• Frankreich will offenbar zusätzliche Piloten für die Ukraine ausbilden
  • Drohnenangriffe in der Ukraine und in Russland
  • EU beschließt 18. Sanktionspaket gegen Russland
  • Die Ereignisse vom 17. Juli 2025.
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

13:18 Uhr | Offenbar weitere Unterstützung für die Ukraine aus Frankreich

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über die Lieferung von Raketen und die Finanzierung von Abfangdrohnen zur Abwehr russischer Angriffe gesprochen.

Außerdem sei die Pilotenausbildung für Mirage-Jets Thema gewesen. "Frankreich ist bereit, zusätzliche Piloten mit zusätzlichen Flugzeugen auszubilden", teilte Selenskyj auf X mit. (Quelle: Reuters)

Update 12:17 Uhr | Selenskyj lobt Sanktionspaket der EU – Russland reagiert gelassen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der EU für das 18. Sanktionspaket gegen den russischen Angriffskrieg gedankt und weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau gefordert. "Dieser Beschluss ist von grundlegender Bedeutung und kommt zur rechten Zeit, vor allem jetzt, da Russland die Brutalität der Angriffe auf unsere Städte und Dörfer verstärkt hat", schrieb Selenskyj in den sozialen Netzwerken. Es würden zudem mit den ukrainischen Partnern und im Land selbst neue Sanktionsentscheidungen vorbereitet. "Die gesamte Infrastruktur für Russlands Krieg muss blockiert werden", so der ukrainische Präsident.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von einem der stärksten Sanktionspakete bisher. Das werde die Kosten des Krieges für Russland noch einmal deutlich erhöhen. Russland müsse zu einer vollständigen und bedingungslosen Waffenruhe gezwungen werden und den Krieg gegen die Ukraine beenden, schrieb er bei X.

Der Kreml reagiert dagegen gelassen auf das neue Sanktionspaket der Europäischen Union. Russland habe gegen Sanktionen des Westens eine gewisse Immunität aufgebaut, antwortet Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow auf die Frage nach einer Stellungnahme zu den am Vormittag beschlossenen neuen EU-Strafmaßnahmen. Peskow bezeichnet die Sanktionen als illegal und warnt, dass jede neue Einschränkung negative Konsequenzen für die Länder erzeuge, die die Strafmaßnahmen unterstützten. (Quellen: dpa, Reuters)

11:52 Uhr | Tote und Verletzte nach Drohnen-Angriffen in der Ukraine

Bei russischen Angriffen mit Drohnen und Gleitbomben sind in der Ukraine erneut mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei bei einem Drohnenangriff der 52 Jahre alte Lokführer eines Zuges getöteten worden, teilten der Militärgouverneur des südostukrainischen Gebiets, Serhij Lyssak, und die Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia bei Telegram mit. Es gebe auch zwei Verletzte.

Auch bei Drohnenschlägen im Kreis Kamjanske habe es zwei Tote und Verletzte gegeben, sagte Lyssak. In Kostjantyniwka sei eine 66 Jahre alte Frau in ihrem Haus bei einem Gleitbombenangriff getötet worden, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk mit. Vier Menschen seien bei den russischen Schlägen verletzt worden, darunter auch drei Freiwillige, die bei der Evakuierung von Menschen halfen.

Im Gebiet Saporischschja starb laut Behörden ein 64 Jahre alter Mann nach einem Angriff mit Gleitbomben auf einer Baustelle, in mehrstöckigen Wohngebäuden seien Brände ausgebrochen. Im Gebiet Charkiw gab es ebenfalls Berichte über neue russische Angriffe. Dabei seien in Tschuhujiw vier Menschen verletzt und mehrere Wohngebäude beschädigt worden.

Die ukrainische Flugabwehr berichtete von insgesamt 35 russischen Drohnenangriffen, das waren noch einmal weniger als am Vortag und deutlich weniger als in den vergangenen Tagen. Elf Drohnen seien unschädlich gemacht worden, teilten die Luftstreitkräfte mit. 18 Drohnen seien an fünf Stellen eingeschlagen. Sechs Flugobjekte seien Attrappen gewesen – also ohne Sprengstoff. (Quelle: dpa)

