Die Anker Docking Station TB5 ist mit Thunderbolt 5 und insgesamt 14 Anschlussmöglichkeiten auf Höchstleistung getrimmt. Sie ermöglicht die aktuell schnellste Datenübertragung über USB-C und macht auch bei Profi- und Gaming-Laptops zusätzliche Ladegeräte überflüssig.

Eine gute Dockingstation ergänzt Notebooks nicht nur mit vielen Anschlüssen, sondern kann den Computer und verbundene Geräte auch gleichzeitig mit Strom versorgen. Wie leistungsfähig sie sein sollte, hängt vom Einsatzzweck sowie von den Fähigkeiten des Laptops ab. Die neue Anker Prime TB5 Docking Station soll mit Thunderbolt 5 auch höchste Ansprüche von Profis und Gamern erfüllen. ntv.de hat sie ausprobiert und die Dockingstation dabei hoffnungslos unterfordert.

Integriertes Netzteil

Mit 1,6 x 11,6 x 7,5 cm und knapp 1,1 kg ist das Gerät äußerst kompakt ausgefallen. Das mag zunächst nicht so aussehen, aber Anker hat in dem Gehäuse auch das Netzteil untergebracht. Das ist umso bemerkenswerter, als die Dockingstation mit bis zu 140 Watt (W) sogar besonders leistungshungrige Notebooks mit Strom versorgen kann, deren oft fette Ladegeräte damit in der Schublade bleiben können.

Das Design der hochwertig verarbeiteten Anker Prime TB5 Docking Station erinnert an das zahlreicher Mini-PCs mit Aluminium-Kunststoff-Gehäuse. Die Verarbeitung ist hochwertig, und die Dockingstation steht sicher auf vier Gummifüßen. Heiße Luft wird über große Lüftungsgitter an der Rückseite ausgeblasen, Frischluft durch feinere Rippen an der Unterseite angesaugt.

Leuchtzeichen, wenn’s passt

Den Deckel der Oberseite umgibt eine LED-Leiste, die leuchtet, wenn das Gerät im Betrieb ist. Das sieht schick aus, kann aber auch ablenken. In diesem Fall kann man den Effekt aber einfach mit einem kurzen Druck auf den Einschalter ausschalten. Ein nettes Detail ist, dass die LED-Leiste zweimal aufleuchtet, wenn man ein kompatibles Thunderbolt-4- oder -5-Gerät verbindet.

Auf der Vorderseite findet man unter dem Ein-/Aus-Schalter neben einem Kopfhörerausgang leistungsschwächere Anschlüsse. Zwei USB-C-Buchsen erlauben Datenübertragungen mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) und können Geräte mit gemeinsam insgesamt 45 W versorgen. Ein USB-A-Eingang erlaubt ebenfalls bis zu 10 Gbit/s, liefert aber keinen Strom.

Viele Anschlüsse

Auf der linken Seite befinden sich SD- und microSD-Karten-Leser, die Daten mit bis zu 312 Megabyte pro Sekunde (MB/s) übertragen. Im Idealfall kann damit beispielsweise eine 32 Gigabyte (GB) fassende Speicherkarte einer Kamera in etwa zwei Minuten ausgelesen werden.

Richtig interessant wird es auf der Rückseite. Unter zwei weiteren USB-A-Buchsen mit bis zu 10 Gbit/s findet man hier den USB-C-Upstream-Anschluss mit Thunderbolt 5, der zur Verbindung mit dem Notebook dient. Er bietet neben einer Ladeleistung bis 140 W Datenübertragungen mit bis zu 80 Gbit/s in beide Richtungen (bidirektional). Mit Thunderbolt 4 sind "nur" 40 Gbit/s möglich.

Über den sogenannten Bandwidth Boost kann die Geschwindigkeit sogar in eine Richtung auf 120 Gbit/s gesteigert werden. In die andere Richtung sind dann noch bis zu 40 Gbit/s drin. Das geschieht bei Bedarf automatisch.

