- US-Institut meldet russisches Vorrücken bei Pokrowsk
- Pistorius plant Kasernenbau im Schnellverfahren
- Selenskyj wirft Russland gezielte Destabilisierung Europas vor
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
10:54 Uhr | US-Institut meldet russisches Vorrücken bei Pokrowsk
Russische Truppen sind nach Angaben der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) am schwer umkämpften Frontabschnitt Pokrowsk im Osten der Ukraine weiter vorgestoßen. Wie das ISW in seiner jüngsten Analyse berichtet, deutete am 7. Oktober veröffentlichtes geolokalisiertes Filmmaterial darauf hin, "dass die russischen Streitkräfte kürzlich südwestlich von Mykolajiwka (östlich von Pokrowsk) vorgerückt sind". Zudem hätten russische Truppen in der Nähe von Pokrowsk selbst angegriffen. Laut dem ISW-Bericht habe ein russischer Militärblogger behauptet, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Rodynske einen Gegenangriff durchgeführt hätten.
Der ukrainische Generalstab berichtete in seinem Bericht vom 7. Oktober, dass die russischen Streitkräfte im Sektor Pokrowsk insgesamt 25 Versuche unternahmen, die ukrainischen Verteidiger aus ihren Stellungen in der Nähe von Nowe Schechowe, Iwaniwka, Rodynske, Tscherwonyj Lyman, Myrnohrad, Nowoekonomichne, Lysivka, Pokrowsk, Kotlyne, Udachne, Molodezke, Nowomykolajiwka, Orichowe, Datschne und Filija sowie in Richtung Nowopawliwka zu vertreiben. Die ukrainischen Truppen hielten demnach ihre Stellungen und wehrten 23 Angriffe ab. Zwei der Gefechte hätten zum Zeitpunkt des Berichts noch angedauert. (Quelle: ISW, Ukrinform)
08:54 Uhr | Russland meldet Abfangen von 53 ukrainische Drohnen
Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zu Mittwoch 53 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Russland gibt nur die Abschüsse feindlicher Drohnen bekannt, nicht aber, wie viele entdeckt wurden oder gar ihre Ziele erreicht haben. (Quelle: Reuters)
08:34 Uhr | Ukraine-Krieg setzt 237 Millionen Tonnen CO2 frei
Im Ukraine-Krieg wurden seit Beginn der russischen Intervention im Februar 2022 bis heute 237 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente ausgestoßen. Dies hat die Initiative zur Treibhausgasbilanzierung von Kriegen (IGGAW) ermittelt. Das sind so viel klimaschädliche Treibhausgase wie Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei gemeinsam in einem Jahr ausstoßen. Kohlendioxid-Äquivalente sind die Maßeinheit, in die die verschiedenen Treibhausgase umgerechnet und so vergleichbar gemacht werden.
Ein Drittel der klimaschädlichen Treibhausgase wird der IGGAW-Berechnung zufolge durch den Krieg selbst freigesetzt, etwa durch Panzer und Jets, die viel Diesel und Kerosin verbrennen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind zudem vom Krieg entfachte Wald- und Buschbrände. Sie wüteten mehrheitlich an oder nahe der Frontlinien oder in Grenzgebieten. Die abgebrannte Fläche war im Jahr 2024 den Angaben zufolge mehr als zwanzigmal so groß wie im Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2021. (Quelle: dpa)
01:16 Uhr | Polen lehnt Auslieferung von Nord-Stream-Verdächtigem ab
Polen will einen von Deutschland im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines gesuchten Ukrainer nicht ausliefern. Der Mann war vor einer Woche in der Nähe von Warschau festgenommen worden. Ministerpräsident Donald Tusk sagte, eine Übergabe des Verdächtigen liege nicht im Interesse Polens. Das eigentliche Problem sei nicht die Sprengung der Pipelines, sondern deren Bau.
Ein Gericht in Warschau ordnete an, dass der Mann – ein ukrainischer Taucher – zunächst weitere 40 Tage in Haft bleibt. In dieser Zeit soll entschieden werden, ob er auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls an Deutschland überstellt wird. Die Verteidigung kündigte an, sich gegen eine Auslieferung zu wehren.
Die Explosionen im Jahr 2022 hatten die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee schwer beschädigt und die Energiekrise in Europa verschärft. (Quelle: Reuters)
01:03 Uhr | Pistorius plant Kasernenbau im Schnellverfahren
Verteidigungsminister Boris Pistorius will in den kommenden Jahren 270 neue Kasernengebäude im Schnellverfahren errichten lassen, um Platz für zehntausende neue Rekruten zu schaffen. Für den geplanten Aufwuchs der Bundeswehr würden jährlich rund 40.000 zusätzliche Betten benötigt, sagte der SPD-Politiker nach einer Fachkonferenz in Berlin. Die Gebäude sollen bis 2031 entstehen und in modularer Bauweise errichtet werden – also mit Fertigteilen, die eine schnellere Produktion und Montage ermöglichen.
Hintergrund ist die geplante Einführung eines neuen freiwilligen Wehrdienstes ab dem kommenden Jahr. Pistorius rechnet damit, dass die Zahl der Rekruten dadurch von derzeit 15.000 auf 40.000 pro Jahr steigt. Um genügend Bauflächen zu sichern, hat das Verteidigungsministerium den Verkauf ungenutzter Liegenschaften vorerst gestoppt. (Quelle: AFP)
00:54 Uhr | Selenskyj wirft Russland Destabilisierung Europas mit Drohnen vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, mit Drohnenflügen die Lage in Europa destabilisieren zu wollen. In seiner abendlichen Videobotschaft sagte er, Russland nutze seine sogenannte Schattenflotte nicht nur zum Öltransport und zur Kriegsfinanzierung, sondern auch für Sabotageakte und Drohnenstarts von Tankern. Selenskyj berief sich dabei auf Informationen seines Auslandsgeheimdienstes.

Offiziell gibt es bislang keine bestätigten Angaben zur Herkunft der zuletzt in Dänemark und Deutschland gesichteten Drohnen. Russland weist jede Verantwortung zurück. Der russische Sicherheitsratsvize Dmitri Medwedew behauptete, die Ukraine selbst wolle Europa mit solchen Aktionen in einen Krieg hineinziehen.
Selenskyj kündigte an, die Geheimdienstinformationen mit den Verbündeten zu teilen und sprach von Beratungen über eine "entschlossene Antwort" auf russische Aktivitäten. (Quelle: dpa)
00:27 Uhr | Putin: Russland hat 5.000 Quadratkilometer in der Ukraine erobert
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, Russland habe in diesem Jahr fast 5.000 Quadratkilometer in der Ukraine eingenommen. Bei einem Treffen mit führenden Militärkommandeuren sagte Putin, die russische Armee habe auf dem Schlachtfeld strategisch vollständig die Oberhand. Das ukrainische Militär versuche zwar, weit in russisches Territorium hinein anzugreifen, könne damit aber den Kriegsverlauf nicht ändern, so Putin. Eine unabhängige Bestätigung seiner Angaben liegt nicht vor. (Quelle: Reuters)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 7. Oktober 2025
Russland hat erneut die ukrainische Infrastruktur ins Visier genommen. Bei einer Drohnenattacke auf eine Haltestelle im südukrainischen Cherson kam mindestens ein Mensch ums Leben. Auch Russland selbst meldete Drohnenangriffe: Drei Drohnen seien auf dem Gelände eines Unternehmens in der Gebietshauptstadt Tjumen entdeckt und unschädlich gemacht worden.
Im Brandenburger Landtag hat unterdessen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) den russischen Botschafter Sergej Netschajew zu einer Ausstellungs-Eröffnung empfangen – trotz Kritik vom dortigen Koalitionspartner SPD. Netschajew sagte zur Kritik an seiner Person, er sei auf keinen Fall isoliert und fühle sich "wie zu Hause unter Freunden".
In den USA hat Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben zur Lieferung von Langstreckenmarschflugkörpern an die Ukraine "eine Art Entscheidung getroffen". Demnach knüpft Trump die Lieferung von "Tomahawks" an Bedingungen: Er wolle wissen, was die Ukraine damit vorhabe.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 8. Oktober 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke