In die anhaltende Debatte eines Handyverbots an deutschen Schulen reihen sich neue Erkenntnisse der Forschungsorganisation Sapien Labs ein: Die Forschenden haben einen Zusammenhang zwischen dem Besitz eines Smartphones vor dem 13. Lebensjahr und einer schlechten psychischen Gesundheit im Alter von 18 bis 24 Jahren festgestellt. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachblatt Journal of Human Development and Capabilities veröffentlicht und basieren auf Daten des Global Mind Project.
So bestünden bei jungen Erwachsenen, die ihr Smartphone mit zwölf Jahren oder jünger erhalten haben, häufiger Selbstmordgedanken, Aggressivität, Realitätsferne, schlechtere Emotionsregulation und ein geringes Selbstwertgefühl. Diese Auswirkungen würden zum großen Teil mit einem frühen Zugang zu sozialen Medien und einem höheren Risiko für Cybermobbing, Schlafstörungen und schlechten Familienbeziehungen im Erwachsenenalter zusammenhängen, schreiben die Forschenden in einer Mitteilung.
Smartphones bei Kindern: Prävention durch Vorschriften und Kompetenzvermittlung notwendig
Weiter heißt es, man fordere "die politischen Entscheidungsträger dringend auf, einen vorsorglichen Ansatz zu verfolgen, ähnlich wie bei den Vorschriften für Alkohol und Tabak". Der Zugang zu Smartphones für Unter-13-Jährige müsse demnach deutlich eingeschränkt und entsprechende Kompetenzvermittlung verpflichtend werden.
Das Global Mind Project ist die weltweit umfassendste fortlaufende Erhebung zur mentalen Gesundheit. Zu den Ländern mit verbotener oder eingeschränkter Nutzung von Mobiltelefonen in Bildungseinrichtungen zählen Frankreich, die Niederlande, Italien und Neuseeland. In Hessen wurde ein Nutzungsverbot privater mobiler Endgeräte in Schulen Ende Juni beschlossen, in Bayern besteht ein Verbot seit 2022, wobei weiterführende Schulen hier auch eigene Regeln festlegen können.
flo
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