Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge bleibt hinter den Erwartungen zurück. Besonders junge gebrauchte BEV drehen sich langsamer als geplant. Uscale sieht mehrere Ursachen auf Kundenseite: Informationslücken, Verunsicherung bei Technik und Ladeumfeld sowie eine starke Preisfokussierung. Gleichzeitig trifft die Nachfrage häufig auf ein knapperes Angebot in kleineren Segmenten als im Neuwagenmarkt.
Nachfrage: Kleinere Klassen im Fokus, Angebot knapp
Interessenten für gebrauchte E-Autos suchen überdurchschnittlich häufig in Klein- und Kompaktklassen. Gerade dort ist das verfügbare Angebot enger als bei Neuwagen. Für Händler erschwert das die passgenaue Bestandssteuerung: Fahrzeuge mit alltagsnaher Reichweite, guter Ladeleistung und nachvollziehbarer Historie sind gesucht, stehen aber nicht immer in ausreichender Zahl bereit.
Beratung & Wissen: Lücken im GW-Vertrieb
Im Neuwagenbereich ist die Beratungszufriedenheit gestiegen, im Gebrauchtwagengeschäft bleibt sie laut Uscale niedrig. Viele Käuferinnen und Käufer verfügen über weniger Vorwissen zu BEV-Technik. Ohne strukturierte Aufklärung zu Batterie, Ladeleistung, Software-Stand und Betriebskosten bleiben Zweifel. Das schwächt die Abschlussquote – trotz objektiver Kostenvorteile im Betrieb.
Kostenbild: Betriebsvorteile vs. Preisblick
Der klare Vorteil von E-Autos liegt in meist niedrigeren Verbrauchs- und Werkstattkosten. Neuwagenkäufer schätzen das, Gebrauchtwagenkunden blicken jedoch stärker auf den Anschaffungspreis. Bleiben TCO-Vorteile unsichtbar, verliert ein zentrales Argument an Wirkung. Transparente Gesamtkostenvergleiche gegenüber Verbrennern sind daher entscheidend für die Preisakzeptanz.
Nutzung: Öffentliches Laden wichtiger
Gebrauchtkäufer geben seltener an, zuhause oder beim Arbeitgeber laden zu können. Sie leben etwas häufiger in Großstädten und sind stärker auf das öffentliche Laden angewiesen. Für die Kaufentscheidung rückt damit die alltagstaugliche Ladegeschwindigkeit in den Vordergrund – inklusive Verfügbarkeit von Schnellladepunkten im individuellen Umfeld.
Kaufhemmnisse: Ladeleistung vor Reichweite
Bei Hemmnissen dominiert die Sorge um geringe Ladeleistung – noch vor Reichweitenangst. Hinzu kommen Unsicherheit über Batteriezustand und Haltbarkeit sowie Fragen zur langfristigen Ersatzteilversorgung. Ohne belastbare Nachweise und klare Zusagen entstehen Risiken im Kopf der Kundschaft, die den Preis drücken oder den Kauf verzögern.
Methodik: Breite Stichprobe im Juli 2025
Für die Studie befragte Uscale 1.263 E-Auto-Käuferinnen und -Käufer in Deutschland. Davon 604 mit Kauf eines gebrauchten E-Autos und 659 mit Kaufabsicht. Zum Vergleich: 532 Verbrenner-Gebrauchtwagenkäufer sowie 1.265 BEV-Neuwagenkäufer. Der Fokus liegt auf Erwartungen, Informationswegen, Barrieren und Stellhebeln im BEV-Gebrauchtmarkt.
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