• Selenskyj will Justizminister wegen Korruptionsverdacht entlassen
  • Russland verhandelt mit Serbien über Rückzug aus sanktioniertem Ölkonzern NIS
  • Ukrainische Ermittler beschuldigen Selenskyj-Vertrauten der Korruption
  • Weitere Nachrichten und Podcast

16:44 Uhr | Bundesregierung erwartet von Kiew Aufklärung in Korruptionsaffäre

Die Bundesregierung erwartet von der Ukraine eine transparente Aufklärung der Korruptionsvorwürfe im ukrainischen Energiesektor. Die Erwartung der Bundesregierung sei, dass die ukrainische Regierung für Aufklärung sorge, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius. Die Korruptionsvorwürfe seien Grund zur Sorge - insbesondere, weil der ukrainische Energiesektor "beträchtliche Unterstützung aus Deutschland" erhalte. Auswirkungen auf die deutschen Hilfszahlungen an die Ukraine habe der Skandal derzeit aber nicht, betonte Kornelius. (Quelle: AFP)

16:16 Uhr | Ukrainische Energieministerin Hryntschuk tritt zurück

Die ukrainische Energieministerin Switlana Hryntschuk ist im Zuge von Korruptionsermittlungen in ihrem Sektor zurückgetreten. Zugleich wies sie jegliches Fehlverhalten zurück. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor ihre Entlassung bzw. ihren Rücktritt gefordert. (Quelle: Reuters)

16:09 Uhr | Selenskyj fordert Entlassung von Justizminister wegen Korruptionsverdacht

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert im Zuge von Korruptionsermittlungen die Entlassung des Justizministers und der Energieministerin des Landes. Er unterstütze die Anti-Korruptionsbehörden bei ihren Ermittlungen, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Es sei "absolut nicht normal", dass es im Energiesektor immer noch "irgendwelche Machenschaften" gebe. Zuvor war Justizminister Herman Haluschtschenko bereits durch Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko suspendiert worden.

Selenskyj forderte Haluschtschenko und Energieministerin Switlana Hryntschuk auf, einer Entlassung durch ihren Rücktritt zuvorzukommen. Er bitte die Parlamentsabgeordneten, diese Gesuche zu unterstützen. Es sei eine Frage des Vertrauens, unterstrich der ukrainische Staatschef. (Quellen: Reuters, dpa)

11:17 Uhr | Russland nimmt ukrainische Ortschaft Suchyj Jar ein

Russland meldet die Einnahme der ukrainischen Ortschaft Suchyj Jar im Osten der Ukraine. Das Verteidigungsministerium teilte mit, die eigenen Truppen hätten die ukrainischen Streitkräfte aus der kleinen Siedlung südlich der umkämpften Städte Pokrowsk und Myrnohrad verdrängt. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Eine ukrainische Stellungnahme liegt noch nicht vor. (Quelle: Reuters)

11:12 Uhr | Russland bietet Ukraine weitere Friedensverhandlungen an

Russland hat der Ukraine weitere Friedensverhandlungen in Istanbul angeboten. Der russische Außenamtsvertreter Alexej Polischtschuk sagte einem Bericht der Agentur Tass zufolge, dass Russland zu Gesprächen bereit sei. "Der Ball liegt bei der Ukraine", so Polischtschuk. Die von Russland angegriffene Ukraine widerspricht der Darstellung, für den Stillstand in den Verhandlungen verantwortlich zu sein. Seit einem Treffen in der türkischen Metropole am 23. Juli hat es keine direkten Gespräche mehr zwischen beiden Seiten gegeben. (Quelle: Reuters)

11:10 Uhr | Ein Toter und mehrere Verletzte im Osten der Ukraine

Bei einem russischen Drohnenangriff in der südostukrainischen Region Dnipropetrowsk ist ein Mann getötet worden. Der Gouverneur der Region, Wladyslaw Hajwanenko, teilte bei Facebook mit, der 47-Jährige sei bei einer Attacke im Kreis Synelnykowe ums Leben gekommen. Es gebe auch Schäden an der Infrastruktur.

Angegriffen wurde den Angaben zufolge auch die Stadt Pawlohrad. In der ostukrainischen Großstadt Charkiw verursachten russische Drohnenangriffe ebenfalls Schäden. Dort wurden nach Angaben des Gouverneurs Oleh Synjehubow fünf Menschen verletzt. Zwei Personen seien aus blockierten Wohnungen befreit worden. Ein Unternehmen sowie Privathäuser seien beschädigt worden, zwei Gebäude gerieten in Brand. (Quelle: dpa)

Update 10:09 Uhr | Ukraine entlässt Justizminister wegen Korruptionsverdacht

Die ukrainische Regierung hat den Justizminister und früheren Energieminister Herman Haluschtschenko entlassen. Das Justizministerium teilte mit, er werde wegen Korruptionsverdachts vom Dienst suspendiert. Er soll in den Korruptionsfall in der Energiebranche verwickelt sein.

Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko hatte am Dienstag erklärt, dass Haluschtschenkos Stimme auf einer von der Ermittlungsbehörde veröffentlichten Aufnahme eines Gesprächs mit Verdächtigen zu hören sei. Den Vorwürfen zufolge sollen Geschäftspartner von Energoatom zur Zahlung von Schmiergeldern gedrängt worden sein. Die Regierung hat bereits den Aufsichtsrat von Energoatom entlassen. (Quelle: Reuters)

03:31 Uhr | G7-Außenminister-Treffen in Kanada über Lage in der Ukraine und im Gazastreifen

In Kanada wird das G7-Außenminister-Treffen fortgesetzt. Neben der Lage in Nahost steht auch am zweiten Tag die Situation der Ukraine-Krieg im Mittelpunkt. Dazu wird auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erwartet.

Deutschland hat sich indes bereit erklärt, die Ukraine mit weiteren 40 Millionen Euro Winterhilfe zu unterstützen. Laut Außenminister Johann Wadephul sollen die Gelder in die Reparatur von Heizsystemen und beschädigten Häusern fließen sowie in Stromgeneratoren und Decken.

Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hatte zuvor auf die Not der mehr als zwölf Millionen hilfebedürftigen Menschen in der Ukraine gerade im Winter aufmerksam gemacht. (Quelle: dpa)

Außenminister Johann Wadephul will die Ukraine weiter unterstützen.Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

00:53 Uhr | Serbien: Russland verhandelt über Rückzug aus sanktioniertem Ölkonzern NIS

Einen Monat nach dem Inkrafttreten von US-Sanktionen gegen das vom russischen Gazprom-Konzern kontrollierte serbische Ölunternehmen NIS verhandelt die russische Seite nach serbischen Angaben über ihren Rückzug aus dem Konzern. Die russischen Eigentümer von NIS hätten bei der US-Behörde OFAC einen Antrag auf Verlängerung der Betriebslizenz gestellt, erklärte Serbiens Energieministerin Dubravka Djedovic im Onlinedienst Instagram. Der Antrag deute darauf hin, "dass die russische Seite bereit ist, die Kontrolle und den Einfluss auf NIS an einen Dritten abzugeben". Zu einem potenziellen Käufer machte die Ministerin keine Angaben.

NIS gehört zu 45 Prozent der Gazprom Neft. Die Muttergesellschaft Gazprom hat ihren elfprozentigen Anteil im September an Intelligence übertragen – das Unternehmen mit Sitz in St. Petersburg ist ebenfalls mit dem russischen Energiekonzern verbunden. Der serbische Staat hält fast 30 Prozent an NIS, der Rest ist im Besitz von Minderheitsaktionären. NIS deckt mehr als 80 Prozent des Diesel- und Benzinbedarfs Serbiens. (Quelle: AFP)

00:18 Uhr | Ukrainische Ermittler beschuldigen Selenskyj-Vertrauten der Korruption

Einen Tag nach Razzien im Energiesektor haben Antikorruptionsermittler in der Ukraine einen engen Vertrauten von Präsident Wolodymyr Selenskyj der weitverzweigten Korruption beschuldigt. Timur Minditsch habe "beschlossen, sich unrechtmäßig zu bereichern, indem er Straftaten in verschiedenen Bereichen der ukrainischen Wirtschaft organisierte", erklärte ein Vertreter der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft (Sapo) vor Gericht. Der Verdächtige habe "freundschaftliche Beziehungen zum Präsidenten der Ukraine" für seine kriminellen Aktivitäten genutzt.

