Seit einem Militärputsch 2021 sitzt Suu Kyi in Myanmar in Haft. Wo genau, das wisse niemand, sagt ihr Sohn Kim Aris. Er bangt um den Gesundheitszustand der Friedensnobelpreisträgerin und fordert ihre Freilassung.
Kim Aris, ein Sohn der seit dem Militärputsch von 2021 in Myanmar inhaftierten Aung San Suu Kyi, hat große Sorge um den Gesundheitszustand seiner Mutter: Die 80 Jahre alte Friedensnobelpreisträgerin leidet demnach unter "sich verschlimmernden Herzkomplikationen". Er forderte am Freitag die sofortige Freilassung seiner Mutter aus der "grausamen und lebensbedrohlichen" Haft. "Sie muss freigelassen werden, so wie alle politischen Gefangenen in Birma", sagte er.
Der 48-Jährige betonte in einem auf Facebook verbreiteten Video, die in Haft sitzende frühere Freiheitsikone habe vor etwa einem Monat darum gebeten, von einem Kardiologen behandelt zu werden. Er wisse jedoch nicht, ob diesem Wunsch stattgegeben worden sei. Auch wisse niemand, "wo sie festgehalten wird und ob sich jemand um sie kümmert."
Kaum Informationen zu ihrem Zustand
Die damalige De-Facto-Regierungschefin Suu Kyi war bei dem Putsch vor viereinhalb Jahren von der Junta entmachtet und festgenommen worden. Wo sie festgehalten wird, ist unklar.
Auch dringen nur sporadisch Details zu ihrem Gesundheitszustand an die Öffentlichkeit. Unter anderem war von Zahnfleischproblemen die Rede, die es ihr teilweise unmöglich machen sollen, normal zu essen. Ihren Bitten nach ärztlicher Versorgung soll die Junta Berichten zufolge nur unzureichend nachgekommen sein.
Seit dem Putsch inhaftiert und mehrfach verurteilt
Myanmars Armee begründete die Absetzung der Regierung damals mit mutmaßlicher Fälschung bei der Parlamentswahl im November 2020, bei der Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen erdrutschartigen Sieg errungen hatte.
Wahlbeobachter fanden jedoch keine Beweise für Unregelmäßigkeiten. Seit der Machtübernahme des Militärs im Jahr 2021 wird das südostasiatische Land von Gewalt erschüttert: Massenproteste wurden brutal niedergeschlagen, das Land stürzte in einen Bürgerkrieg.
Suu Kyi wurde nach dem Putsch zu 27 Jahren Haft verurteilt, wegen verschiedener Vergehen wie Anstiftung zum Aufruhr und Korruption, die sie alle zurückweist.
Umstritten, aber beim eigenen Volk beliebt
Suu Kyi setzte sich in den 1980er Jahren für einen gewaltlosen Demokratisierungsprozess ein und wurde deshalb damals bereits 15 Jahre unter Hausarrest gestellt.
1991 erhielt sie für ihren Einsatz gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit den Friedensnobelpreis. International war die Politikerin aber schon länger umstritten - vor allem wegen der staatlichen Diskriminierung der Rohingya und ihres Schweigens zur Gewalt gegen die muslimische Minderheit. Beim eigenen Volk ist Suu Kyi hingegen nach wie vor beliebt.
Seit dem Militärputsch von 2021 versinkt das frühere Birma, das bis 1948 britische Kolonie war, in Chaos und Gewalt. Verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils sehr erfolgreich gegen die Armee. Die Generäle gehen weiterhin mit Gewalt gegen alle Gegner vor.
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