«Remigration!» und «Send them home!» schrien mehrere Hundert Demonstranten und ganz wenige Frauen in Wien. Mit dabei aus der Schweiz Nicolas Rimoldi von der Organisation Mass-Voll und mehrere Mitglieder der Schweizer Gruppierung Junge Tat.
Die Ausgangslage war explosiv: Rechtsextreme Gruppen aus mehreren Ländern marschierten mitten durch die Wiener Innenstadt. Linke und LGBTQ-Aktivisten protestierten mit mindestens sechs Kundgebungen gegen den rechten Aufmarsch. Es war das dritte Mal, dass die rechtsextreme Identitäre Bewegung Österreichs (IBÖ) so einen Aufmarsch durch Wien durchführte.

Das Motto des Aufmarsches war «Information und Aufklärung der Passanten über die Wiener Asyl- und Migrationspolitik». Konkret forderten die Demonstranten «Remigration»; ein gross angelegtes Projekt zur ethnischen Homogenisierung Österreichs. «Es geht dabei darum, in grossem Stil Menschen, die man zu Fremden erklärt hat, ausser Landes zu schaffen», wie es Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) formuliert.
Die Landespolizeidirektion Wien hatte die Demonstration bewilligt. Der Aufmarsch ist mehr als ein österreichisches Ereignis. Für viele rechtsextreme Gruppen ist Wien ein beliebter Treffpunkt geworden. Hier treffen sich Gesinnungsgenossen aus ganz Europa, um sich zu vernetzen und ihre politische Botschaft auf die Strasse zu tragen.
Auch Schweizer Beteiligung
Wie in den vergangenen Jahren nahmen auch rechtsextreme Gruppen aus Deutschland, Italien und der Schweiz teil. So trat Manuel Corchia, Co-Leiter der Schweizer Gruppierung Junge Tat, auf und rief: «Die Schweiz bleibt nicht verschont. Jeder kleine Ort in Europa wird leider nicht verschont von den Konsequenzen des Bevölkerungsaustauschs.»
Die Identitäre Bewegung Österreich (IBÖ) bekam im Herbst 2024 Aufwind, als die Rechts-Partei FPÖ in Österreich die Wahlen gewann. Auch Bandenkriege zwischen Tschetschenen, Syrern und Türken in Wien waren Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen.
Mehrere linke Gegenveranstaltungen protestierten gegen den Marsch der Rechtsextremen. Sie waren zahlenmässig klar stärker als die Rechten. Einige dieser Protest-Demonstranten blockierten den rechten Aufmarsch bereits nach wenigen Metern und riefen «Nazis raus!». Nachdem die Polizei den Weg frei gemacht hatte, trafen die beiden Gruppen am Stephansplatz aufeinander. Doch ein grosses Polizeiaufgebot schaffte es auch dort, Gewalt zu verhindern.
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