Nach dem "Mausi"-Skandal Anfang des Jahres erleben Culcha Candela erneut einen Shitstorm, nachdem sie beim Kölner CSD angeblich eine Gebärdendolmetscherin von der Bühne schicken. Allerdings war alles ganz anders. Das behauptet jetzt zumindest die Band.
Zwar weiß noch immer niemand so ganz genau, wie viel es eigentlich kostet, Culcha Candela von A nach B zu bewegen, aber fest steht: der Weg in die Negativschlagzeilen ist kurz und quasi kostenlos. Nachdem die Berliner Band Anfang des Jahres aufgrund ihrer Unfreundlichkeit gegenüber einem Fan unangenehm auffiel und es auch in der Aufarbeitung des Vorfalls nicht schaffte, das Ruder rumzureißen, hat sie ihren Ruf als vermeintlich unsympathischste Combo Deutschlands nun weiter zementiert.
Am Wochenende waren Mateo, Don Calli, Mr. Reedo und Co. beim CSD in Köln zu Gast, um dort auf einer Bühne Hits wie "Hamma" und "Monsta" zu performen. Seit vielen Jahren und bei sämtlichen Acts üblich ist dabei ein Gebärdendolmetscher beziehungsweise eine Gebärdendolmetscherin, da sich die queere Veranstaltung als inklusiv in alle Richtungen versteht. Nun soll diese Person, die Hörgeschädigten die Texte der Künstler synchron übersetzt, im Namen der Band der Bühne verwiesen worden sein.
Seit Bekanntwerden des Vorfalls ist man bei Culcha Candela im Rahmen der Möglichkeiten bemüht, den Schaden zu begrenzen. Nicht jedoch mit Einsicht und einer Entschuldigung, sondern mit Schuldzuweisungen in Richtung des Veranstalters. Angeblich wisse man nicht, warum ausgerechnet bei ihrem Auftritt niemand zum Gebärdendolmetschen auf der Bühne stand und verweist an ColognePride. Die Band will auch gar nicht gewusst haben, dass es so eine Person dort überhaupt gibt - ungeachtet des Umstandes, dass dies seit Jahren auf allen Bühnen des Kölner CSD Usus ist und Culcha Candela in der Vergangenheit hier schon mehrfach live spielten.
Wer sagt hier die Wahrheit?
Die Band hätte auf eigenen Wunsch keine Gebärdendolmetscherin auf der Bühne gehabt, schreibt nun wiederum ColognePride in einem Statement. "Uns ist es wichtig, euch das transparent zu machen", heißt es in dem Instagram-Post vom Montag. "Leider hat zu Anfang des Auftritts von Culcha Candela ein Mitarbeiter der Produktion der Band ohne Absprache darauf bestanden, dass die dolmetschende Person von unserem langjährigen Partner Loor Ens GbR die Bühne verlässt. Während eines laufenden Konzertes kann man einen solchen Vorgang natürlich nicht diskutieren. Wir werden es aber im Nachgang mit allen Beteiligten aufarbeiten."
Das lässt eine Band wie Culcha Candela, gemanagt von Mateos Mutter Teresa Piejek, natürlich nicht auf sich sitzen und schießt am Abend in einer Instagram-Story zurück. Geteilt wird dort eine Nachricht der Musiker an die Veranstalter: "Echt jetzt, Leute?!? Wie könnt ihr sowas machen? Wisst ihr, wie wir uns fühlen..?", so die Band, die sich seither einem gepfefferten Shitstorm ausgesetzt sieht. "Man tut was Gutes, engagiert sich (seit 23 Jahren), und dann lasst ihr uns ins offene Messer laufen... als Dank? Ohne Worte... Richtig traurig." Alle Bandmitglieder würden sich "jetzt richtig kacke fühlen". Die Aussage der Veranstalter entspräche nicht der Wahrheit, heißt es in einer weiteren Story.
"Würdest du Drake fragen?"
Nach den anfänglich bereits erwähnten Ereignissen zu Beginn des Jahres fällt es vielen aber offenbar schwer, der Band noch Glauben zu schenken. Damals hatte eine Userin bei Tiktok nicht ganz ernst gemeint gefragt, ob Culcha Candela nicht auf der Party zu ihrem 18. Geburtstag spielen könnten. Die Antwort darauf war so verneinend wie arrogant. "Mit 18 solltest du schon etwas schlauer sein, Mausi", hieß es in der despektierlichen privaten Message - und wie sie "überhaupt auf so eine Frage" kommen könne. "Weißt, was es allein kostet, wenn wir uns in Bewegung setzen von A nach B? Ohne Crew, Bühne, Verpflegung, Unterkunft und Gage?" Und weiter: "Würdest du Drake fragen? Oder Cro?" Im Nachgang wurde der Dialog einer angeblichen Mitarbeiterin in die Schuhe geschoben, doch manch einer vermutete Managerin und Mateo-Mutter Teresa dahinter.
Kurz darauf hieß es, man habe sich mit der Teenagerin ausgesprochen, sich entschuldigt - "und sie hat uns verziehen". Man bitte darum, nun auch sie in Ruhe zu lassen, da sie "sehr überfordert" und "diese große Aufregung nicht ihre Absicht" gewesen sei. Einen Seitenhieb in Richtung "Hater" alias Kritiker gab es aber gleich hinterher: Man danke ihnen für den "Traffic".
Auch in einem Podcast, in dem Mateo kürzlich zu Gast war, wurde das Thema noch einmal aufgegriffen. Dort gelang es dem Musiker allerdings nicht, das Ganze mit Humor oder Selbstkritik aufzufangen. Erst nach einer Ansage seiner Bandkollegen folgte eine halbgare Entschuldigung seinerseits via Social Media.
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