Im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs erhebt eine Zeugin schwere Vorwürfe: Der Rapper soll sie über ein Balkongeländer gehalten und mit dem Tod bedroht haben. Bis heute leide die 33-jährige Designerin demnach an Albträumen.

Im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs hat eine frühere Bekannte von dessen Ex-Freundin Cassie Ventura über einen mutmaßlichen Angriff auf einem Balkon im 17. Stockwerk eines Wohnhauses berichtet. Der Rapper habe sie gepackt, über das Balkongeländer gehoben und sie dort etwa 15 Sekunden lang festgehalten, sagte Bryana Bongolan übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge vor Gericht in New York aus. Dabei habe er geschrien, dass sie wüsste, was sie getan habe. Die Designerin betonte, sie wisse bis heute nicht, was der Auslöser war. Sie habe Angst gehabt, in die Tiefe zu stürzen.

Ihren Angaben zufolge spielte sich der Vorfall im Jahr 2016 in Venturas Wohnung ab. Combs habe sie auch noch gegen die Möbel auf dem Balkon geworfen, bevor Ventura eingegriffen habe, um den Angriff des Rappers zu stoppen. Sie sei verletzt worden und leide immer noch unter Albträumen. Aus Angst vor Combs sei sie damals nicht zur Polizei gegangen, sagte Bongolan. Die ausgewerteten Metadaten der Fotos ihrer Wunden stimmen mit dem Datum des mutmaßlichen Vorfalls überein.

Sie habe während ihrer Freundschaft mit Cassie Ventura Anzeichen von Combs' mutmaßlicher Gewalttätigkeit bemerkt, so die 33-Jährige. So habe sie die Sängerin einmal mit einem blauen Auge auf FaceTime gesehen, außerdem habe der Rapper nachts oft an Venturas Wohnungstür gehämmert. Der Vorfall auf dem Balkon habe sich zugetragen, nachdem der 55-Jährige sie nachts aus dem Schlaf gerissen habe. Sie habe Ventura im Bad versteckt und sei auf den Balkon gegangen. Combs sei in die Wohnung eingedrungen und habe sie über den Balkonsims gehoben, sagte Bongolan aus.

Bongolan verklagt Combs auf Schadenersatz

Bongolan erzählte vor Gericht von einem weiteren angeblichen Vorfall bei einem Fototermin im Jahr 2015, als sie Ventura an einem Strand in Kalifornien begleitet habe. Combs sei nah an sie herangekommen und habe ihr mit den Worten "Ich bin der Teufel und ich könnte dich umbringen" gedroht. Weiter sagte Bongolan aus, mit ihrer Freundin häufig Drogen wie Kokain, Ketamin und Marihuana konsumiert zu haben. Sie räumte auch ein, dass sie und ihre Freundin ein Drogenproblem gehabt hätten, betonte aber vor Gericht, aktuell nicht unter dem Einfluss von Drogen zu stehen.

Im vorigen Jahr hatte die Designerin den Rapper auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. Ein Gericht ist mit der Zivilklage befasst. Der Anklageschrift zufolge soll Bongolan auf dem Balkon versucht haben, wieder auf den Boden zu gelangen. Der deutlich schwerere und stärkere Coms habe sie "sofort höher und höher über den Balkon von Venturas Wohnung im 17. Stock" gehoben, "wobei nur Combs' Griff sie davor bewahrte, in den Tod zu stürzen". Combs hatte die Vorwürfe damals über einen Anwalt zurückgewiesen.

Ventura hatte in dem Prozess bereits ausgesagt und Combs jahrelangen schweren Missbrauch vorgeworfen. Die Anklage bemüht sich darum, Combs als gewalttätigen, kontrollierenden Mann darzustellen, der eine systematische Struktur mit psychischen Zwängen und Nötigung geschaffen habe. Über besagten Vorfall in ihrer Wohnung mit Bryana Bongolan sagte sie aus: "Ich sah, wie er sie über das Balkongeländer zurückzog und sie dann auf die Gartenmöbel warf."

Der 55 Jahre alte Musiker wird des Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten beschuldigt. Der Rapper bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess könnte sich noch über mehrere Wochen ziehen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke