Der Tüv-Report berichtet beim Dacia Sandero von "eklatanten Schwächen", wobei junge Modelle bei der Kfz-Hauptuntersuchung besser abschneiden. Aber bei dem Auto der rumänischen Renault-Tochter bleiben einige Baustellen.
Als Neuwagen ist der Dacia Sandero recht günstig. Niedrige Preise gehören zur Marken-DNA der rumänischen Renault-Tochter. Für Gebrauchte bedeutet das: Weil mit den Preisen nach unten nicht sehr viel Luft ist, zählen die Modelle seit Jahren zu denen mit guter Wertstabilität. Secondhand zu kaufen ist vergleichsweise teuer.
Auch aus einem anderen Grund ist der Griff zu einem Dacia Sandero bedenkenswert: Seine Bilanz bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) ist mau. Wobei die jüngste Generation Besserungstendenzen zeigt, so der "Auto Bild TÜV-Report 2025".
Modellhistorie
Die zweite Modellgeneration wurde 2012 vorgestellt, im Verkauf blieb sie bis 2020. Das Facelift wurde 2017 erledigt: Unter anderem gab es neue Dreizylindermotoren. Seit Frühjahr 2021 ist die Drittauflage auf den Straßen. Der Sandero, 2008 ursprünglich gestartet, gilt seit Langem als billigster Neuwagen auf dem Kfz-Markt in Deutschland.
Varianten
Der Sandero ist standardmäßig ein fünftüriges Steilheck. Von Anbeginn gab es auch schon immer die Variante Stepway, höher gelegt und robust beplankt für einen verwegeneren Look in Richtung Offroad.
Abmessungen (laut ADAC)
- Sandero II: 4,06 bis 4,08 m x 1,73 bis 1,76 m x 1,52 bis 1,62 m (L x B x H), Kofferraumvolumen: 320 bis 1.200
- Sandero III: 4,09 bis 4,10 m x 1,85 m x 1,50 bis 1,54 m (L x B x H), Kofferraumvolumen: 328 bis 1.108 l
Stärken
Viel Platz bietet der Innenraum und eine gewisse Variabilität dank teilbarer Rückbank. Vor allem die dritte Auflage punktet beim Fahrwerk in fast allen Punkten mit relativ niedrigen Beanstandungsquoten.
Federn und Dämpfer machen auch bei älteren Exemplaren eine gute Figur. In Sachen Bremsen macht wiederum eher der neuere Mut, dessen Handbremsen und Bremsscheiben ganz gut abschneiden. Die Abgasanlage geht meist in Ordnung.
Schwächen
Großes Manko des zweiten Sandero sind die Achsaufhängungen, mit denen er ab der zweiten HU überdurchschnittlich hohe Beanstandungsquoten einfährt. In puncto Licht gibt es fast nur schlechte Noten in Form erhöhter Mängelquoten, die Blinker beim Sandero II bilden die Ausnahme.
"Bremsleitungen gammeln bereits nach fünf Jahren", schreibt der Report. Während die Abgasuntersuchung (AU) oft nicht bestanden wird, hat sich beim Sandero III immerhin das Problem mit dem Ölverlust gebessert, das beim Vorgänger noch größer war.
Pannenverhalten
Hier läuft es besser. Seit 2012 zeichnet sich das Auto durch "durchgehend hohe bis sehr hohe Zuverlässigkeit" aus, so der ADAC. Aus der ADAC-Pannenstatistik ergeben sich aber drei Pannenschwerpunkte: Anlasser bei Autos, die 2012 erstzugelassen wurden, die Starterbatterie (2023) und das Zündschloss (2013 bis 2017 mit Ausnahme von 2015).
Motoren
- Sandero II: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 54 kW/73 PS bis 74 kW/101 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 70 kW/95 PS; Autogas (LPG): 53 kW/72 PS und 66 kW/90 PS
- Sandero III: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 49 kW/67 PS bis 81 kW/110 PS; Autogas (LPG): 74 kW/101 PS
Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele
- Sandero II 0.9 TCe 90 eco Stepway Ambiance (6/2014); 66 kW/90 PS (Dreizylinder); 118.000 Kilometer; 4.633 Euro
- Sandero III 1.0 TCe 110 Stepway Expression+ (6/2022); 81 kW/110 PS (Dreizylinder); 38.000 Kilometer; 15.145 Euro
- Sandero II 1.5 dCi 90 eco Laureate (6/2017); 66 kW/90 PS (Vierzylinder); 132.000 Kilometer; 7.302 Euro
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