• Demonstranten nutzen Pride Parade zu Kritik an Orbán.
  • Budapester Bürgermeister widersetzt sich Demo-Verbot.
  • Demo-Teilnehmern droht Geldstrafe.

In der ungarischen Hauptstadt Budapest haben Zehntausende Menschen an der Pride Parade teilgenommen. Die Veranstalter sprachen von 200.000 Teilnehmern. Trotz eines Verbots versammelten sie sich am Nachmittag, um für die Rechte queerer Menschen zu demonstrieren. Zugleich setzten sie generell ein Zeichen gegen den politischen Kurs von Ministerpräsident Viktor Orbán. Sie schwenkten Regenbogenfahnen und Banner mit der Aufschrift: "Freiheit und Liebe lassen sich nicht verbannen" oder auch "Niemand von uns ist frei, solange nicht alle frei sind".

Zehntausende demonstrieren auf der Elisabeth-Brücke in BudapestBildrechte: IMAGO/NurPhoto

Bürgermeister widersetzt sich Pride-Verbot

Die ungarische Polizei hatte die Pride-Parade in Budapest vor einigen Tagen verboten. Grundlage dafür ist eine Gesetzesnovelle, die Orbán und seine Fidesz-Partei im Frühjahr durch das Parlament gebracht haben. Damit werden alle Versammlungen untersagt, die gegen das ungarische LGBTQ-Gesetz verstoßen. Dieses Gesetz aus dem Jahr 2021 verbietet unter dem Vorwand des Kinderschutzes die Darstellungen von Homosexualität vor Minderjährigen.

Teilnehmer protestieren auf der Demo gegen Ministerpräsident Viktor OrbánBildrechte: IMAGO/TT

Der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony erklärte aber, für die Pride-Parade brauche man keine offizielle Erlaubnis, weil es sich um eine "städtische Veranstaltung" handele. Am Rathaus prangte am Samstag eine Regenbogenflagge. Ungarische Medien zeigten den Grünen-Politiker von der Partei Dialog an der Spitze des Demonstrationszuges.

An der Demonstration nahmen auch zahlreiche EU-Abgeordnete teil. Der französische Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann rief die Europäische Kommission und die Staats- und Regierungschefs der EU auf, den Druck auf Orbán zu erhöhen.

Demo-Teilnehmern droht Geldstrafe

Orbán kritisierte das Festhalten Karácsonys an der Demo und warnte vor allem EU-Bürger vor einer Teilnahme. Ein hartes Eingreifen der Polizei schloss er zwar aus, mahnte aber, Teilnehmern würde eine Geldstrafe von bis zu 500 Euro drohen. Die Veranstalter müssen gar mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr rechnen. Entlang der Pride-Parade-Strecke installierten die Behörden zahlreiche Kameras - Experten zufolge ein Versuch, die Teilnehmer einzuschüchtern.

Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor OrtBildrechte: IMAGO/TT

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