Die angekündigte Parteigründung war die endgültige Kampfansage von Tech-Milliardär Musk an Trump. Der US-Präsident teilt jetzt in markigen Worten aus: Die Pläne seien "lächerlich" und Musk sei "entgleist".

US-Präsident Donald Trump hat die angekündigte Parteigründung seines ehemaligen Beraters Elon Musk als lächerlich bezeichnet. In den USA habe es "immer ein Zweiparteien-System gegeben und ich denke, dass die Gründung einer dritten Partei nur zu Verwirrung führt", sagte Trump vor Journalisten. Drittparteien hätten noch nie funktioniert.

Trump schoss auf seiner Online-Plattform Truth Social weiter scharf gegen seinen ehemaligen Verbündeten: "Es macht mich traurig zu sehen, dass Elon Musk komplett 'entgleist' ist und in den vergangenen fünf Wochen im Prinzip eine Vollkatastrophe geworden ist."

Musk hatte am Samstag angekündigt, seine eigene Partei zu gründen. Seine "Amerika-Partei" werde den US-Bürgern ihre "Freiheit zurückgeben", schrieb der Multimilliardär in seinem Onlinedienst X. Er wolle gegen Verschwendung und Korruption kämpfen.

US-Finanzminister rät Musk von Politikkarriere ab

Auch US-Finanzminister Scott Bessent schaltete sich ein. Er riet Musk dazu, sich lieber seinen Unternehmen statt der Politik zu widmen. "Ich denke, dass die Vorstände seiner Unternehmen wollten, dass er zurückkommt und seine Unternehmen führt, was er besser kann als jeder andere", sagte Bessent im Sender CNN.

Musk war noch bis Mai Berater von Trump. Dessen Wahlkampf hatte er mit mehr als 250 Millionen Dollar unterstützt. Nach der Amtseinführung wurde der Tech-Milliardär vorübergehend mit Kostensenkungen im Regierungsapparat beauftragt. Doch dann folgte Anfang Juni eine Schlammschlacht, entzündet an Trumps Steuer- und Ausgabengesetz.

Teile des Gesetzes sind nach Einschätzung von Beobachtern potenziell schädlich für Musks Geschäftsinteressen. Zu seinen Unternehmen gehören der Autobauer Tesla und das Raumfahrtunternehmen SpaceX. Tesla hatte zuletzt massive Umsatzrückgänge und Gewinneinbrüche zu verkraften.

Zweifel an Erfolgschancen für Musks Partei

Anders als in Deutschland, wo Koalitionen aus mehreren Parteien die Bundesregierung bilden und im Bundestag viele Parteien sitzen, bestimmen in den USA die derzeit regierenden Republikaner von Trump einerseits und die Demokraten andererseits die Politik. Zwar existieren auch andere Parteien, aber de facto herrscht ein Zweiparteiensystem.

Kleinere Parteien haben kaum eine Chance auf größeren politischen Erfolg - auch wegen des Mehrheitswahlrechts, bei denen jeweils nur der Sieger zum Zug kommt und Stimmen für andere Kandidaten verfallen. Vor diesem Hintergrund ist fraglich, wie aussichtsreich Musks Pläne sind. Er hatte erklärt, seine Partei könne schon mit wenigen Mandaten eine wichtige Rolle bei Abstimmungen spielen.

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