• Ukraine widerspricht russischen Vorwürfen zum Gefangenenaustausch
  • Russland hat die Großstadt Charkiw massiv aus der Luft angegriffen
  • Die Ereignisse gestern: 6. Juni 2025
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

15:30 Uhr | Ukraine widerspricht russischen Vorwürfen zum Gefangenenaustausch

Nach russischen Angaben hat die Ukraine einen geplanten Austausch von Kriegsgefangenen sowie die Übergabe gefallener Soldaten überraschend auf unbestimmte Zeit verschoben. Der russische Unterhändler und Kreml-Berater Wladimir Medinski erklärte, beide Seiten hätten sich am Montag bei Gesprächen in Istanbul auf entsprechende Schritte geeinigt. Russland habe laut Medinski bereits Maßnahmen zur Umsetzung ergriffen. So befinde sich eine Kontaktgruppe des Verteidigungsministeriums an der ukrainischen Grenze. Die ukrainische Delegation sei bislang jedoch nicht am vereinbarten Ort erschienen.

Ein Vertreter der Ukraine wies die Darstellungen Russlands zurück. "Die heutigen Erklärungen der russischen Seite entsprechen weder der Realität noch früheren Vereinbarungen über den Austausch von Gefangenen oder die Rückführung von Leichen", schrieb Andriy Kowalenko vom Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine auf Telegram. Russland solle aufhören, "schmutzige Spiele" zu spielen und zu konstruktiver Arbeit zurückkehren.

(Quelle: Reuters)

11:37 Uhr | Russischer Parlamentschef warnt vor deutsch-russischen "Zusammenstößen"

Wjatscheslaw WolodinBildrechte: IMAGO/SNA

Der Vorsitzende der russischen Duma, Wjatscheslaw Wolodin, hat in einer Botschaft an den Bundestag vor einer Eskalation der Lage zwischen beiden Ländern gewarnt. "Die heutige deutsche Regierungselite schafft die Voraussetzungen für eine Verschärfung der Situation und provoziert Zusammenstöße zwischen unseren Ländern", sagte Wolodin in einer auch als Video verbreiteten Botschaft. Es sei die Frage, ob die deutsche Bevölkerung eine Konfrontation wolle. "Wir wollen das nicht. Aber wenn es dazu kommt, dann sind wir dazu bereit", sagte Wolodin. (Quelle: dpa)

Update 07:32 Uhr | Fünf Tote bei Luftangriffen auf Charkiw und Cherson

Bei russischen Luftangriffen auf Charkiw hat es in der Nacht mehrere Opfer gegeben. In der zweitgrößten Stadt der Ukraine schlugen laut Behördenangaben Kamikaze-Drohnen, Raketen und Gleitbomben ein. Es seien drei Menschen getötet und 17 weitere verletzt worden, erklärte Bürgermeister Ihor Terechow am Samstagmorgen im Onlinedienst Telegram. Er sprach vom größten Angriff auf die Stadt im Nordosten der Ukraine seit Kriegsbeginn. Innerhalb von rund 90 Minuten habe es mindestens 40 Explosionen in der Stadt gegeben. Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete zudem mehrere Verletze. Außerdem seien an mehreren Orten Brände ausgebrochen.

In Cherson wurden ebenfalls bei Luftangriffen nach Angaben von Gouverneur Oleksandr Prokudin zwei Menschen getötet. (Quelle: AFP, dpa)

01:57 Uhr | Trump rechtfertigt russische Angriffe

Nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump hat die Ukraine dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Grund geliefert, das Land "in Grund und Boden zu bombardieren". Das sagte Trump vor Reportern an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Zugleich betonte er, er habe noch nicht entschieden, ob er den Empfehlungen des US-Senats folgen und Sanktionen gegen Russland verhängen werde. (Quelle: Reuters)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 6. Juni 2025

In der Nacht auf den 6. Juni 2025 hat Russland die Ukraine mit Drohnen und ballistischen Raketen angegriffen. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wurden dabei sechs Menschen getötet, drei von ihnen bei laufenden Rettungseinsätzen. 80 Menschen wurden demnach in Kiew und anderen Teilen des Landes verletzt, einige gelten noch als verschüttet. In der Hauptstadt kam es zu schweren Explosionen, Bränden, Stromausfällen und Schäden an Wohnhäusern sowie an einem Zug in der Hauptstadt.

Auch weitere Städte waren betroffen: In Luzk wurden fünf Menschen verletzt, es kam zu Schäden an Wohnhäusern, Schulen und einer Verwaltungseinrichtung. Ternopil meldete den bislang schwersten Angriff auf die Region, und in Chmelnyzkyj wurden Gebäude und Fahrzeuge beschädigt.

Moskau erklärte, die Angriffe hätten sich gezielt gegen militärische Infrastruktur gerichtet – als Reaktion auf ukrainische Sabotageakte auf Eisenbahn- und Autobahnbrücken sowie den massiven Drohnenangriff auf russische Langstreckenbomber tief im Landesinneren am vergangenen Wochenende.

Gleichzeitig meldete Russland einen groß angelegten ukrainischen Drohnenangriff. Laut Moskauer Verteidigungsministerium wurden 174 Drohnen abgeschossen. In der Stadt Engels (Gebiet Saratow) traf eine Drohne ein Hochhaus, in einer nahegelegenen Raffinerie brach ein Brand aus. Auch in Brjansk kam es zu Explosionen nahe eines Militärflugplatzes – offenbar wurde ein Munitionslager getroffen.

Das ukrainische Militär bestätigte, Flugplätze und Treibstofflager in Rjasan und Saratow angegriffen zu haben – laut Kiew ein gezielter Präventivschlag. In Rjasan erschossen russische Sicherheitskräfte einen Mann, der versucht haben soll, mit sprengstoffbeladenen Drohnen eine militärische Einrichtung anzugreifen.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Samstag, 7. Juni 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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