Ana de Armas hat sich als Actionstar einen Namen gemacht. Ob im Rennfilm «Overdrive», im James-Bond-Abenteuer «No Time to Die», dem Ryan-Gosling-Vehikel «The Gray Man» oder in der Actionkomödie «Ghosted».
Anders als in den vorherigen Spektakeln hat sie in «Ballerina» keinen Mann an ihrer Seite. Eine Liebesgeschichte gibt es auch nicht. Billiges Wortspiel: endlich darf Frau ihren Mann alleine stehen.

Auch wenn der Film unter dem Titel «From the World of John Wick: Ballerina» vermarktet wird, ist es eine One-Woman-Show. Die vier vorhergehenden John-Wick-Filme waren einfach zu erfolgreich, als dass man nicht darauf hinweist, dass Ana de Armas Film in derselben Welt spielt.
Actionfilme mit Frauen erleben gerade einen Boom, ob als billige B-Movies oder bei Streamern. In «G20» ballerte sich Anfang des Jahres Oscarpreisträgerin Viola Davis als US-Präsidentin durch ein von Terroristen besetztes Hotel in Kapstadt.

Charlize Theron, auch eine Oscarpreisträgerin, ist im Juli mit «Old Guard 2» bei Netflix zu sehen. Ob «Mad Max: Fuy Road» (2015) oder die «Fast & Furios»-Filmreihe (2017 bis 2023): Sie hat sich über die Jahre als Actionstar etabliert und produziert den Film oft mit.
Auch wenn sich nach wie vor mehr Männer machomässig massakrieren, Frauen im Action-Genre sind keine Seltenheit mehr. Der Weg dahin war lange.
Aus Asien in die ganze Welt
Vorbilder fand das westliche Kino im asiatischen Kino, mit Filmfighterinnen wie Cheng Pei-pei («Come Drink with Me», 1966), Angela Mao («Lady Whirlwind», 1972) oder Meiko Kaji («Lady Snowblood», 1973). Die letzteren zwei waren Quentin Tarantinos Inspiration zum Rache-Thriller «Kill Bill» (2003) mit Uma Thurman.

Im Martial-Arts-Film «Yes, Madam» (1985) aus Hongkong hatte Michelle Yeoh ihre erste Hauptrolle. Die Kampforgie gilt als erster der sogenannten «Girls with Guns»-Filme, also billigen, asiatischen Schiessereien mit schwerbewaffneten Heldinnen.
An Michelle Yeohs Seite in «Yes, Madam»: Kampfsportlerin Cynthia Rothrock, eine der ersten US-Amerikanerinnen, die als Actionstar im B-Movie-Bereich Karriere machte und in 1980ern keine weibliche Konkurrenz hatte. Leider schaffte es die Pionierin nie, in teuren Blockbustern aufzutreten.
Anders Michelle Yeoh: Mit dem 007-Spektakel «Tomorrow never Dies» (1998) wurde der Superstar aus Hongkong auch im Westen bekannt. Für den verrückten Actionfilm «Everything Everywhere All at Once» gewann sie 2023 den Oscar.

In Hollywood gilt Sigourney Weaver aufgrund der beiden ersten «Alien»-Filme (1979, 1986) als Mutter aller Actionstars.
Tough, aber sexy
In den 2000ern bekam sie Gesellschaft. Angelina Jolie («Tomb Raider») etablierte sich als Actionstar in teuren Blockbustern, während sich Milla Jovovich zur B-Movie-Action-Queen hochkämpfte. Damals mussten die Leinwandkämpferinnen noch damit leben, dass sie Kerle K. o. schlagen durften, aber gleichzeitig sexy sein mussten. Im kurzen roten Kleid und hohen schwarzen Stiefeln zerfledderte Milla Jovovich Zombies im ersten «Resident Evil»-Film (2002).
Die 2000er-Frauen machten den Weg frei für die, die folgten: Scarlett Johansson («Black Widow», 2021) und all die anderen Girls with Guns, bis eben Ana de Armas in «Ballerina», deren Actionchoreografien ohne das Hongkong-Kino und ihre Kämpferinnen nicht denkbar wären.
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