Israels Premier Netanjahu hat die Einigung auf eine Waffenruhe mit dem Iran bestätigt. Zuvor hatte US-Präsident Trump diese angekündigt. Kurz nach deren Inkrafttreten meldet Israels Militär Raketenbeschuss aus dem Iran.
Israel hat die Einigung auf eine Waffenruhe mit dem Iran bestätigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe seinem Kabinett mitgeteilt, Israel habe alle Kriegsziele erreicht "und sogar weit darüber hinaus", teilte Netanjahus Büro mit. Daher habe Israel dem Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump für eine Waffenruhe mit dem Iran zugestimmt.
Zuvor hatte US-Präsident Trump das Inkrafttreten der Waffenruhe auf seiner Plattform Truth Social mitgeteilt. "Die Waffenruhe ist jetzt in Kraft. Bitte verstoßen Sie nicht dagegen!", schrieb er. Die Waffenruhe sei um Mitternacht (Ortszeit Washington, 6 Uhr MESZ) in Kraft getreten, so Trump. Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden eine Waffenruhe einhalten, dann auch Israel für zwölf Stunden. Nach Ablauf dieser 24 Stunden würde dies ein "offizielles Ende" des Krieges bedeuten.
Benjamin Weber, ARD Istanbul, zur Lage im Iran nach Bestätigung der Waffenruhe
tagesschau24, 24.06.2025 09:00 UhrKurz nach Inkrafttreten der Waffenruhe feuerte der Iran nach israelischen Militärangaben wieder Raketen auf Israel. In zahlreichen Ortschaften im Norden des Landes heulten Warnsirenen, teilte die Armee mit. Die Menschen wurden aufgerufen, erneut Schutzräume aufzusuchen. Ein israelischer TV-Reporter berichtete, es seien Explosionen zu hören gewesen.
Zuvor hatte Militärsprecher Effie Defrin erklärt, dass Israels Armee trotz der vereinbarten Feuerpause in Alarmbereitschaft bleibe. Die Luftwaffe sei weiter einsatzbereit - für den Fall neuer Angriffe oder Verstöße gegen die Vereinbarung.
Tote und Verletzte bei Angriffen vor Waffenruhe
Auch Irans staatlicher Rundfunk bestätigte die Waffenruhe. Dem "Feind" sei eine Waffenruhe "aufgezwungen" worden, hieß es im Staatsfernsehen. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hatte zuvor in der Nacht noch mitgeteilt, dass es keine Vereinbarung über eine Waffenruhe gebe. Später schrieb er auf der Plattform X, der Iran werde mit seinen Angriffen aufhören, wenn Israel bis 4 Uhr am Dienstagmorgen seine Kampfhandlungen einstelle. Die endgültige Entscheidung über die Einstellung der iranischen Militäroperationen werde später getroffen.
Am Morgen feuerte der Iran noch mehrere Raketen auf Israel ab. Dabei kamen laut einem örtlichen Rettungsdienst in der südisraelischen Großstadt Be'er Scheva mindestens fünf Menschen ums Leben, 20 wurden verletzt. Laut Polizei wurden mindestens drei Wohngebäude beschädigt. Es war die längste iranische Raketenangriffswelle seit Beginn des Krieges. Inzwischen könne die Bevölkerung die Schutzräume verlassen, teilte die Armee mit.
Nach iranischen Angaben gab es kurz vor Beginn der Waffenruhe auch erneut israelische Angriffe. Mindestens neun Menschen seien in der nordiranischen Stadt Rascht getötet, 33 Menschen verletzt worden, schrieb die Nachrichtenagentur Tasnim. Staatsmedien berichteten zudem, dass ein ranghoher iranischer Atomwissenschaftler am Morgen bei israelischen Angriffen getötet worden sei.
Israels Luftwaffe griff zudem in den vergangenen Stunden nach Militärangaben iranische Raketenabschussrampen an. Sie seien einsatzbereit für Angriffe auf israelisches Gebiet gewesen, hieß es. Die Abwehrangriffe seien im Rahmen der letzten iranischen Raketenangriffswelle erfolgt.
Trump spricht von Ende des Kriegs
Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge kam die Vereinbarung der Waffenruhe auch dank der Vermittlung des Emirats Katar zustande. Katar unterhält sowohl zum Iran als auch zu den USA gute Beziehungen. Unter der Annahme, dass der Ablauf so funktionieren werde, wolle er Israel und dem Iran bereits jetzt gratulieren, dass sie den Mut und die Weisheit hätten, den Krieg zu beenden, erklärte US-Präsident Trump.
Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardierte seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Der Iran attackierte Israel im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.
Die USA waren in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingetreten und hatten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan angegriffen. Als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen beschoss der Iran daraufhin den größten US-Militärstützpunkt im Nahen Osten in Katar. Trump zufolge hatten die Iraner die USA vor dem Angriff gewarnt - es schien sich also eher um einen symbolischen Akt der Vergeltung zu handeln.
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