Noch im Juli überzog US-Präsident Trump Brasilien mit kräftigen Zollaufschlägen. Kurz danach deutete Staatschef Lula Gesprächsbereitschaft an. Ein erstes Telefonat verlief offenbar gut - in "naher Zukunft" soll es ein Treffen geben.
Nach monatelangen Spannungen zwischen den USA und Brasilien hat US-Präsident Donald Trump ein Telefonat mit dem brasilianischen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva als "sehr gut" gelobt.
"Wir werden weitere Gespräche haben und wir werden in naher Zukunft zusammenkommen, sowohl in Brasilien als auch in den USA", erklärte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. "Wir haben viele Dinge besprochen", aber der Schwerpunkt habe auf der Wirtschaft und dem Handel gelegen, erklärte Trump.
Treffen in Malaysia?
Lula habe die Aufhebung der Zölle auf brasilianische Produkte sowie von Sanktionen gefordert, teilte Brasiliens Regierung mit. Die beiden Staatschefs hätten 30 Minuten lang in einem "freundlichen Ton" miteinander gesprochen, hieß es weiter. Vizepräsident Geraldo Alckmin wertete das Telefonat als "besser als erwartet".
Lula und Trump hätten für direkte Kontakte ihre Telefonnummern ausgetauscht. Sie hätten zudem vereinbart, sich bald persönlich zu treffen. Lula schlug nach Angaben der brasilianischen Regierung eine Begegnung mit Trump während des ASEAN-Gipfels in Malaysia vor. Er erklärte sich demnach aber auch bereit, in die USA zu reisen.
Zölle von 50 Prozent seit Juli
Der rechtspopulistische US-Präsident und der linksgerichtete brasilianische Staatschef Lula waren sich im September am Rande der UN-Generaldebatte in New York begegnet. Trump rühmte danach seine "hervorragende Chemie" mit Lula. Dabei galt das Verhältnis beider Staaten zu diesem Zeitpunkt als äußerst belastet.
Die Trump-Regierung hatte im Juli Zölle in Höhe von 50 Prozent auf brasilianische Produkte verhängt. Davon sind etwa Kaffee, Rindfleisch, Meeresfrüchte, Textilien, Schuhe und Obst betroffen. Wichtigere Güter wie Flugzeuge, Orangensaft, Öl und Zellstoff wurden jedoch von den höheren Abgaben ausgenommen.
Trump sprach von "Hexenjagd"
Mit Handelspolitik haben die US-Zölle nichts zu tun. Vielmehr sind sie Strafmaßnahmen der US-Regierung. Die hatte mehrfach eine "Hexenjagd" gegen den ultrarechten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro angeprangert. Der stand im Sommer wegen des Vorwurfs vor Gericht, einen Umsturz nach seiner Wahlniederlage 2022 geplant zu haben.
Bolsonaro wurde im September zu 27 Jahren Haft verurteilt. Trumps Regierung hatte zudem Sanktionen gegen Alexandre de Moraes verhängt. Der Richter am Obersten Gerichtshof war Vorsitzender im Verfahren gegen Bolsonaro. Zudem wurden die Visa von sechs hochrangigen Beamten widerrufen.
Lula: Bestehen auf Verhandlungen
Statt mit Vergeltung reagierte Präsident Lula im August mit einem Milliardenpaket für die heimische Wirtschaft. Gegenmaßnahmen wolle er nicht ankündigen, erklärte er damals, sondern auf Gespräche setzen: "Wir werden auf Verhandlungen bestehen, aber unsere Souveränität ist unantastbar."
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