Vom neuen EU-Sanktionspaket gegen Russland sind auch chinesische Unternehmen betroffen. Peking droht jetzt mit Gegenmaßnahmen - kurz vor einem Gipfeltreffen mit führenden EU-Vertretern.
Wenige Tage vor dem Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und China hat Peking Gegenmaßnahmen auf ein Sanktionspaket Brüssels angedroht. Die EU habe trotz mehrfacher Einwände chinesische Unternehmen in das 18. Sanktionspaket gegen Russland aufgenommen, teilte das Handelsministerium in Peking mit.
Außerdem habe sie zwei chinesische Finanzinstitute aufgrund von "erfundenen Anschuldigungen" sanktioniert. China lehne dies entschieden ab und werde Maßnahmen ergreifen, um die Rechte seiner Firmen und Finanzinstitute zu schützen.
China sieht Beziehungen beschädigt
Brüssel hatte wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am vergangenen Freitag weitere Sanktionen verhängt. Auf der langen Liste von Strafmaßnahmen fanden sich auch mehrere chinesische Unternehmen, weil sie demnach Russlands Angriff direkt oder indirekt unterstützen.
Das Vorgehen der EU habe negative Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und die Zusammenarbeit im Finanzbereich, erklärte nun das Handelsministerium. China fordere, die Praxis umgehend einzustellen.
EU-China-Gipfel mit Konfliktpotenzial
Die Äußerung der Behörde kommt vor dem 25. EU-China-Gipfel an diesem Donnerstag in Peking. Laut dem chinesischen Außenministerium werden EU-Ratspräsident António Costa und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Staatschef Xi Jinping und Ministerpräsident Li Qiang treffen.
Nach Angaben von EU-Beamten wollen die beiden Vertreter aus Brüssel in China über den Ukraine-Krieg und die Sicherheitslage in Nahost sprechen. Außerdem will die EU demnach Probleme wie Chinas Beschränkungen beim Export von seltenen Erden oder den unausgeglichenen Handel beider Seiten auf die Agenda setzen. 2024 bestand - wie schon im Jahr davor - ein enormes Handelsdefizit mit China zum Nachteil der EU von rund 300 Milliarden Euro.
Protest gegen Zölle, Sorge vor Dumpingpreisen
Die Beziehungen zwischen der europäischen Staatengemeinschaft waren auch vor den jüngsten Sanktionen angespannt. China protestiert etwa gegen Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge. Die EU begründet sie mit dem Vorwurf unfairer Subventionen.
Zudem sind in Europa Sorgen gewachsen, als Folge des Handelskrieges zwischen China und den USA können massenweise Waren zu Dumpingpreisen in die EU umgeleitet werden.
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