Vor acht Jahren kündigte Elon Musk den Tesla Roadster an. Immer wieder wurde er verschoben. Einige Prominente stornieren jetzt ihre Vorbestellungen. Doch das ist nicht so einfach.

Wohl kaum jemand macht so gerne vollmundige Versprechen wie Elon Musk. Bei der zweiten Version des Tesla Roadsters hat er sich aber selbst für seine Verhältnisse weit aus dem Fenster gelehnt: Auch acht Jahre später ist der Erscheinungstermin nicht abzusehen. Doch sein Geld zurückzubekommen, ist nicht so leicht, wie man sich das erhoffen würde.

Das dokumentierte OpenAI-Chef Sam Altman beim Kurznachrichtendienst X als "eine Geschichte in drei Akten". Und bekam prompt den Ärger des Tesla-Chefs zu spüren. Dabei ist Altman nicht der einzige prominente Kunde mit Problemen bei der Stornierung. Auch Youtuber Marques Brownlee, besser bekannt als MKBHD, musste seinem Geld hinterherlaufen.

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Tesla-Drama in drei Akten

Die drei Akte beziehen sich auf die E-Mails, die Altman seinem Post anhängte. Die erste ist die Bestellbestätigung: Am 11. Juli 2018 bestätigte Tesla, dass Altman seine Anzahlung für den Roadster bezahlt hatte. "Ihre Reservierung ist nun vollständig", bestätigt der Autobauer. 45.000 Dollar hatte Altman hinterlegt. Dann wartete er offenbar geduldig.

Die zweite Mail stammt nämlich erst vom 30. Oktober dieses Jahres – wurde also mehr als sieben Jahre später gesendet. Altman fasst sich kurz: "Hi, ich möchte meine Reservierung stornieren. Könnten Sie bitte meine 50.000 Dollar erstatten?", heißt es schlicht in der Mail. Die Antwort kommt allerdings schneller, als man erwarten würde – nach weniger als einer Minute. Hilfreich ist sie indes nicht: Es handelt sich nur um eine Fehlermeldung. "Die Adresse wurde nicht gefunden", heißt es in der Mail. Teslas Reservierungsadresse gibt es schlicht nicht mehr. 

"Ich habe mich wirklich auf den Wagen gefreut und kann Verspätungen durchaus nachvollziehen. Aber 7,5 Jahre erschienen mir als Wartezeit zu lang", fügte Altman den Grund für seine Stornierung in einem zweiten Post an. Um einen Rechenfehler handelt es sich übrigens nicht: Um einen Roadster vorzubestellen, muss man beim Abschicken der Bestellung bereits 5000 Dollar gleich bezahlen, dann hat man zehn Tage Zeit, die übrigen 45.000 Dollar zu überweisen. Tesla schuldete Altman also wirklich 50.000 Dollar.

Mehr als sieben Jahre Wartezeit waren Sam Altman dann doch zu lang © Florian Gaertner

Musk reagiert verärgert

Elon Musks Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. "Du hast eine gemeinnützige Organisation gestohlen", warf er Altman in einer Antwort auf den Post vor. Altmans Beschwerde über Tesla soll laut Musk haltlos sein. "Du hast übrigens Akt 4 zu erwähnen vergessen, in dem dein Problem behoben wurde und du das Geld innerhalb von 24 Stunden zurückerhalten hast. Aber das liegt wohl in deiner Natur", stichelt er in einem weiteren Post.

Dass sich Musk und Altman nicht mögen, ist bekannt. Die beiden hatten OpenAI gemeinsam gegründet, Musk hatte die KI-Wohltätigkeitsorganisation sogar eine Zeit lang selbst geleitet, bevor er ausstieg. Seit einigen Jahren streitet er sich mit Altman auch vor Gericht darum, ob OpenAI überhaupt Geld verdienen darf. Dass sein Gegenspieler nun ausgerechnet auf Musks Plattform X seine Firma Tesla angreift, scheint ihm wenig zu schmecken.

Altman scheint darüber aber hinweg zu sein. Er habe lediglich geholfen, das Projekt nach Musks Weggang zum Erfolg zu machen, erklärt er in einer Antwort. "Du hattest uns eine Erfolgschance von 0 Prozent gegeben. Jetzt hast du eine tolle KI-Firma und wir auch. Können wir nicht einfach damit abschließen?"

Prominenter Absprung

Mit seinem Storno-Problem war Altman allerdings nicht allein. Der Youtuber und Autofan Brownlee hatte bereits Ende September in seinem Podcast "Waveform" erzählt, wie schwierig es war, seine Vorbestellung zurückzunehmen. Bei der Vorstellung des ersten Prototypen im November 2017 hatte sich Brownlee begeistert gezeigt, hatte kurz danach seine Anzahlung geleistet. 

Das Geld wiederzubekommen sei aber nicht so einfach gewesen, berichtet auch er. Teslas Reaktion sei "chaotisch und unprofessionell" gewesen, er habe mehrfach mit Angestellten telefonieren müssen. Am Ende kam nicht einmal die ganze Anzahlung zurück: Statt der vollen Summe habe er nur einen Scheck über die zweite Rate von 45.000 Dollar erhalten, so Brownlee. 

Insgesamt sei der Verlust aber noch deutlich höher gewesen, rechnete er im Podcast vor. Und das nicht nur, weil die 50.000 Dollar inflationsbedingt nun deutlich weniger wert sind. Hätte er stattdessen für die gesamte Summe Tesla-Aktien gekauft, wären die heute fast 800.000 Dollar wert.

Quellen: Tesla, Sam Altman, Elon Musk, Waveform

  • Tesla
  • Elon Musk
  • OpenAI

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