- Litauen will Ausgaben für Verteidigung auf fünf Prozent des BIP erhöhen
- Kretschmer beklagt Spaltung in "Ukraine-Frage"
- Selenskyj: Ukrainische Einheiten operieren auf russischem Boden
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
14:46 Uhr | Kreml dementiert geplante Verhandlungen im Vatikan
Russland hat US-Medienberichte über eine Einigung auf Friedensgespräche im Vatikan mit der Ukraine dementiert. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau: "Es gibt dazu keine Vereinbarungen." Er wies auch Andeutungen des finnischen Präsidenten Alexander Stubb zurück, in der kommenden Woche könne es im Vatikan Gespräche auf "technischer" Ebene geben.
Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, die nächsten Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine könnten im Juni im Vatikan stattfinden. Delegationen aus Russland und der Ukraine hatten in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren in Istanbul direkte Gespräche geführt. Sie blieben aber ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe. Auch ein Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin brachte kein Ergebnis. Die EU hatte Moskau ultimativ zu einer Waffenruhe aufgefordert. Da Russland das ignorierte, wurden neue Sanktionen verhängt. Diese richten sich vor allem gegen russische Öl- und Gasexporte. (Quelle: AFP)
13:00 Uhr | EU-Parlament billigt Zölle auf russische Dünger und Nahrung
Das EU-Parlament hat zusätzliche Zölle auf Dünger und Nahrungsmittel aus Russland und Belarus auf den Weg gebracht. Eine breite Mehrheit der Abgeordneten stimmte in Brüssel für den Vorschlag der EU-Kommission. Russland solle damit die Finanzierung des Angriffskriegs gegen die Ukraine erschwert werden, heißt es in dem Verordnungsentwurf. Mit Zöllen belegt werden sollen etwa Zucker, Essig, Mehl und Tierfutter sowie Düngemittel auf Stick- und Harnstoffbasis. Damit wären künftig alle Agrarimporte aus Russland mit Abgaben belegt. Die EU-Staaten müssen den Plänen noch zustimmen, bevor die Zölle in Kraft treten. (Quelle: dpa)
12:44 Uhr | Bundeskanzler Merz versichert Litauen deutsche Hilfe bei russischer Bedrohung
Bundeskanzler Friedrich Merz hat dem EU- und Nato-Partner Litauen deutsche Unterstützung vor einer russischen Bedrohung zugesichert. Vor dem sogenannten Aufstellungsappell der Deutschen Brigade in Litauen betonte Merz am Donnerstag in Vilnius, dass es in Osteuropa noch nie einen so großen und dauerhaften Bundeswehr-Einsatz gegeben habe. "Ich will es an die Adresse der Bevölkerung sagen: Liebe Litauerinnen und Litauer, Sie können sich auf uns, Sie können sich auf Deutschland verlassen", betonte der Kanzler, der von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius begleitet wurde.
Der litauische Präsident Gitanas Nauseda sprach von einem historischen Tag. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind bereits 400 Bundeswehrangehörige in Litauen. Bis Jahresende wird die Zahl auf 500, bis Februar 2026 auf 1800 und dann bis Mitte 2026 auf 2000 anwachsen. Der Aufbau soll Ende 2027 mit dann 5000 Bundeswehrangehörigen abgeschlossen sein. (Quelle: Reuters)
11:28 Uhr | Litauen will Ausgaben für Verteidigung auf fünf Prozent des BIP erhöhen
Litauen will seine Ausgaben für Verteidigung auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda kündigte bei einem Besuch von Kanzler Friedrich Merz an, dieses Ziel solle bereits im kommenden Jahr erreicht werden. Er betonte, dass sein Land bereits im kommenden Jahre fünf Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben werde. Merz selbst erklärte, die europäischen Fähigkeiten zur Abwehr von Angriffen müssten verstärkt werden. (Quelle: Reuters)
10:21 Uhr | Russland meldet die Zerstörung zweier Patriot-Raketenwerfer
Russland hat die Zerstörung zweier Patriot-Raketenwerfer mit einer Iskander-Rakete gemeldet. Das Verteidigungsministerium teilte mit, dabei seien auch ein Kommandoposten und ein Radar in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk vernichtet worden. Das "Patriot"-System amerikanischer Herstellung zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Deutschland und andere westliche Verbündete haben es der Ukraine im Rahmen ihrer Militärhilfe geliefert. (Quelle: Reuters)
09:50 Uhr | Schnieder: Wiederaufbau der Ukraine "muss man sich leisten"
