Die berühmte Eisbachwelle in München ist seit Oktober verschwunden. Nun haben Surfer sie wieder aktiviert – in einer illegalen Nachtaktion.
Sie war wieder zurück – zumindest für ein paar Stunden: Nachdem eine Bachauskehr Ende Oktober die berühmte Eisbachwelle des Englischen Gartens in München zerstört hatte, bangt die lokale Surfszene, ob sie zurückkehren wird. Nun haben einige Surfer die Sache selbst in die Hand genommen – mit Erfolg.
Das dokumentieren Videos, die am Wochenende auf Instagram auftauchten. Zu den Klängen von Jimi Hendrix' "Voodoo Child" surft da eine maskierte Person auf dem Eisbach – mitten in der Nacht und mit Stirnlampe. Die Welle war allerdings nicht von selbst zurückgekehrt. Ein Teil des Clips zeigt die verschraubten Bretter, mit denen die Surfer die Welle offenbar reaktiviert hatten. Die Kommentare sind enthusiastisch. "Drei Nächte Arbeit haben sich gelohnt", heißt es zu dem Post.
Gegenüber der "Abendzeitung" erklärte ein anonymes Mitglied des Surfclubs München, wie die Konstruktion funktionierte. Die aus Brettern konstruierte Rampe ist demnach annähernd so breit wie der Eisbach an dieser Stelle. "Dadurch wird das Wellental angehoben und eine Welle entsteht", zitiert die Zeitung den Surfer.
Allerdings will der Surfclub nichts mit der Aktion zu tun haben. "Unserem Verein wurde das Video lediglich zugeschickt", erklärt der anonyme Surfer. "Wir wollten es veröffentlichen, um auf die Situation aufmerksam zu machen."
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Cool, aber illegal
Dass sich der Verein distanziert, dürfte einen einfachen Grund haben: Die Aktion ist zwar bemerkenswert – aber leider illegal. Unerlaubte Eingriffe in Gewässer sind verboten, wie die "Süddeutsche Zeitung" betont. Auch das Ausprobieren der Welle nachts ist nicht erlaubt: Der Eisbach darf nur zwischen 5.30 und 22 Uhr besurft werden.
Vermutlich aus genau diesem Grund ist die Welle mittlerweile auch schon wieder verschwunden: Seit Samstag ist der Eisbach nach Berichten lokaler Medien wieder im ruhigen Fluss – ohne surfbare Welle.
Mysteriöses Verschwinden
Die Stadt versucht indes weiter herauszufinden, wie genau es zum Verschwinden der berühmten Welle kam. Ende Oktober war das Bachbett in einer Routinereinigung, einer sogenannten Bachauskehr, von Unrat und Sediment gereinigt worden. Danach baute sich die Welle in der Vergangenheit wieder auf. Diesmal blieb das aber aus. Experten versuchen nun, die Ursache dafür zu finden und entsprechende Gegenmaßnahmen zu erarbeiten.
Einfach erklärtSo funktioniert die Münchner Eisbachwelle (normalerweise)
So vermuten Fachleute etwa, dass der Wasserstand zu tief sein könnte und die Welle sich deshalb nicht aufbauen kann. Ein Expertenteam der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg und der Bundeswehr in Hamburg hatte vergangene Woche Messungen durchgeführt, um diese These zu prüfen. Eine denkbare Gegenmaßnahme wäre etwa, das Bachbett mit Kies auszuschütten.
Der Eisbach wird seit den Siebzigerjahren besurft, erst seit 2010 ist es allerdings auch offiziell erlaubt. Im Sommer 2025 starb eine Surferin, nachdem sie sich in der Fangleine ihres Surfbretts verheddert und sich in der Folge schwer verletzt hatte. In der Folge war der Eisbach eine Weile für das Surfen gesperrt. Nun versucht die Stadt, die Welle zurückzuholen.
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