Mit dem Läuten der Friedensglocke und einer Schweigeminute haben Zehntausende in Hiroshima der Opfer des Atombombenabwurfs vor 80 Jahren gedacht. Eindringlich warnten Überlebende vor den Gefahren der atomaren Aufrüstung.
80 Jahre ist der Abwurf der Atombombe auf Hiroshima her. Am Morgen des 6. August 1945 warf der US-Bomber Enola Gay die erste im Krieg eingesetzte Atombombe mit dem Namen "Little Boy" über Hiroshima ab. Unmittelbar danach und in den Monaten nach dem Angriff starben Zehntausende Bewohner, insgesamt gab es bis Ende 1945 schätzungsweise 140.000 Opfer.
Drei Tage nach dem Abwurf über Hiroshima warfen die USA eine zweite Atombombe über der Stadt Nagasaki ab. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich.
Schweigeminute um 8:15 Uhr
Hunderte in Schwarz gekleidete Überlebende, Beamte und Studenten legten Blumen am Friedensdenkmal nieder. Das zerstörte Kuppelgebäude erinnert an den verheerenden Angriff. Um 8.15 Uhr (Ortszeit) - dem Zeitpunkt des Abwurfs vor 80 Jahren - gab es eine Schweigeminute.
Es ist vermutlich eine der letzten Gedenkveranstaltungen mit Überlebenden. "In zehn oder 20 Jahren wird niemand mehr da sein, der diese traurige und schmerzhafte Erfahrung weitergeben kann", sagte Minoru Suzuto, ein 94-jähriger Überlebender.
80 Jahre nach Hiroshima: Japan zwischen Erinnerung und Aufrüstung
Johannes Edelhoff, ARD Tokio, tagesthemen, 05.08.2025 22:15 UhrWarnungen vor Hochrüstung
Zur Gedenkveranstaltung wurden etwa 55.000 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet. Bürgermeister Kazumi Matsui rief die junge Generation auf, den Kampf gegen Atomwaffen fortzusetzen: "Unsere Jugend, die Entscheider kommender Generationen, sie müssen erkennen, dass fehlgeleitete Entscheidungen bei Militärausgaben, der nationalen Sicherheit und der Atomwaffen völlig unmenschliche Folgen haben können."

Um exakt 8.15 Uhr wurde die Friedensglocke geläutet.
Immer mehr Länder setzten auf Atomwaffen zur Abschreckung. "Diese Entwicklungen missachten eklatant die Lehren, die die internationale Gemeinschaft aus den Tragödien der Geschichte hätte ziehen sollen", sagte Matsui. Die internationalen Strukturen, um den Frieden zu bewahren, drohten zerstört zu werden.
Auch Überlebende des Atombombenabwurfs äußerten ihre Frustration über die Aufrüstung vieler Staaten. "Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, und wir sind einer größeren nuklearen Bedrohung ausgesetzt als je zuvor", hieß es in einer Mitteilung von Nihon Hidankyo, einer Organisation von Opfern von Atom- und Wasserstoffbomben. Im vergangen Jahr wurde die NGO für ihr Engagement zur Abschaffung von Atomwaffen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
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