Minditsch ist Miteigentümer der Produktionsfirma Kwartal 95. Die Firma war von Selenskyj gegründet worden, der früher als Komiker und Schauspieler auftrat, bevor er für das Präsidentschaftsamt kandidierte. Dem Staatsanwalt zufolge übte Minditsch "Kontrolle über die Anhäufung, Verteilung und Legalisierung von Geldern aus, die durch kriminelle Handlungen im Energiesektor der Ukraine erlangt wurden".

Auch der ukrainische Justizminister Herman Haluschtschenko, der früher Energieminister war, ist der Sapo zufolge in den Skandal verstrickt. Ihm wirft die Behörde vor, "persönliche Vorteile" von Minditsch erhalten zu haben – im Gegenzug für die Kontrolle über die Geldflüsse im Energiesektor.

Dem Leiter des Nabu-Ermittlungsteams, Oleksander Abakumow, zufolge hat Minditsch das Land verlassen. Korruption und die Zweckentfremdung von Geldern sind ein weitverbreitetes Problem in der Ukraine. Selenskyj war mit dem Ziel angetreten, diese einzudämmen auch hinsichtlich eines EU-Beitritts der Ukraine. (Quelle: AFP)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 11. November 2025

Im Korruptionsskandal um den ukrainischen Atomenergiekonzern Energoatom haben die Behörden Anklage gegen sieben Personen erhoben. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden, teilte die Anti-Korruptionsbehörde Nabu weiter mit. Einem Insider zufolge handelt es sich bei dem Hauptdrahtzieher des mutmaßlichen Schmiergeldsystems um einen früheren Geschäftspartner von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Unter den weiteren Beschuldigten sind ein ehemaliger Berater des Energieministers und der Sicherheitschef von Energoatom.

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat die geplante Reise von AfD-Abgeordneten nach Russland scharf kritisiert. Weidel sagte in Berlin, sie selbst würde dort nicht hinreisen und könne das niemandem empfehlen. Innerhalb der Fraktion gebe es großen Unmut über die Reisepläne, weil die Sinnhaftigkeit überhaupt nicht klar sei. Am Wochenende war bekannt geworden, dass mehrere AfD-Abgeordnete zu einer Konferenz nach Sotschi reisen wollen.

In Russland hat die Region Uljanowsk eine dauerhafte Abschaltung des mobilen Internets öffentlich gemacht. Als Grund wurde Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen genannt. Bundesaußenminister Johann Wadephul hat die Staaten der G7-Gruppe angesichts der Bedrohung durch Russland zur Geschlossenheit aufgerufen. "Unsere Freiheit und Sicherheit sind herausgefordert wie kaum jemals zuvor“, sagte er. Nach Aussage von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko fehlen der Ukraine zunehmend Soldaten im Krieg mit Russland. "Wir haben riesige Probleme mit Soldaten, mit menschlichen Ressourcen", sagte Klitschko dem Sender Welt TV. Russland hingegen schicke immer mehr junge Männer in den Krieg.

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht die Ölraffinerie Saratow tief im russischen Hinterland angegriffen. In der umkämpften ostukrainischen Stadt Pokrowsk halten sich nach Angaben des ukrainischen Militärs rund 300 russische Soldaten auf. Russland habe in den vergangenen Tagen seine Bemühungen verstärkt, weitere Truppen in die Stadt zu bringen.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben die Entführung eines Kampfjets MiG-31 mit der Hyperschallrakete Kinschal durch die Ukraine verhindert. Für angeblich drei Millionen US-Dollar sollte ein russischer Pilot verleitet werden, mit seinem Flugzeug zu desertieren und den Nato-Stützpunkt Constanta in Rumänien anzusteuern. Wegen drastisch gesunkener Zuwendungen aus Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern befürchtet das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR eine humanitäre Katastrophe in der Ukraine während des Winters. 

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch,12. November 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke