- Macron: Russland ist Europas größte strukturelle Bedrohung
- Tanker vor Frankreich gestoppt: Verdacht auf Drohnenverbindung
- Tschernobyl nach Angriff ohne Strom – Dieselgeneratoren aktiv
- EU-Gipfel: Breite Unterstützung für Drohnenwall
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
10:45 Uhr | Lage am Atomkraftwerk Saporischschja trotz Notstromversorgung unter Kontrolle
Die von Russland eingesetzte Betriebsleitung des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja hat die Lage nach dem Zusammenbruch der externen Stromversorgung eigenen Angaben zufolge weiterhin unter Kontrolle. Allerdings stelle die fehlende externe Stromversorgung eine Bedrohung für die nukleare Sicherheit dar, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass einen Vertreter des AKW-Managements. Er kündigte dem Bericht zufolge an, dass zwei Notstromgeneratoren in Betrieb genommen werden sollen, sobald diese fertig repariert sind.
Das größte Kernkraftwerk in Europa wird mit Notstrom aus Dieselgeneratoren gekühlt, seit die externe Stromleitung bei Kämpfen am 23. September unterbrochen wurde. (Quelle: Reuters)
07:33 Uhr | Selenskyj bei EPG-Treffen in Kopenhagen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft heute in Kopenhagen mit europäischen Staats- und Regierungschefs zusammen. Das bestätigte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Selenskyj werde eine Rede vor der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) halten. Ziel der EPG ist es, ohne eine Beteiligung Russlands auch mit europäischen Ländern außerhalb der EU beraten zu können. An der EPG sind inzwischen fast 50 Staaten beteiligt. (Quelle: Reuters)
03:16 Uhr | G7 wollen Druck auf Russland erhöhen
Die G7-Staaten haben angekündigt, den Druck auf Russland wegen des Kriegs in der Ukraine weiter zu verstärken. Nach einer virtuellen Sitzung erklärten die Finanzminister, man werde gezielt gegen Länder und Akteure vorgehen, die ihre Käufe von russischem Öl seit Beginn der Invasion ausgeweitet oder die Umgehung der Sanktionen erleichtert haben. Die verbleibenden Ölimporte aus Russland sollen demnach schrittweise auf null reduziert werden.
Zudem einigten sich die Minister auf die Bedeutung von Handelsmaßnahmen wie Zöllen und Ein- und Ausfuhrverboten, um Moskau Einnahmen zu entziehen. Die US-Regierung hatte zuvor gefordert, auch Abnehmerstaaten von russischem Öl wie Indien und China mit Zöllen zu belegen. In der G7-Erklärung wurden diese Länder jedoch nicht ausdrücklich genannt. (Quelle: Reuters)
02:09 Uhr | Bericht: USA erwägen Unterstützung ukrainischer Angriffe in Russland
Die USA wollen die Ukraine nach einem Medienbericht mit Geheimdienstinformationen für Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur unterstützen. Das schreibt das "Wall Street Journal" unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Zudem erwäge die Regierung von Präsident Donald Trump, Kiew Langstreckenwaffen zu liefern, die weitere Ziele in Russland angreifen könnten. Nach Angaben der Zeitung bitten die USA auch Nato-Verbündete, die Ukraine in ähnlicher Weise zu unterstützen. Eine offizielle Bestätigung der Informationen gibt es bislang nicht. (Quelle: Reuters)
Update 01:31 Uhr | Russischer Angriff unterbricht Stromversorgung in Tschernobyl
Im zerstörten Atomkraftwerk Tschernobyl ist die Stromversorgung der Schutzhülle um den vierten Reaktorblock unterbrochen worden. Nach Angaben des ukrainischen Energieministeriums traf ein russischer Drohnenangriff ein Umspannwerk in Slawutytsch, rund 50 Kilometer entfernt. Auf Telegram schrieb Selenskyj, Moskau habe in der Nacht zum Mittwoch mehr als 20 Drohnen gegen die nahegelegene Stadt eingesetzt. Dadurch sei die Energieversorgung der Anlage drei Stunden lang unterbrochen gewesen.
In Tschernobyl lagern große Mengen abgebrannter Brennelemente. Fachleute arbeiten daran, die Versorgung wiederherzustellen. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde wird die Schutzhülle derzeit über Dieselgeneratoren betrieben. Präsident Selenskyj sprach von einer globalen Gefahr durch die russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur. (Quelle: dpa, AFP, Reuters)
00:55 Uhr | Macron: Russland größte Bedrohung für Europa
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat vor einer wachsenden Gefahr Europas durch Russland gewarnt. Neben dem Terrorismus sei Moskau die größte strukturelle Bedrohung, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Russland gefährde die Sicherheit durch Cyberattacken, Eingriffe in Wahlkämpfe, die Ermordung von Oppositionellen und durch die Steuerung von Migrationsströmen.
Macron warf Russland zudem vor, mit Falschinformationen die öffentliche Meinung in Europa zu manipulieren. Er räumte ein, die Bedrohung durch Russland lange unterschätzt zu haben: Das Land sei zwar wirtschaftlich schwächer als Europa, produziere aber deutlich schneller Waffen. Man befinde sich dauerhaft in einer Konfrontation. Zum möglichen Abschuss russischer Kampfjets bei Luftraumverletzungen sagte Macron, ausgeschlossen sei nichts. (Quelle: dpa)
00:33 Uhr | Französische Soldaten entern russischen Öltanker
Französische Soldaten haben vor der Atlantikküste einen Öltanker der sogenannten russischen Schattenflotte geentert und zwei Besatzungsmitglieder festgenommen. Nach Angaben der Justiz in Brest handelt es sich um den Kapitän und den Steuermann. Gegen den Tanker, der unter der Flagge Benins fährt, wird wegen fehlender Nationalitätsnachweise und Befehlsverweigerung ermittelt.
Das Schiff soll sich nach Analysen im Zeitraum der jüngsten Drohnenüberflüge über Dänemark in der Nähe der Küste bewegt haben. Fachmedien vermuten, es könnte als Startplattform für Drohnen gedient haben. Der Tanker steht seit Februar auf der EU-Sanktionsliste. Frankreichs Präsident Macron sprach von "schweren Fehlern" der Besatzung. (Quelle: AFP)
00:17 Uhr | EU-Gipfel: Breite Unterstützung für Drohnenabwehr an Ostflanke
Beim informellen EU-Gipfel in Kopenhagen hat es nach Angaben von Ratspräsident António Costa breite Unterstützung für den geplanten Aufbau eines Drohnenwalls gegeben. Die EU-Kommission legt in zwei Wochen einen Fahrplan vor, beim nächsten Treffen in Brüssel sollen Entscheidungen fallen.
Anlass sind jüngste Vorfälle mit russischen Drohnen über Polen sowie Drohnenalarme in Dänemark. Die Pläne sind Teil eines Aufrüstungsprogramms bis 2030, finanziert durch Sonderregeln und EU-Rüstungsdarlehen. (Quelle: dpa)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 1. Oktober 2025
Am Mittwoch kamen die EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen zusammen. Auslöser des Spitzentreffens waren jüngste Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Drohnen über mehreren EU-Staaten, darunter Deutschland und Polen. Ziel des Treffens war die Stärkung gemeinsamer militärischer Fähigkeiten. Dänemarks Regierungschefin Frederiksen sprach von der "gefährlichsten Situation seit dem Zweiten Weltkrieg", Kommissionspräsidentin von der Leyen warf Russland gezielte Destabilisierung vor und kündigte konkrete Aufrüstungspläne bis zum nächsten EU-Gipfel an.
In Russland begann unterdessen die Einberufung von 135.000 Wehrpflichtigen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Obwohl diese offiziell erst nach einem Jahr im Ukraine-Krieg eingesetzt werden dürfen, kam es in der Vergangenheit bereits zu Kampfeinsätzen von Wehrdienstleistenden. Die russische Truppenstärke wurde seit Kriegsbeginn mehrfach erhöht und liegt nun bei rund 2,4 Millionen Militärangehörigen.
Die Lage am Atomkraftwerk Saporischschja bleibt kritisch. Wegen beschädigter Stromleitungen läuft das von russischen Truppen kontrollierte AKW derzeit nur über Notstromgeneratoren. Die IAEA warnt vor einem unhaltbaren Zustand, da die Dieselreserven nur noch zehn Tage reichen. Reparaturen seien wegen Beschuss nicht möglich – beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.
In der Region Charkiw kam es erneut zu schweren russischen Angriffen. In der Ortschaft Welyka Schapkiwka wurde ein Mann getötet. Die Stadt Charkiw selbst wurde mit Raketen und Gleitbomben angegriffen. Acht Menschen wurden verletzt, es entstand großer Sachschaden, darunter ein Brand auf dem Gelände des Marktes Barabaschowo.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 2. Oktober 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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