• Großbritannien kündigt massives Drohnenpaket für Ukraine an
  • IAEA fordert Schutz der ukrainischen Atomkraftwerke
  • Die Ereignisse gestern: 3. Juni 2025
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

03:15 Uhr | Kiew wirft Russland Blockade bei Friedensgesprächen vor

Nach einem Treffen mit US-Unterhändler Keith Kellogg hat der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, Russland vorgeworfen, Gespräche zu manipulieren und auf Zeit zu spielen. In einer Mitteilung erklärte Jermak, Moskau versuche, eine Waffenruhe zu verhindern, Sanktionen zu umgehen und politische Verhandlungen auszubremsen. "Wir brauchen einen Waffenstillstand – wir haben den entsprechenden US-Vorschlag seit März voll unterstützt", betonte Jermak. Auch ein Gipfeltreffen mit Präsidenten beider Seiten sei denkbar – doch Russland blockiere dies weiterhin.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha wurde noch deutlicher. Er warf Moskau vor, sich auch bei der zweiten Runde direkter Friedensgespräche am Montag in Istanbul nicht zu den ukrainischen Vorschlägen geäußert zu haben. "Wir fordern Russlands Antwort. Jeder Tag, an dem sie schweigen, beweist, dass sie den Krieg fortsetzen wollen", schrieb Sybiha in den sozialen Medien. (Quelle: Reuters)

02:05 Uhr | Nato will Abschreckung massiv stärken

Die Nato plant angesichts der Bedrohung durch Russland eine deutliche Aufrüstung ihrer Verteidigungsfähigkeiten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die bisherigen Zielvorgaben um etwa 30 Prozent erhöht werden – unter anderem durch mehr weitreichende Marschflugkörper, Drohnen, Luftverteidigung und Artillerie.

Deutschland und die übrigen Mitgliedstaaten erhalten dazu neue nationale Planungsziele, die an diesem Donnerstag beim Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel offiziell verabschiedet werden sollen. Laut Bundeswehrkreisen wird auch Deutschland massiv nachrüsten müssen. Demnach dürfte die Truppenstärke der Bundeswehr deutlich steigen – möglicherweise um eine hohe fünfstellige Zahl. Auch größere Investitionen in moderne Luftabwehrsysteme seien notwendig. (Quelle: dpa)

01:18 Uhr | Großbritannien kündigt massives Drohnenpaket für Ukraine an

Großbritannien will bis April 2026 rund 100.000 Drohnen an die Ukraine liefern. Das gab Verteidigungsminister John Healey kurz vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel bekannt. Die Zahl der gelieferten Drohnen würde sich damit verzehnfachen. Das neue Drohnenpaket ist rund 350 Millionen Pfund schwer und Teil eines umfassenderen militärischen Unterstützungsprogramms im Umfang von 415 Millionen Euro.

Healey betonte, Großbritannien habe auch einen Meilenstein bei der Lieferung wichtiger Artilleriemunition erreicht. Das Treffen der 50 Partnerstaaten zur Ukrainehilfe findet in Brüssel gemeinsam mit Deutschland statt. (Quelle: Reuters)

01:06 Uhr | IAEA warnt nach russischen Angriffen vor nuklearem Unfall in der Ukraine

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) warnt angesichts intensiver russischer Angriffe auf die Ukraine vor einem möglichen atomaren Unfall. Bei einem Besuch in Kiew erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi, die Gefahr für die nukleare Sicherheit sei weiterhin "sehr real und allgegenwärtig". Seine Expertenteams hätten von dem bislang intensivsten Tag mit Luftalarm seit Ende 2023 berichtet, mehrfach mussten sie Schutzräume aufsuchen.

IAEA-Chef Rafael Grossi warnt vor wachsender Gefahr für die nukleare Sicherheit in der Ukraine.Bildrechte: IMAGO / Xinhua

Grossi betonte, die ständige Präsenz der IAEA in den ukrainischen Kernkraftwerken bleibe unerlässlich, um ein schweres Unglück zu verhindern. Gleichzeitig müsse die internationale Gemeinschaft bereits den Wiederaufbau der ukrainischen Energieinfrastruktur vorbereiten. Auch hierbei wolle die IAEA helfen.

Das Atomkraftwerk Saporischschja, das seit 2022 unter russischer Kontrolle steht, ist Europas größtes AKW und derzeit heruntergefahren. Die Ukraine bezieht über die Hälfte ihres Stroms aus Atomenergie – immer wieder werden deren Infrastruktur und Netz gezielt von russischen Angriffen getroffen. (Quelle: dpa)

00:36 Uhr | Selenskyj nimmt Umbau in Militärführung vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem schweren russischen Angriff personelle Konsequenzen an der Spitze des Militärs gezogen. Der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj werde künftig als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschließlich für Gefechtsführung zuständig sein, kündigte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft an. Drapatyj soll sich demnach nicht mehr um Mobilmachung, Ausbildung oder Rekruten kümmern. Der Entscheidung war ein russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen, bei dem mindestens zwölf Soldaten getötet wurden. Auch weitere Posten der Militärführungen wurden neu besetzt. (Quelle: dpa)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 3. Juni 2025

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben einen gezielten Unterwasseranschlag auf die Straßen- und Eisenbahnbrücke zur Halbinsel Krim verübt. Dabei sollen 1.100 Kilogramm Sprengstoff eingesetzt worden sein, wodurch mehrere Unterwasserpfeiler beschädigt wurden. Die Brücke gilt als zentrale Nachschubroute für die russischen Streitkräfte. Der Straßenverkehr wurde laut russischen Behörden zeitweise eingestellt.

Zudem kam es zu einem Angriff auf die Stromversorgung im von Russland besetzten Teil der Region Saporischschja. Rund ein Fünftel der mehr als 600.000 betroffenen Menschen ist laut russischen Besatzungsbehörden wieder am Netz.

Ein baldiges Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten Wladimir Putin, Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump hält die russische Regierung für unwahrscheinlich. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, Putin sei grundsätzlich offen für Gespräche, betonte jedoch die Notwendigkeit vorheriger technischer Absprachen. Trump hatte einen solchen Dreiergipfel zur Beilegung des Krieges angeregt.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 4. Juni 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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