Der Krieg gegen die Ukraine kommt Russland teuer zu stehen. Schon jetzt gibt der Staat vier von zehn Rubel für Militär und Sicherheit aus. Mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer will Moskau die Verbraucher stärker beteiligen.

Russland will seinen Krieg gegen die Ukraine mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer finanzieren. Für das kommende Jahr plant das Finanzministerium in Moskau eine Erhöhung der Abgabe von 20 auf 22 Prozent. Der Staat werde alle seine Verpflichtungen in der Sozialpolitik erfüllen, hieß es in einer Mitteilung. Als "strategische Priorität" wurden aber Verteidigung und Sicherheit sowie die Versorgung der Soldaten und ihrer Familien genannt.

Schon im laufenden russischen Haushalt 2025 machen Militär und Sicherheit Berechnungen zufolge etwa 40 Prozent aller staatlichen Ausgaben aus. Die Kriegswirtschaft mit großen Aufträgen für die Rüstungsindustrie sowie hohe Zahlungen an Soldaten und deren Familien haben dem Land eine Zeit lang ein scheinbares Wachstum beschert. Doch zuletzt häuften sich Krisenzeichen in zivilen Branchen, die russische Bevölkerung leidet unter der Inflation. 

Eine höhere Mehrwertsteuer macht sich für die Verbraucher bemerkbar, selbst wenn der Steuersatz nach Angaben des Finanzministeriums für Lebensmittel, Medikamente und Kinderbedarf bei zehn Prozent bleiben soll. Der Haushaltsentwurf muss noch vom russischen Parlament beraten und gebilligt werden. Das gilt in Russland allerdings lediglich als Formalie.

Peskow: "Russland ist ein echter Bär"

Russland führt auf Befehl von Präsident Wladimir Putin seit mehr als dreieinhalb Jahren Krieg gegen das Nachbarland Ukraine; ein Frieden ist nicht in Sicht. Auf die Belastungen für die russische Wirtschaft hatte jüngst auch US-Präsident Donald Trump hingewiesen. Er änderte seinen sonst positiven Tonfall gegenüber Moskau und erklärte, Russland sei ein schwacher "Papiertiger", die russische Wirtschaft sei in einem fürchterlichen Zustand. Das Land könne trotz seiner Übermacht den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen.

Der Kreml wies diese Einschätzung entschieden zurück. "Russland ist überhaupt kein Tiger. Bei Russland denkt man eher an einen Bären. Papierbären gibt es nicht. Russland ist ein echter Bär", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Radiosender RBK. Natürlich gebe es Schwierigkeiten wegen der Sanktionen, aber insgesamt sei die Wirtschaft in Russland stabil.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke