Drei Jahre nach dem Eklat bei den Oscars zeigt sich Will Smith kämpferisch. In einem Freestyle-Rap spricht er über den Vorfall, bei dem er Chris Rock ohrfeigte - seine damalige Reue weicht einem neuen Ton.

Es war der wohl größte Skandal während einer Preisverleihung: Bei den Oscars 2022 stürmt Will Smith live auf die Bühne und verpasst Comedian Chris Rock eine Ohrfeige - eine Szene, die für Fassungslosigkeit sorgt, das Internet in Aufruhr versetzt und seine Karriere vorübergehend ins Wanken bringt. Im Anschluss zeigt sich der Hollywood-Star reumütig, veröffentlicht eine Entschuldigung, tritt aus der Oscar-Akademie aus und zieht sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Doch drei Jahre später scheint Smith nun einen neuen Ton anzuschlagen - und rekapituliert die Ereignisse auf musikalische Weise.

Bei einem überraschenden Auftritt bei "Fire in the Booth", einem britischen Format von DJ Charlie Sloth, das für spontane Freestyle-Raps bekannt ist, nutzt Smith, der im März nach 20 Jahren wieder ein Musikalbum aufgenommen hat, die Bühne, um auf den Vorfall zurückzublicken. Besonders ein Part seiner Zeilen sticht dabei heraus: "Ich bin nicht der Typ Mann, der auf bösartige Weise handelt / Und ich bin zu alt für kindische Spielchen / Wenn du auf der Bühne verrücktes Zeug redest und mich dort respektlos behandelst - dann erwarte mich auch auf der Bühne." Smith fährt fort mit: "Clowns teilen gern aus, beschweren sich aber, wenn sie einstecken müssen / Eine Stadt voller echter Kerle - ich wurde nicht dazu erzogen, unecht zu sein."

Auch wenn Chris Rock namentlich nicht erwähnt wird, ist die Anspielung klar - Smith scheint sich zurückzuholen, was ihn die Oscar-Nacht einst kostete: Kontrolle über die Erzählung. Seine Wortwahl ist deutlich kämpferischer als noch vor wenigen Monaten, als er sich betont demütig zeigte.

"Mädchen, was redest du?"

Es ist auch nicht das erste Mal, dass der 56-Jährige auf musikalischem Wege Bezug auf den Vorfall nimmt. Auf seinem letzten Album, "Based on a True Story", rappt er gleich im ersten Track eine provokante Zeile:
"Er und Jada sind beide verrückt, Mädchen, was redest du? / Du solltest besser den Namen seiner Frau nicht in den Mund nehmen."

Der ursprüngliche Auslöser war ein Witz von Chris Rock während der Oscar-Verleihung 2022. Beim Übergang zur Kategorie "Bester Dokumentarfilm" machte er eine flapsige Bemerkung über Jada Pinkett-Smiths kahle Frisur: "Jada, ich liebe dich. G.I. Jane 2 - kann es kaum erwarten." Die mit Will Smith verheiratete Jada Pinkett-Smith leidet an der Krankheit Alopezie, die zu Haarausfall führt - ein sensibles Thema, das Rock offensichtlich unsensibel verfehlte.

Die Reaktion von Smith war schockierend: Nachdem er zunächst noch über den Witz gelacht hatte, stieg er auf die Bühne, schlug Rock mit der flachen Hand ins Gesicht und brüllte anschließend mehrfach von seinem Platz aus: "Lass den Namen meiner Frau aus deinem scheiß Mund!" Zunächst hielt das Publikum den Vorfall für einen inszenierten Sketch - bis klar wurde, dass es bitterer Ernst war. Nur wenige Minuten später wurde Smith für seine Rolle in "King Richard" erstmals mit einem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.

In den Wochen danach folgten die Konsequenzen: Smith entschuldigte sich öffentlich, verzichtete auf seine Mitgliedschaft in der Oscar-Akademie und wurde für zehn Jahre von allen Academy-Veranstaltungen ausgeschlossen - persönlich wie virtuell. Seine Werke dürfen zwar weiterhin nominiert werden, doch persönlich wird Smith in Hollywood vorerst nicht mehr auf dem roten Teppich erscheinen. Mit seinem Freestyle setzt der Schauspieler nun aber ein klares Zeichen: Die Phase der Reue scheint abgeschlossen.

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