Die Zahl der Toten und Verletzten durch Unfälle auf E-Scootern ist im vergangenen Jahr gestiegen. Besonders junge Menschen auf geliehenen Rollern waren betroffen - und teils nicht nüchtern unterwegs.
Ein Ärgernis oder praktisches Verkehrsmittel in der Stadt? E-Scooter polarisieren, seit sie 2019 in Deutschland zugelassen wurden. Ein Grund sind auch die vielen Unfälle mit den bis zu 20 km/h schnellen Scootern.
Neue Zahlen für das vergangene Jahr zeigen nun: Die Zahl der Unfälle ist erneut gestiegen. So registrierte die Polizei 2024 insgesamt knapp 12.000 Unfälle mit Elektrorollern, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Jahr davor, waren es rund 27 Prozent mehr registrierte Unfälle.
27 Menschen kamen dabei ums Leben - alle waren selbst auf einem Roller unterwegs. Im Jahr 2023 waren es noch 22 Todesopfer gewesen. Insgesamt wurden rund 1.500 Menschen 2024 bei E-Scooter-Unfällen schwer und rund 11.400 leicht verletzt.
Dennoch spielten E-Scooter insgesamt im Unfallgeschehen eine vergleichsweise geringe Rolle, wie das Bundesamt mitteilte: 2024 registrierte die Polizei insgesamt rund 290.700 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, lediglich an vier Prozent seien E-Scooter beteiligt gewesen.
Besonders junge Menschen betroffen
Junge Menschen tauchen in der Unfallstatistik besonders häufig auf: Fast 50 Prozent der verunglückten E-Scooter-Fahrer waren jünger als 25 Jahre, 82 Prozent waren jünger als 45 Jahre. Dagegen gehörten nur rund drei Prozent zur Altersgruppe 65 plus.
Ein Grund für die Unterschiede dürfte nach Angaben der Statistik sein, dass jüngere Menschen im Allgemeinen mehr mit E-Scootern unterwegs seien als ältere.
Falsche Straßennutzung und Alkoholeinfluss als Ursachen
Häufigste Unfallursache war laut Statistik eine falsche Benutzung von Fahrbahnen oder Gehwegen, mit einem Anteil von 21 Prozent. E-Scooter Fahrerinnen und Fahrer müssen Fahrradwege nutzen oder ansonsten auf die Straße oder Seitenstreifen ausweichen. Das Fahren auf Fußwegen ist verboten.
Auch das Fahren unter Alkoholeinfluss war mit 12 Prozent der Fälle ein häufiger Grund für Unfälle. Im Vergleich: Bei Fahrradfahrenden verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr rund acht Prozent Fahren unter Alkoholeinfluss.
Zusammenstöße oft mit Autos
Bei über die Hälfte der E-Scooter-Unfälle kam es zu Zusammenstöße mit weiteren Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmern - die meisten davon waren Auto. Jedoch waren dabei häufiger die Autofahrer schuld am Unfall. Dabei starben sieben E-Scooter-Fahrende.
Rund 30 Prozent der Unfälle waren Alleinunfälle - also Unfälle ohne weitere Verkehrsteilnehmenden. Generell könnten Unfälle jedoch nicht immer auf einen einzigen Grund zurückgeführt werden, heißt es vom Bundesamt.
Leih-Scooter häufiger in Unfälle verwickelt
Vor allem Nutzerinnen und Nutzer von geliehenen E-Scootern verursachen Unfälle. Laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) hängt die Unfallgefahr vom Fahrverhalten ab: "Wer einen eigenen Scooter hat, ist in der Regel Vielfahrer, nutzt den Scooter oft für den Arbeitsweg", sagte die Leiterin der Unfallforschung des Verbands, Kirstin Zeidler. Diese Personen sind demnach oft über 30 Jahre alt, fahren auf dem Radweg oder auf der Straße und tragen häufiger einen Helm.
"Nutzer von Leih-Scootern sind hingegen jünger, fahren meist in der Freizeit, oft ohne Helm, sind weniger geübt und fahren öfter auf dem Gehweg, obwohl das nicht erlaubt ist", so Zeidler.
Laut dem GDV gab es 2023 fast 30 Prozent mehr E-Scooter auf den Straßen als im Vorjahr. Besonders die Zahl der privaten Scooter stieg um 37 Prozent.
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