Sly Stone vermengte «Rhythm and Blues» und Soulmusik mit Rockelementen und schuf so seinen unverwechselbaren Funk-Sound. Dieser driftete im Verlauf seiner Karriere immer mehr in eine psychedelische Richtung, insbesondere durch den Einsatz von Keyboards und ersten Drum-Maschinen.

Sly Stones Funk

1966 gründete Sly Stone, der mit bürgerlichem Namen Sylvester Stewart hiess, die Band «Sly & the Family Stone», bei der unter anderem seine Schwester Rose und sein Bruder Freddie mitwirkten. Hits wie «Everyday People» (1968) oder «Family Affair» (1971) schafften es an die Spitze der Hitparaden.

«Everyday People» (1968)

Die Songs sorgten für kommerziellen Erfolg und mediale Aufmerksamkeit. Letztere erzeugten «Sly & the Family Stone» auch äusserlich: Mit ihrer farbenfrohen und extravaganten Kleidung, einer Mischung aus Hippie-Mode und Glam-Rock setzten «Sly & the Family Stone» modische Akzente.

Legende: Kleidungsstil: Glitzer und Glimmer und Gold. Sly Stone am 16. Juli 1973 in London. Getty Images / Michael Putland / Kontributor

Ein besonderes Merkmal von Sly Stones Funk war der «geslappte» E-Bass, wie im Stück «Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)».

«Slappen» ist eine Spieltechnik, bei der man die Basssaiten mit dem Daumen schlägt (slap) und mit den Fingern zieht (pop), um einen kurzen, perkussiven und rhythmischen Klang zu erzeugen, der dem Funk zusätzliche Ecken und Kanten verleiht.

Ein weiteres markantes Merkmal lag innerhalb der Band selbst: «Sly & the Family Stone» war eine der ersten grossen amerikanischen Rockgruppen, die eine ethnisch- sowie geschlechtergemischte Besetzung hatte. Frauen sangen hier nicht nur die Backgroundchöre, sondern sie spielten Instrumente, wie die Trompeterin Cynthia Robinson.

Für Aufsehen sorgte ausserdem der weisse Schlagzeuger der Band, Greg Errico. Denn der Funkrhythmus ist ein afroamerikanisches Kulturgut.

Rückzug aus der Musikszene

Sly Stone hatte eine steile, wenn auch relativ kurze Karriere. Sein exzessiver Lebensstil und seine Drogensucht beeinträchtigten sein Leben stark. Sly Stone wurde zunehmend unzuverlässiger und sagte reihenweise Konzerte ab, was dazu führte, dass Konzertveranstaltende ihn nicht buchten.

In den späten 1970er-Jahren begann zudem seine Produktivität zu sinken, und er hatte Schwierigkeiten, die gleiche kreative Energie und Bühnenpräsenz aufrechtzuerhalten, die ihn zuvor ausgezeichnet hatte. Dies führte dazu, dass er sich Mitte der 1980er-Jahre vollends aus dem Rampenlicht zurückzog und ab da wenig aktiv in der Musikszene war.

Sly Stones Vermächtnis

Dieser Bruch in Sly Stones Karriere war bedauerlich, da Sly Stone für viele als musikalisches Genie galt, dessen Werk die Musikgeschichte nachhaltig beeinflusst hat. Künstler wie Prince waren massgeblich von seinem Stil inspiriert, und sein Einfluss ist in der heutigen Musikszene weiterhin spürbar.

Ausserdem wurde seine Musik immer wieder von zahlreichen Hip-Hop Künstlerinnen und Künstlern gesampelt.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke