Heute startet ein neues EU-Grenzsystem für Ein- und Ausreisen. Änderungen gibt es damit für Nicht-EU-Bürger. Sie müssen sich elektronisch an Schaltern registrieren. Passstempel werden nach und nach abgeschafft.

Die EU startet heute ihr neues elektronisches Grenzsystem EES (Entry/Exit System). Nach Angaben der Europäischen Kommission sieht es vor, die Ein- und Ausreise von Nicht-EU-Bürgern umfassend digital zu erfassen. Für deutsche Staatsangehörige oder Staatsangehörige anderer EU-Länder ändert sich nichts.

Bei dem automatisierten System müssen Reisende an der Grenze ihren Pass scannen; zudem werden ihre Fingerabdrücke erfasst und ein Foto von ihnen gemacht.

Digitale Erfassung von persönlichen Daten

Nicht-EU-Bürger müssen ihre persönlichen Daten bei der ersten Einreise in den Schengen-Raum registrieren lassen. Dazu gehören alle EU-Mitgliedstaaten außer Irland und Zypern, aber auch Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Bei späteren Reisen ist nur noch eine biometrische Gesichtserkennung erforderlich. Das System soll das Abstempeln von Pässen durch elektronische Einträge ersetzen. Um den Prozess an der Grenze zu beschleunigen, lassen sich manche Daten schon vorab per App oder am Selbstbedienungsschalter abgeben. 

Für britische Reisende, die den Hafen von Dover, das Eurotunnel-Terminal in Folkestone oder den Eurostar-Bahnhof St Pancras International in London nutzen, erfolgt die Registrierung bereits vor der Ausreise aus Großbritannien.

Ausnahmen gibt es dabei etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte besitzen und in unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen. 

Eine Reisende nutzt am Flughafen Düsseldorf ein Terminal des neuen Self-Service-Systems zur Ein- und Ausreisekontrolle.

Betrug und illegale Migration bekämpfen

Die EU will durch das neue System vor allem für mehr Sicherheit sorgen und Kriminelle frühzeitig aus dem Verkehr ziehen. "Das Ein- und Ausreisesystem ist das digitale Rückgrat unseres neuen gemeinsamen europäischen Migrations- und Asylrahmens", erklärte der EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner. EES soll dabei helfen, Personen aufzuspüren, die ihre erlaubte Aufenthaltsdauer überschreiten. Zudem soll es Identitätsbetrug bekämpfen und illegale Migration eindämmen.

In den kommenden sechs Monaten soll das System nach und nach in allen 29 Ländern des Schengenraums eingeführt werden. Neben 25 EU-Staaten sind das Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Ab dem 10. April 2026 soll es dann an allen Übergangsstellen europäischer Außengrenzen funktionieren. Dann soll auch der Stempel im Pass Geschichte sein.

In Deutschland folgen nach dem Flughafen Düsseldorf die Flughäfen Frankfurt am Main und München, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Alle weiteren Flughäfen sowie die Häfen an den Seeaußengrenzen sollen demnach allmählich dazukommen. Und: Auch Zugreisende können betroffen sein - etwa bei Reisen mit dem Eurostar von London nach Paris, Brüssel oder Amsterdam. 

Bald kostenpflichtige Einreisegenehmigung

Das EES ist der erste Schritt eines neuen von der EU angestrebten Grenzsystems: Im letzten Quartal 2026 soll laut EU zusätzlich eine kostenpflichtige Einreisegenehmigung für EU-Ausländer verpflichtend werden, die nicht ohnehin ein Visum brauchen. 

Davon sind Staatsangehörige aus über 50 Ländern betroffen - etwa den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel oder Südkorea. Sie müssen dann eine sogenannte ETIAS-Reisegenehmigung beantragen, die etwa wegen Sicherheitsbedenken der Behörden auch abgelehnt werden kann. Ähnliche Systeme existieren bereits in Großbritannien und den USA.

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