• Die EU und die USA haben sich auf eine Grundsatzvereinbarung zur Entschärfung des Zollkonflikts geeinigt.
  • Das teilten beide Seiten nach einem Spitzengespräch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump in Schottland mit.
  • Nach Trumps Angaben soll der Zollsatz auf die meisten Importe aus der EU bei 15 Prozent liegen.

«Es wird der grösste aller Deals», sagte Trump während der Verkündung der Einigung. Von der Leyen äusserte, es sei ein schwerer Prozess gewesen. «Jetzt haben wir es, und das ist gut».

Trumps Angaben zufolge werde der Zollsatz auf die meisten Importe bei 15 Prozent liegen. Dieser Zollsatz gilt auch für die Automobilindustrie. Das macht US-Präsident Donald Trump nach der Einigung mit der EU klar. Damit sinken die Zölle auf Autos, die derzeit bei 25 Prozent liegen. «Wir haben uns darauf geeinigt, dass der Zoll für Automobile und alles andere ein pauschaler Zollsatz von 15 Prozent sein wird», erklärt Trump.

Im Gegenzug Milliarden-Investitionen in den USA

Weiter werde die EU zustimmen, Energie (Flüssiggas) aus den USA im Wert von 750 Milliarden US-Dollar zu kaufen und zusätzlich 600 Milliarden US-Dollar mehr in die USA zu investieren, sagte der US-Präsident. Er bezeichnete die Vereinbarung rund um Energie als «sehr wichtige Komponente» des Abkommens.

Legende: Hand drauf, auf den Deal: US-Präsident Donald Trump vereinbart mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Zollabkommen. REUTERS / Evelyn Hockstein

Stahl und Aluminium sind nicht Teil des Handelsabkommens. Die US-Zölle auf diese Waren würden auf dem derzeitigen Niveau von 50 Prozent bleiben, sagte Trump: «Das ist eine weltweite Angelegenheit, die so bleibt, wie sie ist.»

Ausnahme bei einigen Produkten

Die EU und die USA haben auch einen gegenseitigen Zollsatz von null Prozent auf eine Auswahl von Produkten erreicht. Dazu gehörten Luftfahrtkomponenten, Chemikalien, Generika, Halbleiterausrüstung, Agrarprodukte und einige kritische Rohstoffe, erläuterte Kommissionspräsidentin von der Leyen nach den Gesprächen. Die vereinbarten US-Zölle von 15 Prozent gelten ihren Worten zufolge auch für Pharmaprodukte und Halbleiter.

Ziel der EU in den Verhandlungen war gewesen, deutlich unter dem zuletzt von Trump angekündigten Zollsatz von 30 Prozent zu bleiben. Wenn die EU darauf nicht eingegangen wäre, hätte eine weitere Eskalation des Handelsstreits gedroht. Trump wollte ab dem 1. August weitere Zölle in Kraft treten lassen, wenn ihm die EU in Handelsfragen nicht entgegenkommt.

Reduzierter Zollsatz für Autos

Die Reduzierung des Zollsatzes für europäische Autoexporte in die USA auf 15 Prozent ist laut von der Leyen der bestmögliche Deal. «Wir sollten nicht vergessen, wo wir herkommen», sagte sie in Schottland. Seit April gelten in den USA Zölle auf Autos in Höhe von 27.5 Prozent, was vor allem die deutsche Automobilindustrie belasten. Die Zölle bezahlt in der Regel der Importeur, der die Kosten an die Endkunden weitergeben kann oder andernorts einsparen muss. VW hatte angegeben, im zweiten Quartal allein 1.2 Milliarden Euro für die Einfuhrzölle in den USA bezahlt zu haben.

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