts landete.

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Culcha Candela hatte zuletzt für Unmut im Netz gesorgt, als die Gruppe brüsk auf die Frage einer jungen Frau reagierte, ob sie auf deren Geburtstag spielen würde: "Girl, deine Frage ist das einzig Lächerliche", so die Antwort. Auch dafür entschuldigten sich die Mitglieder öffentlich. Im Juni war die Band in den Schlagzeilen, als sie bei einem Konzert in Österreich die FPÖ und deren Anhänger als "Arschgeigen" und "Braune" bezeichnete. Der Bürgermeister des kleinen Ortes Tulln, in dem das Konzert stattfand, reagierte in der Lokalzeitung: "So können sie sich in Berlin aufführen."

ttw
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