Subaru hat den Offroad-Kombi mit erfunden und baut ihn heute immer noch auf überzeugende Weise. Zumindest weitestgehend: Der Subaru Outback punktet mit viel Platz, guter Traktion und hoher Schlechtwege-Kompetenz. Allerdings verbraucht er viel und die Fahrleistungen sind nur mäßig.

Der Subaru Outback ist die vernünftige Alternative zum klassischen SUV: ein robuster Crossover-Kombi mit serienmäßigem Allradantrieb, üppiger Bodenfreiheit und viel Praxisnutzen, aber ohne Lifestyle-Aufpreis und Aerodynamik-Probleme. Im Test offenbarte er unerwartet große Langstreckenqualitäten, aber auch altbekannte Schwächen bei der Effizienz.

Subaru hat schon lange vor dem SUV-Trend Allradautos gebaut, den ersten Outback legte die Marke bereits 1995 auf. Damals noch als robuster ausstaffierte Variante des Kombis Legacy. Letzterer ist vom deutschen Markt längst verschwunden, der Outback hingegen hat als eigene Baureihe trotz des wachsenden Drucks durch hochbeinige SUVs überdauert. Auch weil er immer sich weniger an Moden als am Kundennutzen orientiert: Er zielt auf Käufer, die ein alltagstaugliches Reisefahrzeug suchen, das auch Schlechtwege, Winterpässe und Schotter nicht scheut. Und die auf modische Optik und maximale Infotainment-Avantgarde verzichten können.

Auch lange Fahrten bequem machbar

Beim Design kombiniert der Outback klassische Kombiproportionen mit robusten Anbauteilen, Unterfahrschutz-Anmutung und einer kräftigen Dachreling. Die Rundumsicht ist für die Klasse gut, die Sitzposition leicht erhöht.

Im Innenraum dominieren solide Materialien und eine insgesamt saubere Verarbeitung; nicht alles ist auf Hochglanz poliert, dafür wirkt es langlebig und robust. Vorn sitzen Erwachsene sehr bequem, in Reihe zwei gibt es ordentlich Kniefreiheit und eine angenehm hohe Sitzposition. Auch lange Fahrten sind so bequem machbar.

Dabei kann ruhig viel Gepäck an Bord: Der Kofferraum ist breit, tief und gut nutzbar geschnitten. Umgeklappt bilden die Lehnen eine fast ebene Fläche, was den Outback auch gehobene Transportaufgaben locker absolvieren lässt. Dazu kommen eine ordentliche Anhängelast von 2 Tonnen und eine relativ hohe Dachlast von bis zu 100 Kilogramm (stehend: bis zu 318 Kilogramm). Eine Dachreling ist serienmäßig, in den höheren Versionen verfügt sie über klappbare Querträger, was einen zusätzlichen Gepäckträger überflüssig macht.

Infotainmentsystem etwas moderner

Zu den Schwächen des im internationalen Vergleich sehr kleinen Herstellers zählte lange Zeit ein angestaubt wirkendes Infotainmentsystem. Ganz erledigt hat sich das Problem immer noch nicht; doch seit Subaru einen Gutteil der Bedienelemente in einem großen Touchscreen zusammengefasst hat, lässt sich mit der immer noch etwas groben Grafik und der teils gewöhnungsbedürftigen Menüstruktur leben. Zur Not spiegelt man per Android Auto oder Apple Car Play einfach das Smartphone-Display ins Auto, was kabellos und sehr stabil funktioniert.

Wesentliche Funktionen wie die Klimaanlage lassen sich zudem weiterhin zumindest teilweise über physische Tasten bedienen, von denen sich auch diverse am Lenkrad finden. Generell strahlen Materialauswahl, das Design und das klassische Layout im Innenraum genau die angenehme Sachlichkeit und Solidität aus, mit der die Marke ihre kleine, aber stabile Fan-Basis seit Jahren an sich bindet.

Eine gewisse Verbundenheit dürften auch die technischen Besonderheiten erzeugen, mit denen die Marke traditionell aufwartet. Dazu zählt neben Permanent-Allradantrieb und Boxermotor seit einigen Jahren auch das "Eye-Sight"-Assistenzpaket, das für die Umfelderkennung und seine Sicherheitshelfer vor allem auf eine Stereokamera hinter der Windschutzscheibe setzt. Wobei: Viel merken wird man als Fahrer davon nicht, denn das System arbeitet im besten Sinne unauffällig und defensiv.

Sehr verlässliche Verkehrszeichenerkennung

Selten hatten wir diesseits der Premium-Anbieter eine verlässlichere Verkehrszeichenerkennung - selbst in unübersichtlichen Situationen spart sie sich die hysterischen Fehlalarme mancher Konkurrenten. Ähnliches gilt für Notbremsassistent und den Spurverlassenswarner, den man gerne auch auf baustellengeplagten Autobahntouren aktiv lässt.

Weitaus bekannter als für die Stereokamera ist Subaru aber für seine Boxermotoren. Die einstige Vielfalt haben die Japaner in den vergangenen Jahren zumindest auf dem deutschen Markt eingedampft, sodass die einzige Option für den Outback ein 2,5-Liter-Saugbenziner ist, gekoppelt an eine stufenlose Automatik. Die Kombination gefällt vor allem beim entspannten Dahingleiten mit ihrer gleichmäßigen und ruhigen Kraftentfaltung. Tritt man hingegen zu sehr aufs Gas, dreht der Vierzylinder vernehmbar und leicht dröhnend hoch, ohne dass sich das direkt in Beschleunigung umsetzen würde - ein normales Phänomen bei CVT-Getrieben, das aber von vielen europäischen Autofahrern zunächst als unangenehm empfunden wird. Subaru lässt die Steuerungselektronik zwar virtuelle Schaltstufen simulieren, was den sogenannten Gummibandeffekt deutlich abmildert, aber keine vollständige Abhilfe schafft.

Zu hoher Verbrauch

Nicht mehr ganz zeitgemäß ist der Verbrauch: 8,6 Liter stehen im Datenblatt. Das ist sehr hoch, ist aber auch eher pessimistisch angesetzt. Im Schnitt dürften es bei ruhiger Fahrweise eher um die 8 Liter werden, was allerdings immer noch zu viel ist. Wer Outback fährt, sollte also auf jeden Fall entspannt und möglichst gleichmäßig fahren.

Das passt auch besser zum gutmütigen Charakter des Fahrwerks, das selbst bei voller Beladung gelassen Unebenheiten wegbügelt und stoisch der vorgegebenen Spur folgt. Auch die leichtgängige Lenkung und die fein ansprechende Bremse passen sich ein und sorgen für entspanntes Vorankommen auf der Langstrecke.

Fahrgefühl nie dezidiert sportlich, aber immer souverän

Dank Allradantrieb sind auch handfestere Einsätze abseits des Asphaltbands kein Problem - nasse Wiesen, ausgewaschene Feldwege und ähnlich schwierige Untergründe meistert die Permanent-4WD-Technik lockerer und ansatzlose als die meisten aktuellen SUV mit ihren elektronisch zugekoppelten Hinterachsen. Zudem stützen der tiefe Schwerpunkt, die sichere Traktion und die gleichmäßige Gewichtsverteilung auch auf kurviger Strecke das verbindliche Fahrgefühl, das zwar nie dezidiert sportlich, immer aber souverän ist.

Gut 47.700 Euro will Subaru aktuell für den Outback haben. Angesichts von Serien-Allradtechnik, Serien-Automatik, fünf Jahren Garantie und bislang solidem Wiederverkaufswert ist das fair. Offroad-Kombis wie Audi A4 Allroad oder Volvo V60 Cross Country sind deutlich teurer, den preislich engsten Konkurrenten Skoda Octavia Scout gibt es aktuell nicht. Blieben als Wettbewerber höchstens noch die SUV. Aber die kann man als Outback-Fahrer ruhig links liegen lassen - bei Platzangebot und Geländegängigkeit bieten die teuren Lifestyler kein echtes Upgrade.

Technische Daten Subaru Outback

  • Fünfsitziger, fünftüriger Kombi der Mittelklasse
  • Länge: 4,87 Meter, Breite: 1,88 Meter, Höhe: 1,68 Meter, Radstand: 2,75 Meter, Kofferraumvolumen: 561-1822 Liter
  • 2,5-Liter-Benzinmotor; 124 kW/169 PS, maximales Drehmoment: 252 Nm bei 3.800 U/min, CVT-Automatikgetriebe mit 8 vorprogrammierten Gängen
  • 0-100 km/h: 10,2 s, Vmax: 193 km/h, Normverbrauch (WLTP): 8,6 Liter, CO-Ausstoß: 193 g/km, Testverbrauch: 8,0 Liter
  • Preis ab 46.690 Euro.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke