Wer sich derzeit im Iran oder Israel aufhält, durchlebt bange Stunden und Tage. Israel fliegt Angriffe auf Ziele im Iran, Premierminister Benjamin Netanjahu ruft die Menschen auf, die Hauptstadt Teheran zu verlassen. Der Iran wiederum schickt Raketen und Drohnen Richtung Israel, die mitten in Städten niedergehen können.
Der Luftraum über Israel und dem Iran ist gesperrt. Deutschland und weitere europäische Länder wie Polen oder die Slowakei haben reagiert: Sie fliegen eigene Staatsangehörige via Jordanien aus Israel aus. Schweizerinnen und Schweizer sind dagegen auf sich allein gestellt. Denn die Schweiz plant keine organisierte Ausreise.

Marianne Jenni, Direktorin der Konsularischen Direktion des Schweizer Aussendepartements (EDA), nennt gegenüber SRF News die Gründe dafür. «Ich verstehe sehr gut, dass die Situation für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Ort beängstigend ist», sagt die EDA-Vertreterin einleitend.
Der Entscheid, eine Krisenregion zu verlassen, erfolgt freiwillig, auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten.
Die Krise in der Region sei allerdings nicht neu – und das EDA rate bereits seit Sommer 2024 von allen Reisen in den Iran ab. Im Fall von Israel sei von touristischen und nicht dringenden Reisen abgeraten worden. «Personen, die trotzdem in diese Region reisen, handeln fahrlässig. (…) Der Entscheid, eine Krisenregion zu verlassen, erfolgt freiwillig, auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten», erklärt Jenni.
Heisst: Wer trotz offizieller Warnungen in Krisenherde reist, ist auch selbst dafür verantwortlich, die entsprechenden Länder wieder zu verlassen. Ebendiese Eigenverantwortung und das «subsidiäre Handeln des Bundes» sei auch im Auslandschweizergesetz festgeschrieben, so Jenni weiter. «Eine organisierte Ausreise aus Krisenregionen sieht das Gesetz nicht vor.»
Diese Hilfestellung bietet das EDA
Derzeit befinden sich rund 200 Schweizer Staatsangehörige im Iran und rund 29'000 in Israel. Bei vielen von ihnen handelt es sich laut dem EDA um Doppelbürgerinnen und -bürger oder um Menschen, die seit langem in den Ländern verankert sind. «In vielen Fällen wollen sie gar nicht ausreisen», sagt Jenni.
Generell seien Schweizer Staatsangehörige angehalten, den Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen. «Wer sich entscheidet, auszureisen, den unterstützt das EDA mit Informationen, die wir regelmässig zur Verfügung stellen. Daneben informieren wir über verschiedene Kanäle über die aktuell zur Verfügung stehenden Ausreisemöglichkeiten – sei dies über Flug-, Land- oder Seewege.»
Informationen des EDA
- Reisehinweise für Israel und aktuelle Sicherheitslage
- Reisehinweise für den Iran und aktuelle Sicherheitslage
Das EDA weist insbesondere auf die Travel-Admin hin, die Reise-App des Aussendepartements. Diese liefert gerade auch im Krisenfall aktuelle Informationen für Reisende. Zudem ist das EDA auf dem Kurznachrichtendienst X präsent und betreibt eine telefonische Helpline. «Sie ist rund um die als zentrale Anlaufstelle für konsularische Anliegen erreichbar und steht bei Notfällen zur Seite», sagt Jenni. Dazu kommen die Schweizer Vertretungen in Israel und dem Iran. Diese sind laut Angaben des EDA derzeit operationell und helfen Schweizer Staatsangehörigen – etwa auch beim Verlust der Reisepapiere.
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