• Selenskyj fordert "starke Antwort" der USA und Europa.
  • Todesopfer bei neuen nächtlichen Angriffen in der Ukraine
  • Polen kauft Panzer und London will bei U-Booten aufrüsten.
  • BND-Präsident Kahl: Russland will Westen und Nato "testen".
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

12:01 Uhr | Russland weiter bereit zu Leichen-Austausch

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat heute bekräftigt, dass Russland weiter bereit sei, Leichen getöteter ukrainischer Soldaten zu überstellen, was bei Gesprächen in Istanbul kürzlich vereinbart worden war. Allerdings habe Moskau bisher keine Informationen erhalten, wie viele Leichen russischer Soldaten die Ukraine bereit sei zu übergeben. (Quelle: Reuters)

11:56 Uhr | CDU-Politiker teilt Sorgen von BND-Chef Kahl

Der Parlamentsgeschäftsführer der Union, Steffen Bilger (CDU), teilt die Befürchtungen von BND-Chef Bruno Kahl. Der hatte davor gewarnt, dass es Leute in Moskau gebe, die "testen" wollten, ob der Nato-Bündnisfall wirklich funktioniere. "Es ist sicherlich ein unrealistisches Szenario, aber leider kein völlig ausgeschlossenes", sagte Bilger den Sendern RTL und ntv: "Deswegen müssen wir alles dafür tun, das Bündnis zu stärken." (Quelle: AFP)

11:03 Uhr | Selenskyj fordert Antwort des Westens

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine starke Antwort des Westens auf die jüngsten russischen Angriffe gefordert. "Es ist entscheidend, dass die Antwort der Welt auf diese und ähnliche russische Angriffe kein Schweigen ist", sagte Selenskyj heute. Es müssten Taten von Washington folgen, "das die Macht hat, Russland in einen Frieden zu zwingen", auch von Europa, "das keine andere Wahl hat, als stark zu sein". (Quelle: AFP)

10:18 Uhr | Mindestens zwei Todesopfer in Odessa

Russland hat den massiven Beschuss der Ukraine auch in der vergangenen Nacht fortgesetzt. Es habe 315 Drohnen und sieben Raketen eingesetzt, die neben der Hauptstadt Kiew auch andere Teile des Landes getroffen hätten, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj mit, etwa in den Regionen Dnipro und Tschernihiw. Zwei der jetzt auf die Ukraine abgefeuerten Raketen sind nach den Angaben von Selenskyj von Nordkorea hergestellt worden.

Nach Behördenangaben wurden mindestens zwei Menschen in Odessa getötet. Für Kiew war es nach den Angaben von Selenskyj einer der bislang größten russischen Luftangriffe. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, sie habe 284 der Drohnen und alle Raketen abgefangen. (Quellen: Reuters, AFP)

08:22 Uhr | Jermak: "Russland lügt" über Frieden

Der Leiter des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak, hat wegen der intensivierten russischen Angriffe der vergangenen Tage weitere westliche Sanktionen gegen Russland gefordert. Der Berater des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte: "Russland lügt jeden Tag über seinen Wunsch nach Frieden." Deshalb sei es Zeit, weitere Sanktionen zu verhängen und die Ukraine mit weiteren Waffen zu unterstützen. (Quelle: AFP)

08:09 Uhr | Russische 13 Flughäfen außer Betrieb

Die russische Verkehrsbehörde Rosawijatsia hat mitgeteilt, dass in der Nacht auch der Flugbetrieb am Flughafen Pulkowo in St. Petersburg vorübergehend eingeschränkt gewesen sei. Gleiches wurde für 13 weitere russische Flughäfen bestätigt, auch nahe der Hauptstadt Moskau. (Quelle: AFP)

07:42 Uhr | Polen kauft Panzer und London will U-Boote

Polen plant angeblich einen milliardenschweren Rüstungsvertrag. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap heute unter Berufung auf Branchenkreise meldete, könnte Polen 180 Panzer des Typs K2 für rund 5,3 Milliarden Euro kaufen. Davon sollten 117 von dem südkoreanischen Rüstungskonzern Hyundai Rotem kommen und die übrigen vom polnischen Staatsunternehmen Polish Armaments Group hergestellt werden.

Britisches AUKUS-U-Boot auf SeeBildrechte: picture alliance/dpa/PA Media | BAE

Großbritannien investiert mehr als sechs Milliarden Pfund (gut 7,1 Milliarden Euro) in Bau und Entwicklung neuer U-Boote. Das ging aus einer heute veröffentlichten Rede von Finanzministerin Rachel Reeves hervor. Auch in Marine-Stützpunkte soll demnach zusätzlich investiert werden.

Vergangene Woche hatte die Regierung in London angekündigt, die britische Flotte atomar angetriebener Kampf-U-Boote von sieben auf bis zu zwölf zu vergrößern. Premier Keir Starmer sprach von der insgesamt größten Steigerung der britischen Verteidigungsausgaben seit dem Ende des Kalten Kriegs. (Quelle: Reuters)

06:18 Uhr | Jahrestag der Aufgabe von Mariupol

In zehn Tagen jährt sich die Aufgabe der südost-ukrainischen Hafentadt Mariupol. Nach monatelanger Belagerung und heftigen Kämpfen hatte am 20. Mai 2022 die ukrainische Regierung das Ende der Verteidigung des zuletzt noch lange gehaltenen, jedoch von russischen Truppen umzingelten Asow-Stahlwerks beschlossen. Die letzten Verteidiger gingen in Gefangenschaft.

Die Stadt am Schwarzen Meer ist während der Belagerung schwer zerstört worden. Etwa 90 Prozent der Häuser wurden beschädigt, auch in den teils griechisch geprägten Dörfer im Umland. Auch wurden während der Kämpfe um die Stadt nach Schätzungen mindestens 25.000 Zivilisten getötet, wobei andere Schätzungen von insgesamt bis zu 87.000 Toten ausgehen.

03:09 Uhr | Nächtliche Angriffe auf Kiew und Odessa

Bei neuen nächtlichen Luftangriffen auf mehrere Städte in der Ukraine ist mindestens ein Mensch getötet worden, weitere wurden verletzt. Ziele waren unter anderem die Hauptstadt Kiew und Odessa am Schwarzen Meer. Nach Angaben der Militärverwaltung gab es Kiew in sieben von zehn Stadtteilen diverse Schäden, auch im historischen Viertel Podil. Mehrere Menschen seien verletzt, Autos und Gebäude brannten. Auch ballistische Raketen seien im Anflug gewesen. In Odessa wurden nach Angaben der Behörden ein 59 Jahre alter Mann getötet, ein medizinisches Zentrum und Wohngebäude getroffen sowie eine evakuierte Entbindungsstation. (Quellen: Reuters, dpa, AFP)

01:05 Uhr | Moskauer Flughäfen zeitweise gesperrt

Die russische Zivilluftfahrt-Behörde Rosawijatsia hat den Flugverkehr auf allen vier großen Flughäfen im Raum Moskau vorübergehend gestoppt. Grund war laut dem russischen Verteidigungsministerium ein ukrainischer Angriff mit Drohnen. Die Maßnahme sei aus Sicherheitsgründen erfolgt. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. (Quelle: Reuters)

00:15 Uhr | BND-Präsident: Russland will Westen "testen"

Bundesnachrichtendienst-Präsident Bruno Kahl hat vor einer möglichen Ausweitung russischer Aggressionen über die Ukraine hinaus gewarnt. In einem Podcast sagte Kahl, es gebe klare Hinweise, dass Moskau den Westen und die Nato "testen" wolle. Einige Akteure in Russland bezweifelten die Glaubwürdigkeit von Artikel 5 des Nato-Vertrags, der militärischen Beistand der Mitgliedsländer regelt, und wollten ihn auf die Probe stellen.

Warnungen von BND-Chef Bruno KahlBildrechte: picture alliance / Metodi Popow | M. Popow

Abschreckung sei das wirksamste Mittel dagegen, sagte Kahl. Verhandlungen über einen Frieden für die Ukraine mit Moskau bezeichnete er in dem Podcast als aktuell sinnlos, denn Russland fordere ja faktisch eine Kapitulation der Ukraine.

Dabei wollten die Machthaber im Kreml auch "Amerika aus Europa rauskicken und dazu ist ihnen jedes Mittel recht", sagte Kahl. Dafür müsse Russland "keine großen Bombenangriffe fliegen oder Panzerarmeen in Bewegung setzen". Es reiche schon, "kleine grüne Männchen" nach Estland zu schicken, wie 2014 auf die Krim, um angeblich unterdrückte russische Minderheiten zu schützen.

Die Frage in Moskau sei, ob auch die USA dann wirklich Soldaten schicken, sagte Kahl: "Wir müssen Anstrengungen unternehmen, so abschreckend zu sein, dass Putin auf diese Gedanken gar nicht erst kommt." Doch nach dem, was er in den USA höre, nehme man dort den Artikel 5, den Kern des Nato-Vertrags weiter "sehr ernst". (Quellen: Reuters, dpa)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 9. Juni 2025

Russland hat die Ukraine gestern mit dem zahlenmäßg bislang größten Drohnen- und Raketenangriff seit der Invasion im Februar 20022 überzogen. Ziele waren auch die Hauptstadt Kiew und der ukrainische Militärflugplatz bei Dubno in der Region Riwne, nahe der polnischen Grenze. Von hier meldete die russische Seite auch einige Treffer. Die ukrainische Luftwabwehr konnte anscheinend aber die meisten Geschosse anderswo abwehren.

Trotzdem tauschten beide Länder junge Kriegsgefangene unter 25 Jahren aus.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Dienstag, 10. Juni 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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