Update 11:50 Uhr | Russland meldet Dutzende ukrainische Drohnenattacken

Das russische Verteidigungsministerium berichtete am Morgen von der Zerstörung von 73 ukrainischen Drohnen. Von den Attacken seien die Gebiete Brjansk, Orjol und Moskau besonders betroffen gewesen. Zu Schäden oder Opfern gab es zunächst keine Angaben.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte mit, dass vier Drohnen mit Kurs auf die russische Hauptstadt zerstört worden seien. Am Flughafen Wnukowo gab es zeitweilig wegen der Drohnengefahr keine Starts und Landungen. (Quelle: dpa)

8:20 Uhr | EU verhängt neue Russland-Sanktionen

Die EU verhängt neue Sanktionen gegen Russland. Vertreter der Mitgliedstaaten verständigten sich nach wochenlanger Blockade durch die Slowakei auf die Verabschiedung des mittlerweile 18. Pakets mit Strafmaßnahmen. Das bestätigten mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur.

Die Sanktionen sollen insbesondere die russischen Einkünfte aus dem Export von Öl in Drittstaaten weiter reduzieren und den russischen Finanzsektor treffen. Zudem ist vorgesehen, durch Sanktionen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipeline Nord Stream 2 auszuschließen. Drei der insgesamt vier Röhren von Russland nach Deutschland wurden zwar bei einem Anschlag im September 2022 zerstört. Im Fall einer Reparatur könnten die durch die Ostsee verlaufenden Pipelines Russland aber Milliardengewinne durch den Verkauf von Gas ermöglichen.

Um die russischen Einkünfte aus dem Export von Rohöl in Drittstaaten zu reduzieren, war ursprünglich geplant, den Preisdeckel für russisches Öl dauerhaft auf 45 US-Dollar pro Barrel abzusenken. Weil Malta, Griechenland und Zypern jedoch große Nachteile für heimische Schifffahrtsunternehmen befürchteten, wenn der sogenannte Ölpreisdeckel zu stark gesenkt würde, wurde ein Kompromiss vereinbart.

Die Preisobergrenze soll regelmäßig angepasst werden, so dass sie langfristig nicht mehr als 15 Prozent unter dem durchschnittlichen Marktpreis liegt. In einem ersten Schritt soll sie von derzeit 60 auf 47,60 US-Dollar pro Barrel (159-Liter-Fass) reduziert werden.

Der Preisdeckel gilt für den Verkauf von russischem Öl in Drittstaaten wie Indien, China oder die Türkei und wurde 2022 gemeinsam mit den USA und Japan, Kanada und Großbritannien eingeführt. Um ihn durchzusetzen, werden Unternehmen Sanktionen angedroht, die am Transport von russischem Öl zu einem Preis unterhalb des Preisdeckels beteiligt sind. Diese Regelung zielt auf Reedereien ab, aber auch auf Unternehmen, die Versicherungen, technische Hilfe sowie Finanzierungs- und Vermittlungsdienste anbieten.

Der formale Ministerratsbeschluss für das neue Sanktionspaket soll im Laufe des Tages erfolgen. Die Strafmaßnahmen treten wenig später in Kraft. (Quelle: dpa)

Alle weiteren Maßnahmen der EU im Überblick

  • Einführung eines Importverbots für raffinierte Produkte aus russischem Rohöl. Das sind etwa Kraftstoffe für Autos und Flugzeuge und Heizöl. Damit soll eine Gesetzeslücke geschlossen werden, die Russland bislang indirekte Exporte über Drittländer ermöglichte.
  • Einführung eines Verbots von Finanztransaktionen mit Unternehmen aus Drittländern, die Öl-bezogene Sanktionen umgehen.
  • Listung von mehr als 100 Schiffen, die Teil der sogenannten russischen Schattenflotte zur Umgehung von Energiesanktionen sind. Sie dürfen künftig nicht mehr in Häfen von EU-Staaten einlaufen und dürfen auch nicht mehr von europäischen Unternehmen versichert, finanziert oder ausgerüstet werden. Insgesamt sind damit künftig rund 450 Schiffe betroffen.
  • Listung von zusätzlichen 22 Banken, die vom Finanzkommunikationssystem Swift abgekoppelt werden; dazu Ausweitung der Strafmaßnahme auf ein vollständiges Verbot von Transaktionen.
  • Erstmals Verbot von Transaktionen mit zwei chinesischen Finanzinstituten, die EU-Sanktionen behindern; zudem Sanktionierung von mehreren chinesischen Unternehmen, die Russlands Angriffskrieg direkt unterstützen.
  • Einführung von weiteren Ausfuhrbeschränkungen; betroffen sind etwa Werkzeugmaschinen, die im militärisch-industriellen System verwendet werden können.
  • Ausweitung der Liste mit sanktionierten Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen um mehr als 50 Einträge. Sie umfasst damit künftig mehr als 2.500 Einträge.

Wie wirksam sind die Russland-Sanktionen der EU?

Die Wirksamkeit der Russland-Sanktionen ist umstritten. Kritiker bezweifeln, dass sie einen großen Einfluss auf die Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin haben. Befürworter hingegen verweisen darauf, dass die Strafmaßnahmen die russische Wirtschaft hart träfen und der Staat erhebliche Einnahmeausfälle zu verkraften habe. Demnach hätte Russland den Ukraine-Krieg ohne die Sanktionen möglicherweise schon lange mit einem Sieg beendet.

01:17 Uhr | USA bekräftigen angekündigte Sanktionen gegen Russlands Handelspartner

Das Weiße Haus hat die von Präsident Donald Trump angekündigten Sanktionen gegen Handelspartner Russlands nach Ablauf eines 50-tägigen Ultimatums bekräftigt. Regierungssprecherin Karoline Leavitt erklärte vor Journalisten, dass Länder, die weiterhin Öl aus Russland importieren, mit harten Maßnahmen rechnen müssten – darunter sehr hohe Zölle und zusätzliche Sanktionen.

Trump hatte am Montag Zölle von rund 100 Prozent sowie Strafmaßnahmen angekündigt, falls es keine Fortschritte bei einem Waffenstillstand oder einer Friedenslösung im Ukraine-Krieg gebe. Ziel sei es laut Leavitt, Russlands Wirtschaft massiv zu treffen und den Konflikt diplomatisch zu beenden. (Quelle: dpa)

00:29 Uhr | Slowakei gibt Blockade gegen neues EU-Sanktionspaket auf

Die Slowakei hat ihren Widerstand gegen neue Russland-Sanktionen der EU überraschend aufgegeben. Ministerpräsident Robert Fico kündigte in einem Video an, dem 18. Sanktionspaket noch in dieser Woche zuzustimmen. Die Blockade sei nicht im Interesse des Landes, sagte er.

Hintergrund war nicht das Sanktionspaket selbst, sondern eine geplante EU-Verordnung, die ab 2028 einen vollständigen Importstopp für russisches Gas vorsieht. Die Slowakei hat bis 2034 einen Liefervertrag mit Gazprom und befürchtet bei einem Bruch hohe Vertragsstrafen. Nach intensiven Verhandlungen habe man laut Fico nun Zusagen von der EU erhalten – etwa zu Gaspreisen, Transitgebühren und einem Krisenmechanismus, der ein befristetes Aussetzen des Importverbots ermöglichen könnte.

Neben der Slowakei hatte zuletzt nur noch Malta Bedenken – wegen möglicher Nachteile für die heimische Schifffahrt. Aus Brüssel hieß es, mit einer Einigung sei noch am Freitag zu rechnen. Das neue Sanktionspaket soll unter anderem den russischen Finanzsektor und Ölexport treffen und eine Wiederinbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines verhindern. (Quelle: dpa)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 17. Juli 2025

Das ukrainische Parlament hat Julia Swyrydenko zur neuen Ministerpräsidentin gewählt. 262 Abgeordnete stimmten für die bisherige Wirtschaftsministerin. Sie folgt auf Denys Schmyhal, der seinen Rücktritt eingereicht hat und Verteidigungsminister werden soll. Die Kabinettsumbildung sollte im Lauf des Tages weitergeführt werden.

Russland meldete die Abwehr von 126 ukrainischen Drohnen, vor allem nahe der Grenze zur Ukraine. Dabei wurde eine Frau getötet und mehrere Personen verletzt. Die Ukraine registrierte 64 russische Drohnenangriffe in der Nacht zu Donnerstag, davon wurden 36 abgefangen. Bei Einschlägen in Dnipro und Nikopol gab es mindestens einen Toten und zehn Verletzte. In Donezk wurden bei russischem Beschuss und Drohnenangriffen zwei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt.

Bundeskanzler Friedrich Merz rechnet mit einer baldigen Einigung mit den USA über die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine. Da die in den USA bestellten Systeme nicht sofort verfügbar sind, soll zunächst die Bundeswehr zwei ihrer eigenen Systeme abgeben. Ersatz aus den USA soll später folgen. Derzeit laufen technische Verhandlungen zwischen den Verteidigungsministerien.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Freitag, 18. Juli 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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