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder sieht den Wiederaufbau der Ukraine als zentrale Aufgabe Europas. Der CDU-Politiker sagte dem MDR, das sei eine riesige Herausforderung, aber auch eine Chance. Die Infrastruktur müsse so geplant werden, dass sie auch Krisen und Kriegszeiten standhalte. Dabei könne Europa viel lernen. Deshalb müsse man sich diese Aufgabe leisten. In Leipzig beraten derzeit Verkehrsminister aus rund 70 Staaten unter anderem über den Wiederaufbau in der Ukraine und die Sicherheit globaler Lieferketten. (Quelle: MDR AKTUELL)
07:15 Uhr | Kretschmer beklagt Spaltung in Ukraine-Frage
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) beklagt eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft in der Diskussion um Ukraine-Hilfen. "Die Leute werden stigmatisiert, wenn sie eine andere Meinung haben, das ist ganz, ganz schlimm", sagte Kretschmer im Podcast "Meine schwerste Entscheidung" der Funke-Mediengruppe. Diejenigen, die eine kritische Position zu den Waffenlieferungen hätten, würden häufig als "Putin-Versteher" diskreditiert. Damit wiederhole die Gesellschaft einen Fehler, den sie schon während der Corona-Pandemie begangen habe. Es stelle sich die Frage, warum man daraus nicht gelernt habe: "Dass man kommunizieren muss, dass man unterschiedliche Meinungen zulassen muss, dass man sie sichtbar machen muss", sagte Kretschmer. (Quelle: dpa)
06:45 Uhr | Merz und Pistorius besuchen Brigade in Litauen
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reisen heute zum offiziellen Aufstellungsappell der neuen Bundeswehr-Brigade in Litauen nach Vilnius. Mit der Brigade betritt die Bundeswehr Neuland: Erstmals entsendet sie eine Kampfbrigade dieser Größe dauerhaft ins Ausland. Rund 5000 Soldaten sollen in dem Baltenstaat stationiert werden, um die Nato-Ostflanke angesichts der Bedrohung durch Russland zu stärken. Die Bundesregierung betrachtet die neue Brigade als ein "Leuchtturmprojekt" der sicherheitspolitischen Zeitenwende infolge des Ukraine-Kriegs. (Quelle: AFP)
05:28 Uhr | Ukrainischer Drohnenangriff: Flugverkehr in Moskau ausgesetzt
Wegen eines massiven ukrainischen Drohnenangriffs ist der Flugverkehr in der russischen Hauptstadt Moskau vorübergehend eingestellt worden. Laut der Luftfahrtbehörde Rosawijatsija betrifft das alle großen Flughäfen – darunter Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowskij. Moskau habe seit Mitternacht insgesamt 23 Drohnen abgefangen, erklärte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag auf Telegram.
Der Angriff folgte auf eine weitere Drohnenwelle am Vortag, bei der laut Behörden 27 Flugobjekte abgeschossen worden waren. Rettungskräfte seien im Einsatz, um Trümmer zu bergen. (Quelle: AFP)
02:40 Uhr | Russland meldet Abschuss von Hunderten ukrainischen Drohnen
Die russische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben am Mittwoch mindestens 376 ukrainische Drohnen abgefangen oder zerstört. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram mit. Die meisten Drohnen seien in den westlichen Grenzregionen zur Ukraine sowie über Zentralrussland abgefangen worden – einige seien offenbar auf dem Weg nach Moskau gewesen. Allein in einem Zeitraum von vier Stunden sollen 77 Drohnen abgeschossen worden sein.
Laut ukrainischem Militär wurde bei einem gezielten Drohnenangriff eine Halbleiterfabrik im russischen Gebiet Oryol getroffen. Die Anlage soll Bauteile für russische Kampfflugzeuge und Raketen herstellen. (Quelle: dpa)
01:05 Uhr | Selenskyj: Ukraine weiter auf russischem Boden aktiv
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von anhaltenden russischen Angriffen an der Front im Osten seines Landes. In seiner abendlichen Videobotschaft nannte er die Region um die Stadt Pokrowsk als Schwerpunkt der Gefechte. Laut Generalstab zählte die Ukraine allein dort 43 von insgesamt 104 russischen Angriffen innerhalb eines Tages.
Zugleich bestätigte Selenskyj, dass ukrainische Einheiten weiterhin auf russischem Gebiet operieren – unter anderem in den Regionen Kursk und Belgorod. Ziel sei es, die Städte Sumy und Charkiw zu schützen. Er widersprach damit der Darstellung des Kremls, Kursk sei vollständig unter russischer Kontrolle. Dort halten ukrainische Truppen offenbar noch einzelne Quadratkilometer. (Quelle: dpa)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Donnerstag, 22. Mai 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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