Ob vor Jahrzehnten der Wankelmotor, großvolumige Dieselmotoren, Range Extender oder die ausgeklügelte Skyactive-Technik. Mazda machte beim Antrieb schon immer vieles anders als die Konkurrenz. Nur beim Thema "Vollelektriker" hielt sich der Autobauer bislang recht vornehm zurück, bis jetzt. Nun zeigen sieeine elektrische Mittelklasselimousine, den Mazda 6e, der in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Autobauer Changan entwickelt wurde.
Mazda 6e (2025)

Mazda 6e: Elegantes Äußeres
Vor allem aber hat Mazda ein sehr elegantes und ästhetisch gezeichnetes Automobil auf die 19 Zoll großen Räder gestellt, das wird bei der Erstbegegnung in diesem "Pre Production Model" (die Software braucht noch Updates) schnell klar. Mazda setzt mit seinem "Authentic Modern" Kodo-Designkonzept auf eine gelungene Verbindung aus Eleganz und Funktionalität. Die Karosserie besticht durch eine schlanke Silhouette und eine klare, elegante Linienführung. Besonders markant zeigt sich das kraftvolle Heck, die versenkbaren Türgriffe sind bündig in das Gesamtbild integriert sind.
Nettes Gimmick: An der Front dominiert der leuchtende Mazda "Signature-Wing", der mit dynamischer Beleuchtung ausgestattet ist. Beim Ladevorgang wird hier der aktuelle Ladestatus angezeigt – ein optisches Highlight mit einigermaßen funktionalem Mehrwert. Einzig beim automatisch Ausfahrbaren Heckspoiler ab 90 km/h stellt sich die Frage, ob dieser Flügel aus Aerodynamikgründen wirklich nötig war, der Optik ist er nicht unbedingt zuträglich.
Was außen stimmig wirkt, stimmt innen umso mehr: Beim Einstieg fällt die sehr wertige Verarbeitung und erlesene Anmutung auf: "Takumi plu"“ nennt sich diese höchste Ausstattungsvariante (für die sich laut Mazda ein Viertel der Kunden entscheiden wird).
Mit einer Länge von 4,92 Metern bewegt sich der Mazda6e knapp unterhalb der Oberklasse. Vorne bietet der Mazda6e großzügige Platzverhältnisse. Auch auf den Rücksitzen finden Erwachsene ausreichend Kopf- und Beinfreiheit. Der Kofferraum fasst 466 Liter. Darin enthalten ist ein zusätzliches Fach unter dem Ladeboden. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen steigt das Volumen auf bis zu 1.074 Liter. Ein praktisches Detail: Unter der Fronthaube befindet sich ein Frunk mit 74 Litern. Er eignet sich für das Ladekabel oder kleinere Gepäckstücke. Optional gibt es einen Korb zum Herausnehmen.
Mazda 6e lässt sich recht leicht bedienen
Hervorzuheben sind die sehr bequemen Sitze (der Fahrersitz dürfte sich gerne noch tiefer einstellen lassen) mit Sitzheizung und Ventilation, in denen Vielfahrer auch längere Touren entspannt absolviert werden können. In der gefahrenen Takumi Plus Variante kommen das Gestühl mit hellbrauner Teil-Nappaleder und Veloursledernachbildung und lässt ein wenig 70er Jahre Couch-Feeling aufkommen.
Die Außenspiegel, Scheibenwischer und die Klimatisierung sind leider nur (umständlich) über das Display des 14,6-Zoll-Touchscreenzu bedienen, da wünscht man sich herkömmlich physische Schalter oder Regler zurück. Genauso wie beim Rollo, das ein gewaltiges Panoramadach (in Serie) freigibt. Eine gute Idee sind dagegen die beiden frei programmierbaren Tasten auf dem Lenkrad, die man (hoffentlich in der Serienversion) als Shortcut für die üblichen Assistenznervensägen zum Beispiel verwenden könnte. Tempolimit Warner und Spurhalteassistent halten sich aber erfreulicherweise dezent im Hintergrund. Ansonsten ist der Japaner voll bis unters Dach ausgestattet mit allen möglichen elektronischen Helferlein.
Klasse auch, dass die induktive Ladeschale belüftet ist, das Smartphone also nicht all zu heiß werden kann. Letzteres ließ sich in Nullkomanichts mit dem System koppeln, Apples Car Play funktioniert die ganze Zeit reibungslos.
In Summe findet man sich nach etwas Eingewöhnungszeit gut in der Menüstruktur des Infotainments zurecht, lobenswert ist das schnelle Ansprechverhalten des Touchscreens. Wer nicht gerne drückt, sondern spricht, nutzt den Befehl "Hi, Mazda", in diesem gefahrenen Auto (noch) nur auf Englisch, weitere Sprachen werden folgen. Wer lieber gestikuliert. Erstmals bietet Mazda eine Gestensteuerung an, mir der diversen Funktionen aktiviert bzw. deaktiviert werden können.
So fährt und lädt der Mazda 6e
Das Fahrwerk mit MacPherson-Aufhängung vorne und Multi-Link-Achse hinten wirkt bestens abgestimmt, auch dank der Gewichtsverteilung von 47 zu 53 Prozent (Vorder-/Hinterachse) liegt die 4,92 Meter lange Limousine satt auf der Straße. Bei der zur Verfügung stehenden Leistung übern die Japaner Zurückhaltung, die sich aber in der Praxis überhaupt nicht in einer beklagenswerten Fahrdynamik niederschlägt.
Der Hecktriebler lässt sich wunderbar gleichmäßig beschleunigen, ohne den bei deutlich stärker motorisierten Konkurrenten auftretenden "Katapult-Effekt". Drei Fahrmodi bietet der Autobauer an, mit denen sich auch die Stärke der Rekuperation dosieren lässt (meist überflüssiges) One-Pedal-Driving ist nicht möglich. Lohn des Aufwandes: Ein in der Praxis überraschend niedriger Verbrauch von nur 16 kWh, sogar einen Tick niedriger als der WLTP-Wert.
Eine typische Mazda-Schrulle, sind die zwei verschiedene Batteriegrößen in Kombination mit verschiedenen Leistungsstufen und Ladeleistungen:
- Mazda6e EV, LFP-Lithium-Ionen-Batterie 68,8 kWh 190 kW/258 PS, Reichweite: 479 Kilometer, Ladeleistung: 165 kW (DC), 11 kW (AC)
- Mazda6e EV Long Range, NCM-Lithium-Ionen-Batterie, 80 kWh, 190 kW/245 PS, Reichweite: 552 kilometer, Ladeleistung: 90 kW (DC), 11 kW (AC)
Für die deutlich langsam ladenden (es liegt laut Mazda an der älteren Zellchemie) Long-Range-Variante werden sich laut Mazda aber nur zehn Prozent entscheiden, da stellt sich natürlich die Frage, ob es dieses Angebot wirklich braucht. Sei's drum.
Fazit Mazda 6e
Der Mazda6e geht eigene Wege – auch elektrisch. Mit klarem Design, guter Verarbeitung und überzeugendem Fahrverhalten richtet er sich an Fahrer, die keinen Technik-Overkill wollen.
In die Verkaufsräume der deutschen Mazda Händler rollt der Mazda6e im September 2025. Und das zuäußerst attraktiven Preisen: Ab 44.900 Euro ist der Mazda 6e in der bereits üppig ausstaffierten Variante „Takumi“ zu bekommen. Die Long Range Variante schlägt mit 46.500 Euro zu Buche, „Takumi plus“ kostet jeweils 2.000 Euro Aufpreis.
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