Mit Donald Trump sitzt ein Präsident im Weißen Haus, der LGBTQ-Rechte einschränken will. Ausgerechnet kurz nach seinem Amtsantritt kommt nun die World Pride nach Washington. Tausende nahmen an der Parade teil.

Die World Pride-Parade ist gerade erst gestartet, da machen Kin und Drew schon richtig Stimmung. Rücken an Rücken sitzen sie an ihren Keyboards auf dem kleinen, mit Regenbogenfahnen geschmückten Elektro-Mobil. "Bobby McKeys" steht darauf - die Piano-Bar in National Harbour, südlich von Washington.

Alex und ihre Partnerin sind regelmäßige Gäste bei Bobby McKeys. Sie hat die Truppe für die Parade zusammen getrommelt. Bei der World Pride dabei zu sein, das sei das sei immer wichtig, sagt sie. Besonders in diesem Jahr - weil jemand das Narrativ diktieren wolle.

Sie meint natürlich US-Präsident Donald Trump, der in seiner zweiten Amtszeit gezielt gegen die queere Community vorgeht. Feiern und politisch Flagge zeigen, sagt Alex - das, mache für sie keinen Unterschied.

Nicht unsichtbar machen lassen

Auch Sheera und ihre Partnerin ziehen in der Gruppe mit. "We have to make America gay again", sagt sie - "wir müssen Amerika wieder gay machen." Teil der politischen Agenda sei es gerade, sie unsichtbar zu machen. "Aber das geht gar nicht. Wir werden gehört, wir werden gesehen, in unseren Regenbogenfarben, mit denen wir hier sind."

Die Pride Parade startet in der schmalen U Street, vorbei an mit Regenbogen-Fahnen geschmückten Town-Häusern, wo sich Familie und Freunde im Vorgarten versammelt haben - zum World Pride schauen. Einige Grills sind auch schon angeworfen. Dann biegt die Parade in die auf 14. Straße ein, den Haupt-Zugweg.

Ein riesiges Regenbogenbanner, im Hintergrund das Kapitol: Die diesjährige World Pride markiert zugleich das 50. Jubiläum der Pride-Veranstaltungen in der US-Hauptstadt

"Es geht im Kern um Anstand"

Unter den vielen tausend Menschen, die den Bobby-Mckeys-Leuten zujubeln, ist auch Lisa. Sie ist Geschäftsführerin einer Fitness-Studio-Kette in Washington und unterstützt die World Pride finanziell. Obwohl sie weiß, dass einige ihrer konservativen Kunden davon nicht gerade begeistert sind:

Entlang der Strecke gab es Tausende Zuschauer - eine Polizistin regelt den Verkehr.

Auch große Unternehmen unterstützen die World Pride, trotz massiven Drucks aus dem Weißen Haus. JP Morgan Chase ist sogar mit einem eigenen Wagen auf der Parade vertreten. "We stand proud", ist der Slogan der Investmentbank.

Isabella hat den World-Pride-Auftritt organisiert. "Diversität, Gleichheit und Offenheit ist Teil von Morgan Chase", sagt sie. "Wir stehen zusammen mit allen Mitgliedern der Pride Community." Auf die Nachfrage, ob das kein Problem sei, mit Trump im Weißen Haus, winkt sie ab. Solche Fragen könne sie nicht beantworten.

"Die Gefahr ist real"

Es ist eine besondere Stimmung dieses Jahr auf der der World Pride Parade. John, der aus New York zur Pianobar-Gruppe gestoßen ist, bringt es auf den Punkt.

Bei seiner ersten Teilnahme an einer Pride-Parade zählt aber vor allem eins: das Hochgefühl, dabei zu sein.

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