"Lassen Sie Gaza nicht sterben", heißt es in einem offenen Brief, den Prominente wie Jessica Schwarz und Daniel Brühl unterschrieben haben. Sie fordern von Kanzler Merz einen Kurswechsel in der deutschen Israel-Politik.
Viele bekannte Namen stehen unter dem offenen Brief. Ein Appell, in dem es heißt: "Lassen Sie Gaza nicht sterben, Herr Merz!" Unterschrieben haben Schauspieler und Schauspielerinnen wie Jessica Schwarz, Anna Thalbach, Jürgen Vogel und Daniel Brühl. Auch die Moderatoren Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf und Giovanni Zarrella sind dabei. Comedians wie Teddy Teclebrhan und Carolin Kebekus. Musik-Stars wie Joy Denalane und Max Giesinger. Insgesamt 205 Prominente haben unterschrieben.

Auch das deutsche Moderatorenduo Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf hat den offenen Brief unterschrieben.
Die aktuelle Situation sei mehr als herzzerreißend, sagt Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan im ARD-Interview. "Alle sehen die Bilder. Auch die Zivilgesellschaft fordert mehr." Man berate auch intensiv in der Bundesregierung darüber. Konkreter will die SPD-Ministerin aber nicht werden. Sie verweist auf Diskussionen, die erst mal intern im Kabinett geführt werden.
Waffenexporte nach Israel stoppen
Was die Kulturschaffenden verlangen, ist ein Kurswechsel in der deutschen Israel-Politik. Sie schreiben: "Die israelische Regierung weiter so vollumfänglich zu unterstützen, während Gaza aushungert, hat mit deutscher Staatsräson gar nichts zu tun."
Konkret fordern die Kulturschaffenden, deutsche Waffenexporte nach Israel zu stoppen, das EU-Assoziierungsabkommen mit Israel auszusetzen und Israel zum ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza zu drängen.
Kanzler Friedrich Merz kündigte am Dienstag mögliche schärfere Konsequenzen gegenüber der israelischen Regierung an, sollte sich die Lage in Gaza nicht bessern. Er sagte aber nicht, welche genau. "Wir behalten uns selbstverständlich weitere Beratungen und auch weitere Beschlussfassungen dazu vor", so Merz. "Wir gehen aber davon aus, dass die israelische Regierung durchaus bereit ist, anzuerkennen, dass jetzt etwas geschehen muss."
SPD will härteren Kurs als Union
Ob die israelische Regierung wirklich mehr tun will - das soll Außenminister Johann Wadephul auf seiner Israel-Reise herausfinden. Begleitet wird er von der SPD-Vizefraktionschefin Siemtje Möller. Sie hat vor dem Abflug nach Israel noch einmal deutlich gemacht, dass die SPD beim Thema Waffenlieferungen einen härteren Kurs will als der Koalitionspartner Union: "Wir sagen, solche Waffen, die eingesetzt werden können für völkerrechtswidrige Aktionen wie beispielsweise im Gazastreifen, dass diese Waffenlieferungen durch die Bundesregierung nicht mehr genehmigt werden sollen."
Auch für die SPD-Politikerin steht aber jetzt im Vordergrund, den Menschen in Gaza schnell zu helfen. Neben den Kulturschaffenden haben sich auch 13 humanitäre Organisationen direkt an Merz gewandt. Sie fordern angesichts der katastrophalen Situation in Gaza einen Krisengipfel im Kanzleramt.
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