Die Erfassung des Zustands von Fahrzeugen gehört in Autohäusern zum Tagesgeschäft. Sei es bei Fahrzeugauslieferungen, Gebrauchtwagenkäufen, Fahrzeugeinlagerungen und -aufbereitungen, Leasingrückläufern oder Inzahlungnahmen. Instavalo, ein Joint Venture der Hüsges-Gruppe und der MCON-Group in München, setzt für die Fahrzeugbegutachtung nun auf Scanner und künstliche Intelligenz (KI).

"Die Vorteile sind enorm", sagt Arndt Hüsges, CEO der Gutachterfirma Hüsges GmbH. "Die Begutachtung kann dadurch deutlich beschleunigt werden." Denn bislang erfolge sie oft analog: Ein Mitarbeiter bzw. ein Gutachter sichtet das Auto und trägt auf einem Klemmbrett oder digital auf dem Tablet Informationen zum Fahrzeugzustand ein. Es werden Bilder aufgenommen, mit einem USB-Stick auf den Rechner übertragen und im Anschluss ein Gutachten verfasst. "Dieses Vorgehen liefert zwar gute Ergebnisse, dauert aber sehr lange", so Hüsges.

Instavalo rüstet nun Autohäuser mit Scannern aus. Die Säulen, die mit Spezialkameras bestückt sind, können aus verschiedenen Modulen zusammengestellt werden – neben der Grundausstattung sind zum Beispiel Kameras für Felgen möglich oder Aufbauten für Fahrzeuge mit Übergröße. Nach der Installation der Scanner müssen die Kameras kalibriert und der Scanner an Strom und Datenverbindung angeschlossen werden. Dann ist er einsatzbereit.

Scanner erfassen die gesamte Karosserie

Laut Anbieter werden in einem Scanvorgang pro Auto über 400 Bilder gemacht und ein Datenvolumen von zwei Gigabyte generiert. Die Kameras nehmen die gesamte Außenfläche des Fahrzeugs auf inklusive Details wie Reifenprofiltiefe und Reifendruck. Der Innenraum soll künftig über eine Datenbrille, die der Fahrer trägt, gescannt werden können. Bei Elektrofahrzeugen kann über eine Unterbodenprüfung geprüft werden, ob Schäden an der Batterie bestehen oder eine Batterie falsch eingebaut wurde.

Die Scanner-Aufnahmen stellen die Grundlage von Gutachten für Unfallschäden, Kostenvoranschläge oder Leasingrückläufer dar: Sie erfassen den Zustand des Fahrzeugs, die Bewertung erfolgt durch künstliche Intelligenz. "Eine KI, die auf verschiedenen Modulen basiert, ist in der Lage, etwa 80 Prozent der Schäden – seien es Gebrauchsspuren, Lackschäden oder Kratzer und Dellen – zu erkennen", erläutert Hüsges. Ein sachverständiger Quick Checker prüft die Bilder zusätzlich, um sicherzustellen, dass alle Schäden erfasst werden. Die Bezifferung des Werts erfolgt dann über Daten der unabhängigen Deutschen Automobiltreuhand. Über die Fahrgestellnummer FIN werden Einkaufs- und Verkaufswert des jeweiligen Fahrzeugs aufgerufen und die Reparaturkosten davon abgezogen. Zertifizierte Gutachten können noch am selben Tag automatisiert mit wenigen Klicks generiert werden, da alle relevanten Daten mit den Bildern des Scans sowie in den angeschlossenen Systemen digital zur Verfügung stehen.

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