Nach Tagen der Eskalation und gegenseitiger Beschuldigungen zwischen Thailand und Kambodscha soll es jetzt zu Friedensgesprächen kommen. Die Regierungschefs beider Länder treffen sich in Malaysia.
Thailand und Kambodscha haben sich auf Gespräche über eine Einstellung der Feindseligkeiten entlang der gemeinsamen Grenze verständigt. So sollen die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung der seit fünf Tagen andauernden Kämpfe an Fahrt aufnehmen.
Malaysische Staatsmedien berichten über ein Treffen von Kambodschas Regierungschef Hun Manet mit Thailands Übergangsministerpräsident Phumtham Wechayachai. Die beiden Regierungschefs treffen sich auf Einladung des malaysischen Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim. Auch die USA sind eigenen Angaben zufolge dabei.
Gastgeber Malaysia hat ASEAN-Vorsitz inne
Vermittlerstaat Malaysia hat derzeit den rotierenden Vorsitz des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN inne. Beide südostasiatischen Länder, in deren Grenzregion es seit Tagen zu Zusammenstößen kommt, hätten einer Mediation zugestimmt, sagte Malaysias Außenminister Mohamad Hasan: "Sie haben volles Vertrauen in Malaysia und haben mich gebeten, ihr Vermittler zu sein."
Vertreter der US-Regierung sind laut US-Außenminister Marco Rubio zur Unterstützung der Friedensbemühungen zwischen Thailand und Kambodscha in Malaysia. "Wir wollen, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich beendet wird", sagte er.
Trump macht Druck - Kämpfe gehen weiter
Die beiden südostasiatischen Länder lieferten sich am Sonntag den vierten Tag in Folge Gefechte. Nach Angaben des kambodschanischen Verteidigungsministeriums nahm die thailändische Armee am Sonntagmorgen die zwischen beiden Ländern umstrittene Grenzregion unter Beschuss. Ein thailändischer Armeesprecher erklärte dagegen, kambodschanische Truppen hätten bereits kurz zuvor mit Artilleriefeuer begonnen. Das thailändische Außenministerium beschuldigte kambodschanische Streitkräfte, Granaten auf Wohnhäuser in der Provinz Surin abgefeuert zu haben.
Die Kämpfe haben bislang mindestens 35 Menschen das Leben gekostet und in den Grenzregionen beider Länder bis zu 200.000 Menschen zur Flucht veranlasst. Seit Beginn der Zusammenstöße am Donnerstag beschuldigen sich die südostasiatischen Nachbarstaaten gegenseitig, die Eskalation ausgelöst zu haben.
US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social verkündet, er habe mit Manet und Phumtham gesprochen und ihnen signalisiert, dass seine Regierung die Gespräche über Handelsabkommen mit beiden Ländern auf Eis legen werde, sollten die Kampfhandlungen nicht eingestellt werden.

Jahrzehntealter Konflikt
Thailand und Kambodscha streiten seit langem um den Verlauf ihrer Grenze. Der bekannteste Konflikt betrifft das Vorgebirge Preah Vihear, ein Gebiet rund um einen 1.000 Jahre alten Tempel, der 2008 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde. Der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen sprach Kambodscha 2013 die Souveränität über das Gebiet zu. Die Beziehungen zwischen den südostasiatischen Nachbarn haben sich seit einer bewaffneten Konfrontation im Mai, bei der ein kambodschanischer Soldat getötet wurde, drastisch verschlechtert.
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