Weil ein chinesisches Kriegsschiff ein deutsches Flugzeug per Laser ins Visier nahm, bestellte das Auswärtige Amt Chinas Botschafter ein. Außenminister Wadephul zeigte sich empört: "China wird sich zu erklären haben".
Nach einem Lasereinsatz eines chinesischen Kriegsschiffes gegen ein deutsches Flugzeug im Roten Meer hat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) Aufklärung durch Peking gefordert. "Eine solche Störung unserer Luftfahrzeuge wie auch jede andere anlasslose Gefährdung unserer Einheiten ist nicht akzeptabel", sagte Wadephul gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Das sei dem einbestellten chinesischen Botschafter "klar und deutlich" gesagt worden, führte der Außenminister aus. "China wird sich dazu zu erklären haben", sagte er. Über den Vorfall sei er "mehr als irritiert".
Während der EU-Mission "Aspides" gegen die Huthi-Miliz im Roten Meer nahm das chinesische Militär nach Angaben des Auswärtigen Amtes ein deutsches Flugzeug ins Visier. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa richtete Anfang Juli ein chinesisches Kriegsschiff einen Laser auf die Maschine, die zu einem Überwachungsflug über dem Seegebiet unterwegs war. Das Anstrahlen mit einem Laser gilt im Militär mindestens als Drohgebärde.
"Regelwidriges Verhalten klar zurückweisen"
Zwar sei man bereit, mit China auf Augenhöhe partnerschaftlich umzugehen und immer wieder das Miteinander zu suchen, so Wadephul. "Aber wir werden jedes regelwidrige Verhalten Chinas und alles, was gegen unsere regelbasierte Ordnung gerichtet ist, klar zurückweisen."
Der Außenminister sagte, dass China wissen müsse, "dass wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Europäischen Union den internationalen Rechtsrahmen und den Wirtschaftsraum der Europäischen Union selbstbewusst verteidigen werden."
Empörung auch in Brüssel
Auch in Brüssel sorgte der Vorfall für Empörung: Das Vorgehen des chinesischen Militärs im Roten Meer sei gefährlich und inakzeptabel gewesen, sagte ein EU-Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
An der EU-geführten Operation "Aspides" im Roten Meer nehmen bis zu 700 deutsche Soldatinnen und Soldaten teil. Der Einsatz soll die wichtige Handelsroute gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz schützen, die seit Beginn des Gaza-Kriegs Handelsschiffe attackiert.
Immer wieder gibt es Berichte, wonach die chinesische Staatsführung mit den Huthi-Rebellen im Jemen zusammenarbeitet - im Gegenzug sollen diese keine chinesischen Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angreifen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke