Russland hat die Ukraine erneut mit massiven Angriffen überzogen - Hunderte Drohnen kamen zum Einsatz. Eine mögliche Waffenruhe rückt damit in immer weitere Ferne. Positive Nachrichten für Kiew kommen dagegen aus den USA.

Erneut sind mehrere Regionen in der Ukraine Ziel massiver russischer Angriffe geworden. Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge setzte das russische Militär mindestens 597 Drohnen und 26 Raketen ein. Es kursieren unterschiedliche Angaben zu der Zahl der Todesopfer und Verletzten.

In der westukrainischen Region Tscherniwzi seien zwei Menschen getötet und vier durch einen Einschlag schwer verletzt worden, teilte der Militärgouverneur Ruslan Saparanjuk bei Telegram mit. Übereinstimmende Berichte gibt es zudem über zwei Tote nach einem Raketenangriff auf die Region Dnipropetrowsk. Die Nachrichtenagentur AP meldet zudem zwei weitere Tote in der Region Sumy. Sie seien bei einem Lenkbombenangriff getötet worden, hätten örtliche Behörden bekanntgegeben.

Die Agentur AFP schreibt des Weiteren von mindestens 29 Verletzten, darunter ein elfjähriger Junge im westukrainischen Lwiw. Andere berichteten bisher von bis zu 14 Verletzten.

Große Schäden in mehreren Städten

Die ukrainische Luftabwehr konnte eigenen Angaben nach zwar 319 der von Russland eingesetzten Drohnen und 25 der abgefeuerten Raketen abwehren. Trotzdem richteten die Angriffe in mehreren Städten der Ukraine teils umfassende Schäden an.

Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, teilte mit, dass mehrere Wohnhäuser und auch ein Kindergarten beschädigt worden sei. Im Bahnhofsviertel sei infolge der Angriffe ein großer Brand ausgebrochen. Einschläge gab es auch in der benachbarten Region Wolhynien. Auch hier wurden Schäden an mehreren Wohnhäusern verursacht, teilte der dortige Bürgermeister Ihor Polyschtschuk mit.

Neben westlichen Regionen zielten die Angriffe auch auf die östliche und die zentrale Ukraine. Charkiw wurde laut der Nachrichtenagentur dpa in den frühen Morgenstunden neben Drohnen auch von Gleitbomben getroffen. Bei den Angriffen habe es zwei Verletzte gegeben, teilte Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit. In der Region Kirowohrad südlich von Kiew wurden mehrere Wohnhäuser beschädigt. 

Waffenruhe immer unwahrscheinlicher

Seit Monatsbeginn hat Russland die Intensität seiner Angriffe - vor allem auf Städte in der Ukraine - nochmals intensiviert. Am 4. Juli hatte Selenskyj von den bisher heftigsten Angriffen seit Kriegsbeginn gesprochen - rund 540 Drohnen setzte das russische Militär damals ein. Seitdem folgten mehrere Angriffe Russlands mit gleich Hunderten Drohnen.

Die Chancen auf eine Waffenruhe scheinen damit in weitere Ferne zu rücken - auch für diejenigen, die lange auf eine Verhandlungsbereitschaft des Kreml gehofft oder gesetzt hatten. Dazu zählt vor allem US-Präsident Donald Trump. Doch zuletzt war der US-Präsident in seiner Kritik am russischen Staatschef immer deutlicher geworden, bis es schließlich hieß, Putin würde eine Menge "Blödsinn" auftischen.

Eine Änderung der Sichtweise, die offenbar auch zur Kehrtwende in Bezug auf die USA-Unterstützung für die Ukraine geführt haben. Hatte die US-Regierung Waffenlieferungen an die Ukraine zwischenzeitlich gestoppt, bestätigte der ukrainische Präsident Selenskyj nun, dass "allen Berichten nach" wieder Waffen aus den USA auf dem Weg in die Ukraine seien Und auch aus Europa sei weitere Rüstungshilfe zu erwarten. Bereits nach der Ukraine-Konferenz in Italien Mitte der Woche hatte Selenskyj bekanntgegeben, dass Deutschland bereit sei zwei Luftabwehrsystem vom Typ "Patriot" für die Ukraine zu finanzieren, Norwegen werde eines der Systeme zahlen, um es dem ukrainischen Militär zur Verfügung zu stellen.

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