Vor zehn Jahren prägte die damalige Kanzlerin Merkel den Satz "Wir schaffen das". CDU-Generalsekretär Linnemann zieht eine ernüchternde Bilanz - zu wenige Geflüchtete hätten Arbeit gefunden. Für die aktuelle Regierung fordert er einen Kurswechsel.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat eine kritische Bilanz der Politik zehn Jahre nach der Flüchtlingskrise gezogen. Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte Linnemann: "Seit 2015 sind 6,5 Millionen Menschen zu uns gekommen und weniger als die Hälfte ist heute in Arbeit - ich finde das, gelinde gesagt, nicht zufriedenstellend." 

Für die aktuelle Bundesregierung fordert Linnemann daher eine andere Politik: "Wir müssen die illegale Migration in die Sozialsysteme stoppen und reguläre Zuwanderung in den Arbeitsmarkt fördern", sagte er. "Das sollte unsere Marschroute sein für die nächsten Jahre."

Bayerns Innenminister Hermann lobt Hilfsbereitschaft

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lobte die damalige Hilfsbereitschaft der Bevölkerung als "phänomenal", allerdings habe sich schon noch wenigen Wochen eine Überforderung eingestellt. Im Bayerischen Rundfunk sagte der CSU-Politiker, es sei unterschätzt worden, was es bedeute, die schiere Größe der Zahl an Menschen aus vor allem Syrien zu integrieren.

Herrmann betonte, wie wichtig qualifizierte Zuwanderung sei. Aber wer nach zehn Jahren immer noch kein Deutsch spreche oder keine Arbeit aufnehmen wolle, sei "zu einer Belastung für unseren Sozialstaat" geworden.​

Merkel verteidigt ihre Entscheidung

Altkanzlerin Angela Merkel blickt hingegen positiv auf ihre damalige Entscheidung zurück. Im August 2015 hatte sie den Satz geprägt: "Wir schaffen das", nachdem sie die Grenzen offen und Hunderttausende Geflüchtete ins Land gelassen hatte. Im Interview mit den tagesthemen sagte sie nun: "Ich blicke darauf zurück, dass es schon eine besondere Entscheidung war, vor der ich stand."

Sie selbst zog 15 Jahre nach dem Ausspruch eine positive Bilanz. "Das ist ein Prozess, aber bis jetzt haben wir viel geschafft. Und was noch zu tun ist, muss weiter getan werden."

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