Entscheidungszwang bei Monitoren

Außerdem gibt es auf der Rückseite zwei weitere Thunderbolt-5-Anschlüsse, einen Ethernet-Port mit bis zu 2,5 Gbit/s, eine HDMI-2.1-Buchse und einen Display-Port-Anschluss. Die letztgenannten Videoausgänge kann man nicht gleichzeitig belegen, sondern muss sich für einen der beiden entscheiden. Zusätzlich kann ein Monitor mit einem Thunderbolt-Ausgang verbunden werden. So ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, diverse Bildschirme anzuschließen.

Bei einem Windows-Computer kann man unter anderem einen 8K-Monitor mit Bildwiederholfrequenzen von 60 Hertz (Hz) oder ein 4K-Displays mit 240 Hz betreiben. Die gleichen Kombis hat man bei zwei verbundenen Bildschirmen zur Auswahl. Bei einem MacBook sind mit einem einzelnen externen Monitor höchstens 6K/60 Hz und 4K/240 Hz möglich. Schließt man zwei Bildschirme an, sind maximal 6K/60 Hz und 4K/144 Hz drin.

Thunderbolt 3 nicht gut genug

Das gilt jeweils nur, wenn man die Anker Prime TB5 Docking Station an einem Thunderbolt-5-Computer betreibt. Alternativ ist das Gerät auch mit Thunderbolt-4-PCs kompatibel. Dann werden aber "lediglich" Datenübertragungen von höchstens 40 Gbit/s erreicht und es gibt keinen Bandwidth Boost. Ebenso gelten Einschränkungen beim Anschluss von Monitoren. Unter anderem wird die maximale Bildwiederholfrequenz bei Macs dann nur mit 2K-Auflösung erreicht.

Mit Thunderbolt 3 gibt sich die Anker Prime TB5 Docking Station erst gar nicht ab, dann bleiben die externen Displays schwarz. Die volle Leistung mit Thunderbolt 4 und 5 erreicht man auch nur mit kompatiblen Kabeln, von denen der Hersteller nur eins mitliefert. Idealerweise erkennt man dies an Aufdrucken an den Steckern oder den Verpackungen, die die Höchstgeschwindigkeiten angeben, beispielsweise 80 Gpbs (Gbit/s) und 240 W. So wünscht es sich jedenfalls das zuständige USB Implementor Forum (USB-IF).

Fit für die Zukunft

Entsprechende Kabel konnte ntv.de zum Ausprobieren der Dockingstation verwenden, allerdings stand mit einem MacBook Air M4 nur ein Laptop mit Thunderbolt 4 zur Verfügung. Mit ihm wurde unter anderem die volle Ladeleistung von 70 W erreicht, oder die kürzlich getestete Seagate Ultra Compact SSD kam auf ihre Höchstgeschwindigkeiten.

Auch die Kühlung konnte mit dem Test-Equipment nicht wirklich herausgefordert werden. Tatsächlich war der Lüfter praktisch nie zu hören oder rauschte nur sehr, sehr leise.

Ähnlich sieht es in vielen Haushalten aus, auch wenn sie mit modernen Geräten ausgestattet sind, haben diese noch selten Thunderbolt-5-Anschlüsse. Neben Apples jüngstem MacBook Pro gibt es bisher kaum kompatible Notebooks. Doch das wird sich in diesem und nächsten Jahr rasch ändern.

Fazit

Wenn man bereits ein Thunderbolt-5-Notebook hat, ist die Anker Prime TB5 Docking Station eine ideale und hochwertige Ergänzung, die alles aus dem Standard herausholt. Besonders interessant ist sie damit für Profis und Gamer. Für sie lohnt es sich dann auch, den hohen Preis von rund 420 Euro zu bezahlen.

Ansonsten kann man die Dockingstation auch kaufen, wenn man sich in absehbarer Zukunft ein neues Notebook anschaffen möchte - so schnell wird Thunderbolt 6 nicht kommen. In diesem Fall kann man aber auch noch etwas warten, bis die Preise fallen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke